Neuer Supermarkt für Lütgendortmund wirft Fragen auf

Parkplatz weg, Supermarkt her. Am Rande des Lütgendortmunder Zentrums soll ein großer Supermarkt gebaut werden. Für die CDU ein Projekt mit vielen Fragezeichen. Auch der örtliche Handel reagiert mit deutlicher Skepsis.

Seit vor Jahren der Edeka-Markt im Lütgendortmunder Zentrum seine Pforten schloss, läuft die Suche nach einer Nachfolge-Lösung. Vergeblich. Nun soll ein zweiter Vollsortimenter kommen - allerdings am Rande des Ortskerns. Weichen soll dafür der große Parkplatz neben dem Penny-Markt an der Lütgendortmunder Straße. Dort soll der Supermarkt im XXL-Format samt Parkplätzen entstehen. Und zwar schon bald.

SPD-Ratskandidat Ernst Prüsse kündigte jetzt an, dass unmittelbar nach der Bartholomäus-Kirmes mit dem Bau begonnen werde.

Mit deutlicher Skepsis verfolgt die CDU das Projekt, das „jede Menge Fragen aufwirft“, sagt Karin Neumann, Spitzenkandidatin der CDU bei der Wiederholungswahl zur Bezirksvertretung. „Kann dieser Supermarkt tatsächlich sofort nach dem Ende der Kirmes gebaut werden? Ist dafür keine Zustimmung der politischen Gremien erforderlich?
Bedarf es keiner Änderung des Bebauungsplanes Lü 112, oder gar des Flächennutzungsplans? Sind die Auswirkungen auf den Handel im Bereich der Fußgängerzone berücksichtigt worden?“
Neumann verweist auch auf das „Integrierte Stadtbezirks-Entwicklungs-Konzept“, in dem es heiße: „Auch wenn der Verbrauchermarkt Edeka geschlossen hat, ist die Situation weiterhin als gut zu bewerten.“
Mit der Entwicklung der Limbecker Straße zur „Flaniermeile“ habe die SPD einen „Leuchtturm“ setzen wollen. „Soll man den jetzigen Schritt als Einsicht einer Niederlage werten“, fragt Neumann. Zudem sorgt sich die CDU um die Bartholomäus-Kirmes. Auf den großen Parkplätzen an der Lütgendortmunder Straße steht bisher ein Gutteil der attraktiven, großen Fahrgeschäfte. Fällt einer der großen Parkplätze weg - „was dann?“, will die CDU wissen.

Verunsicherung herrscht auch im örtlichen Einzelhandel. Dort hatte man jahrelang darauf gehofft, eine Nachfolge-Nutzung für den alten Edeka an der Limbecker Straße zu finden. „Das wäre die beste Lösung gewesen, um die Kaufkraft im Ort zu halten“, sind sich die Händler einig. Zudem hätten davon die umliegenden kleinen Geschäfte im Ortszentrum profitiert. Ein Supermarkt an der Umgehungsstraße, so fürchten die Händler, dürfte kaum die erhoffte positive Ausstrahlung auf die Geschäfte an der Lütgendortmunder Einkaufsmeile haben.