Linke & Piraten sauer über Knepper-Pläne

Dieter McDevitt, Bezirksvertreter in Mengede

Das Knapper-Gelände in Mengede ist verkauft. Und das sorgt für Unmut bei den Linken in der Bezirksvertretung.

„Logistik. Ich höre immer nur Logistik. Gibt es in Dortmund nichts anderes mehr?“ Dieter McDevitt, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN in der Bezirksvertretung Mengede ist sauer. Stinksauer. Der Grund: Mengede bekommt nicht die von der gesamten Bezirksvertretung gewünschten hochwertigen Arbeitsplätze. Stattdessen entsteht in Dortmund – auf dem Gelände des ehemaligen Steinkohlekraftwerks Knepper – offenbar ein weiterer Logistikstandort. Gerade eben wurde die riesige Fläche an die Unternehmensgruppe Hagedorn aus Gütersloh verkauft. „Das heißt: Jobs. Ja. Aber sehr schlecht bezahlte Jobs“, murrt Tim Lichte, ebenfalls Mitglied der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN in Mengede.

Doch nicht nur wegen der schlechten Bezahlung sprechen sich die Linken & Piraten und ihre politischen Mitstreiter aus der Bezirksvertretung Mengede seit langem massiv gegen einen Logistikstandort vor ihrer Haustür aus. Die Mengeder Bezirksvertreter sorgen sich auch um die Zunahme des (Lkw-)Verkehrs, die ein neuer Logistik-Park mit sich bringt.

Deshalb ärgert sich Dieter McDevitt sehr über die Stadt Dortmund, die eine angeblich so gute verkehrliche Erschließung der Knepper-Fläche bejubelt. McDevitt: „Auch wenn drei Autobahnen in der Nähe sind: Es kommt doch nur die Abfahrt Bodelschwingh in Frage und die ist nachmittags schon jetzt völlig überlastet.“ Und damit nicht genug. Die Bahnlinie ist zurzeit abgetrennt. Eine Weiche ist stillgelegt und müsste erneuert werden.

Die Stadt Dortmund kündigt zwar eine Verkehrsuntersuchung an und verspricht, dabei auch die Verkehre der neuen KV-Anlage zu berücksichtigen. McDevitt: „Da wartet doch schon das nächste Problem: Viele Lkw werden nicht den langen Weg über die Emscherallee und die A2 nehmen, sondern den direkten Weg nach Knepper. Dieser führt entweder durch Bodelschwingh oder durch Nette/Oestrich. Die Durchfahrtsbeschränkungen für Lkw kommen wegen des lokalen Gewerbes nur beschränkt in Frage.“

Zugegeben: Einfluss auf die Neuansiedlungen hat die Stadt Dortmund nur begrenzt, da sich das Knepper-Gelände in Besitz der Firma Uniper (ehemals E.on) befindet. „Dennoch war es doch wahrlich nicht nötig, dass die städtische Wirtschaftsförderung das ehemalige Kraftwerks-Gelände regelrecht wegen seiner großen zusammenhängenden Flächen als Logistik-Standort anpreist“, kritisiert Dieter McDevitt. Sein Vorschlag: „Der Bereich rund um Knepper ist – trotz Autobahn Nähe – ländlich geprägt und bietet sich gerade mit Hinblick auf das Mengeder Meer zur touristischen Entwicklung an.“

„Eine zum Teil touristische Entwicklung und hochwertige Arbeitsplätze. Das hätte dem Stadtteil mehr gebracht als alle Nordwärts-Projekte zusammen“, sagt Dieter McDevitt. Doch offenbar würden derartige Jobs, etwa im Bereich der Technologie, lieber im Süden der Stadt angesiedelt. „.Wir im Nordwesten bekommen stattdessen den Verkehr und damit auch den Dreck. Da darf man sich nicht wundern, wenn sich die Menschen in Mengede benachteiligt fühlen.“, sagt Tim Lichte. Und man dürfe sich auch nicht wundern, wenn auch die örtliche Politik verschnupft sei: „Die Bezirksvertreter erfahren immer erst auf Nachfrage von Plänen. Niemand bemüht sich, uns vorab auf den neusten Stand zu halten“, erläutert Dieter McDevitt.

Autor:

Claudia Behlau, DIE LINKE+ aus Dortmund-Ost

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