Hellweg und Urania sollen sich neuen Kunstrasenplatz teilen
„Hellweg und Urania Lütgendortmund - das ist eine „Liebe“ wie zwischen Borussia Dortmund und Schalke. Dennoch sollen sich beide Klubs demnächst friedlich-schiedlich einen Kunstrasenplatz teilen. So wollen es jedenfalls SPD und Grüne in der Bezirksvertretung.
Der Sportplatz an der Evastraße ist zum Synonym für Pleiten, Pech und Pannen geworden. Seit der Platz vor gut vier Jahren einen neuen Aschebelag erhielt, geht fast nichts mehr. Der Spielbetrieb ruht zumeist. Alle möglichen Nachbesserungen brachten nicht den erhofften Erfolg. Die Mannschaften des FC Hellweg wissen schon lange nicht mehr, wie sich ein Heimspiel anfühlt. Immerhin: Seit einigen Monaten kann die Anlage für den Trainingsbetrieb und den Schulsport genutzt werden.
Ob‘s denn auch mal für einen geordneten Spielbetrieb reichen wird, bleibt ungewiss. Der Betreiber hat noch einmal nachgearbeitet. „Im Januar wird es Gespäche geben“, berichtet Detlef Wienhöfer von den Sport- und Freizeitbetrieben. Was dabei rauskommt - ungewiss.
„Frisch renoviert und unbespielbar - das kann es nicht sein“, sagt Andreas Lieven, der Chef der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Lütgendortmund. Der rot-grüne Lösungsansatz sieht dabei so aus: Weg mit der Asche, her mit einem Kunstrasenplatz an der Evastraße - und das alles möglichst schnell und außerhalb aller Prioritätenlisten. Dafür wäre man zu Zugeständnissen bereit.
Der Sportplatz an der Evastraße soll nämlich nicht nur vom FC Hellweg, sondern künftig auch vom SV Urania genutzt werden. Der Klub, der seit Jahren über eine der größten Jugendabteilungen im Umkreis verfügt, nutzt bislang den Sportplatz an der Ursulastraße. Diese Anlage könnte dann aus dem Kunstrasen-Programm gestrichen werden, vielleicht sogar ganz aufgegeben werden.
Die Pläne von Lieven & Co stießen bei der CDU auf spürbare Skepsis, wobei man die Verärgerung über die misslungene Sanierung an der Evastraße teilt. „650 000 Euro wurden da verbraten“, schimpfte Fraktionschef Jürgen Schröder. Da müssten nun erst einmal die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden. Gleichwohl bestehe Handlungsbedarf: „Wir können nicht 2014 warten.“
Ob ein Zusammengehen der Erzrivalen Hellweg und Urania der richtige Weg ist, bezweifelt Christian Oecking (CDU). „Das ist wie bei Borussia und Schalke“. Oecking verwies zudem darauf, dass die Stadt rund 1,5 Millionen Euro in die Anlage an der Ursulastraße gesteckt hat. „Andererseits haben wir hier immer wieder Beschwerden von Anwohnern,“ hielt dem Bezirksbürgermeister Heiko Brankamp entgegen. Auch die Rivalität der beiden Klubs ist für Brankamp kein Hindernis. „Die Vereine sollen sich einen Sportplatz teilen. Sie müssen ja nicht fusionieren...“
Autor:Lokalkompass Dortmund-West aus Dortmund-West |
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