Monika Rößler möchte für die SPD in den Landtag: "Haltung zeigen!"
Bildung liegt ihr besonders am Herzen, Umverteilung ist eines der Schlüsselworte ihrer politischen Arbeit. Beide Anliegen könnte Monika Rößler aus Marten bald auf einer größeren politischen Ebene aktiv verfolgen: Die stellvertretende Vorsitzende des SPD-Stadtbezirks Lütgendortmund möchte für den Landtag kandidieren und 2017 bei den Wahlen im Wahlkreis 4 (Stadtbezirke Hombruch, Hörde und Lütgendortmund) für die SPD antreten.
Beruflich und politisch lässt sich nicht leugnen, dass Monika Rößler ein Faible für Bildung hat. Die Diplom-Pädagogin arbeitet an der Reinoldi-Sekundarschule in Westerfilde, der einzigen Sekundarschule in Dortmund. Die Einrichtung einer solchen Gemeinschaftsschule war ihr eine Herzensangelegenheit, „weil sie den Kindern durch das längere gemeinsame Lernen mehr Chancengleichheit bietet“.
Gleiches gilt für die Inklusion, für die es nach Rößlers Auffassung noch eine stärkere Verankerung in den Köpfen aller Beteiligten braucht, ebenso mehr Personal und kleinere Klassen. „Da stehen wir erst am Anfang“, ist die langjährige Gewerkschafterin überzeugt.
Als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung im SPD-Unterbezirk widmet sie sich auch stadtweit der Dortmunder Bildungslandschaft, ist Mitglied der Bildungskommission und bringt als sachkundige Bürgerin im Schulausschuss der Stadt ihre Erfahrungen und Ideen mit ein.
"Kein Kind zurücklassen"
Voll und ganz steht sie hinter den bildungspolitischen Beschlüssen der NRW-SPD. „Kein Kind zurücklassen“, „Fördern und Fordern“ – das sind Konzepte, die auch ihrer Leitlinie entsprechen. Neuen Ideen gegenüber zeigt sich Monika Rößler dabei aufgeschlossen. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Initiative verfolgt die SPD in Marten das Pilotprojekt eines „Haus des Lernens“, in dem Grundschule und Kindertagesstätte als Lern- und Lebensraum zusammenwachsen.
Apropos Marten: Der Stadtteil ist nicht nur zurzeit Monika Rößlers private und politische Heimat. Hier lebt sie als Sprecherin des Martener Forums, einem Zusammenschluss engagierter Bürger mit Kirche, Kaufleuten, Parteien und örtlichen Einrichtungen, die Art von Politik vor, die ihrem Credo entspricht: „Politik darf nicht losgelöst von den Menschen gemacht werden. Ich bin Teil der Bürger und möchte auch vor Ort gemeinsam etwas verändern.“
Im Forum werden zusammen Ideen entwickelt, in Projekte gegossen und in politischen Gremien zur Abstimmung gestellt. Im Zentrum stehen Themen, die für Menschen greifbar sind. „So muss Politik und so muss Bürgerbeteiligung laufen“, freut sich Monika Rößler. Sollte es mit ihrer Kandidatur und dem Einzug in den Landtag klappen, will sie sich auch künftig nah an der Basis bewegen: Gesprächskreise einrichten, auf die Menschen zugehen und sie fragen, wo der Schuh drückt. „Ich wäre da nicht abgehoben. Auch im Landtag bliebe ich eine Dortmunderin, die hier vor Ort vieles bewirken und verändern möchte“, versichert die 51-Jährige.
"Wir müssen ran an die Menschen"
Politik im Hinterzimmer ist jedenfalls nicht ihr Ding. Im Gegenteil: „Wir müssen ran an die Menschen“, bricht die Politikerin auch mit Blick auf den Mitgliederschwund in der eigenen Partei eine Lanze für Bürgernähe. Menschen generell die Chance zur Mitwirkung bieten und Parteimitglieder wieder stärker an der Parteiarbeit beteiligen, das ist ihr wichtig – und das ist nach Rößlers Meinung auch nötig. Zuletzt seien Teilhabe, Wertschätzung und Transparenz auch innerhalb der SPD „ein Stück weit verloren gegangen“.
Neben der Öffnung der Partei bewegt Monika Rößler inhaltlich vor allem die Frage der Gerechtigkeit. „Und da läuft einiges schief in unserem Land“, ist sie überzeugt. Die Schere zwischen Armen und Reichen klaffe immer mehr auseinander, Gehälter reichten oft nicht zum Überleben. Kinderarmut sei ebenso ein Problem wie angesichts der Überalterung der Gesellschaft auch die Altersarmut. Vermögen seien absolut ungleich verteilt und gingen selten auf eigene Leistung zurück.
Umverteilung als Schlüssel
„Wir haben Reiche und Superreiche“, skizziert die Martenerin, „gleichzeitig verfällt die Infrastruktur unseres Landes. Das Straßen- und Brückensystem verfällt, es fehlt an Investitionen im Bildungsbereich, öffentliche Haushalte vor allem der Kommunen sind völlig unterfinanziert.“ Ihre Schlussfolgerung: Das Geld sei da – „wir müssen es aber umverteilen.“ Vermögenssteuer, Transaktionssteuer und Erbschaftssteuer nennt Monika Rößler als Möglichkeiten, „damit die Kosten nicht wieder die Mittelschicht trägt, sondern die Reichen in unserem Land ihren Beitrag leisten“. Mit einer Politik der Umverteilung könne auch die SPD wieder stärker an Profil gewinnen, ist sie überzeugt: „Dafür müssen wir einstehen und darum müssen wir uns kümmern.“
Ihr selbst fällt es nicht schwer, für ihre politischen Überzeugungen einzustehen und dafür zu kämpfen. „Ich weiß, wofür ich etwas tue und ich lasse mich dabei auch nicht verbiegen“, sagt die Frau, die die frühere Brandenburger Sozialministerin Regine Hildebrandt als ihr Vorbild nennt. Diesen Prinzipien will sie auch treu bleiben, wenn ihre Partei sie tatsächlich als Landtagskandidatin aufstellt, betont Monika Rößler: „Haltung zeigen – und immer ehrlich bleiben!“
ZUR PERSON:
* Monika Rößler stammt aus Paderborn und fand während ihres Studiums den Weg nach Dortmund.
* Politisch aktiv war sie zunächst vor allem in der Nordstadt, u.a. als Stadtbezirksvorsitzende der Jusos und von 1994 bis 199 als Mitglied der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord.
* Ein Umzug führte sie 2001 nach Marten in die Germaniasiedlung und in den Stadtbezirk Lütgendortmund, in dem sie u.a. den Arbeitskreis Jugend und Bildung leitet und stellvertretende SPD-Vorsitzende ist.
* Monika Rößler ist verheiratet, arbeitet in ihrer Freizeit gerne im Garten oder ist mit Mischlingshündin „Jenna“ unterwegs.
* Sie liest gerne Mankell-Krimis; zu ihren Lieblingssendungen zählen der Tatort und die Satiresendung „extra3“.
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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