Solar-Kraftwerk auf dem Deusenberg: Bezirksvertreter skeptisch

Der Deusenberg ist zurzeit vor allem eine Top-Adresse für Mountain-Biker. Nun soll die ehemalige Müllkippe auch noch ein Sonnen-Kraftwerk erhalten. (Foto: Schütze)
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  • Der Deusenberg ist zurzeit vor allem eine Top-Adresse für Mountain-Biker. Nun soll die ehemalige Müllkippe auch noch ein Sonnen-Kraftwerk erhalten. (Foto: Schütze)
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Der einstige Müllberg wird zur großen Stromquelle. Auf dem Deusenberg soll ein Solar-Kraftwerk entstehen, das Strom für 650 Haushalte liefern könnte. Ein Projekt, das aber nicht nur Freunde findet. „Geht‘s nicht auch eine Nummer kleiner?“, fragen die SPD-Bezirksvertreter.
Im Westen. Den Zuschlag hat die Bietergemeinschaft aus dem Dortmunder Unternehmen Solarplus und der Sun Energy Europe erhalten. Die Unternehmen wollen vier Millionen Euro in die Hand nehmen, um auf den Altdeponien Huckarde und Grevel Solar-Kraftwerke zu errichten. Rund 2850 Kilowattstunden Strom können jährlich gewonnen werden, erklärte Stefan Schlepütz, Geschäftsführer der Solarplus, jetzt der Bezirksvertretung Huckarde. Zudem seien die Solaranlagen ein wichtige Beitrag zum Klimaschutz. Rund 1430 Tonnen CO2 könnten eingespart werden. Finanziert werden soll das Projekt durch die Bürger, die Anteile erwerben können.
In Huckarde wollen die investoren auf dem Plateau des Deusenbergs eine Fläche von rund vier Hektar nutzen, um darauf Sonnenkollektoren zu platzieren. „Die Fläche für die Freizeitnutzung bleibt selbstverständlich erhalten“, betonte Schlepütz - und sprach damit den Knackpunkt des Vorhabens an.

Denn die Huckarder Politiker drückt die Sorge, dass die Solaranlage die geplante Freizeitnutzung des Deusenbergs beeinträchtige. Schon jetzt gibt es dort eine gern genutzte Mountainbike-Strecke. Zug um Zug sollen auch das Wegenetz ausgebaut werden und weitere Aussichtpunkte geschaffen werden. „Dabei bleibt es auch. Es wird keine Einschränkungen geben“, versicherte auch Friedrich Haarmann von der EDG den Politikern. Das jetzt für die Solaranlage vorgesehene Gelände sei bis dato als reine Wiesenfläche geplant gewesen.
Allen Zusicherungen zum Trotz - vielen Huckarder Bezirksvertreter mögen die Pläne für die saubere Strom­erzeugung nicht wirklich schmecken. „Man könnte sich fast freuen, dass wir in Huckarde die Welt retten sollen“, bemerkte SPD-Fraktionschef Gerhard Hendler sarkastisch. Auch Annegret Meyer war die Rede vom Klimaschutz zu „klischeehaft“. „Sie wollen doch Geld verdienen.“ Andere Bezirksvertreter sorgen sich um die Standsicherheit der Anlage, den Schutz vor Vandalismus und die Sicherheit.
Uneingeschränkte Zustimmung kam lediglich von den Grünen, die ausdrücklich auch die genossenschaftliche Fianzierung der Solaranlage begrüßten.
Ein Thema bleibt zumindest für die SPD die Größe der Fläche für die Solaranlage. Derzeit geplant sind darzeit vier Hektar. „Eine gängige Größe. Wir hätten auch sechs Hektar genommen“, erklärte Solarplus-Sprecher Schlepütz. Den SPD-Vertretern sind aber schon vier Hektar eher zu viel. Möglicherweise wird über die Größe noch verhandelt. Allerdings gebe es auch Schmerzgrenzen für den Investor, machte Schlepütz klar. „Irgendwann rechnet es sich nicht mehr.“(ame)

Die geplante Solaranlage auf dem Deusenberg ist auch das Thema einer Bürgerinformation, die am Dienstag (14.2.) um 18 Uhr in der Bezirksverwaltung Huckarde, Rahmer Straße 15, beginnt.

Der Deusenberg ist zurzeit vor allem eine Top-Adresse für Mountain-Biker. Nun soll die ehemalige Müllkippe auch noch ein Sonnen-Kraftwerk erhalten. (Foto: Schütze)
Die Geschäftsführer von Solarplus, Ansgar Bek und Stefan Schlepütz, stellten die Pläne für die Solaranlage auf dem Deusenberg in der Bezirksvertretung vor. (Foto: Meier)
Autor:

Andreas Meier aus Dortmund-West

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