Reinoldi-Sekundarschule: Stadtpatron als Namenspate
Am Mittwoch um 16.45 Uhr stand die Entscheidung der Bezirksvertretung Mengede fest: „Herr Pätzold, Ihre Schule hat einen neuen Namen“, verkündete Bezirksvorsteher Wilhelm Tölch. Christian Pätzold nahm‘s zufrieden zur Kenntnis - er leitet künftig die „Reinoldi-Sekundarschule“. Diesen Vorschlag hatte die Schulkonferenz gemacht.
Seit dem 11. Jahrhundert ist der heilige Reinoldus Dortmunds Stadtpatron – einer der Gründe, warum Lehrer, Eltern und Schüler sich für ihn als Namenpaten für die Sekundarschule ausgesprochen haben. „Schließlich sind wir auch ein Teil der Stadt Dortmund“, begründete Schülervertreterin Sevda Aydemir vor der Bezirksvertretung Mengede.
Erste Dortmunder Sekundarschule
Außerdem war die erste Dortmunder Schule die evangelische Reinoldi-Schule – „und wir sind jetzt die erste Dortmunder Sekundarschule“, nannte ihre Mitschülerin Vanessa Wolf einen weiteren Grund.
In einem mehrmonatigen Prozess hatte die bisherige Sekundarschule Westerfilde einen Namenspatron gesucht und damit „eine Identität, mit der Außenstehende etwas Positives verbinden“, wie Christian Pätzold erläuterte. Vor allem mit dem bisherigen Zusatz des Ortes hätte man zu viel Negatives assoziiert: „Da gibt es Schranken im Kopf.“
Also sollte ein neuer Schulname her, für den aus Reihen der Schule, des Heimatvereins und der Politik Vorschläge gemacht wurden. 27 Namen standen schließlich auf der Liste. Erste Favoriten schieden wieder aus : Tido von Knyphausen, ehemals Schlossherr auf Bodelschwingh - hier wünscht die Familie keine exponierte Rolle. Oder Max von der Grün, Dortmunder Autor - die Abendrealschule trägt bereits seinen Namen.
Auch Richard von Weizsäcker auf der Vorschlagsliste
Also startete die Schule im Sommer einen neuen Aufruf, bat erneut um Empfehlungen. Unter sechs Vorschlägen hatten Schüler, Lehrer und Eltern schließlich die Wahl: Carl Kochs und Adolf Esser standen für Personen mit engem Ortsbezug, Richard von Weizsäcker und Hugo Gaudig für überlokal bekannte Persönlichkeiten. Letztlich setzte sich aber in einer demokratischen Abstimmung der Name Reinoldi-Sekundarschule knapp vor der Alternative „Sekundarschule Am Schlosspark“ durch.
Den Zusatz „Teamschule“ wird man nur inoffiziell tragen. „Damit haben sich unsere Schüler durchgesetzt“, erzählte Pätzold. „Kinder haben eine Meinung und die sollte man ernst nehmen.“
"Beispiel für Erziehung zur Demokratie"
Das tat auch die Bezirksvertretung, die dem Benennungswunsch einstimmig folgte. Joachim Farnung (CDU) hätte sich zwar „einen stärkeren Bezug zum Stadtbezirk“ gewünscht. Doch alle Parteien hatten für den Findungsprozess viel Anerkennung übrig. Isabella Knappmann (Grüne) lobte „ein wunderbares Beispiel für Erziehung zur Demokratie“, ihr Kollege Tim Lichte (Die Linke) „ein schönes Beispiel für einen basisdemokratischen Vorgang“.
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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