Naturschutzverbände gegen Pläne für Dortmund-Groppenbruch
Heimat für seltene Pflanzen und Tiere
Die Dortmunder Umweltverbände halten an ihrem Widerstand gegen das geplante Gewerbegebiet Groppenbruch fest. Die Stadt Waltrop will unmitttelbarer Nähe zur Stadtgrenze ein Unternehmen ansiedeln. Gegen den Widerstand der Stadt hat auch der Regionalverband Ruhr die Pläne der Nachbarstadt durchgewunken.
Die Naturschutzverbände lehnen die Bebauung aus ökologischen Gründen weiterhin ab und fordern die Darstellung als „Bereich zum Schutz der Natur“. Aus der Sicht der Verbände bestehen erhebliche Zweifel an der Umsetzung einer gewerblich-industriellen Nutzung des Standortes. "Etliche Umweltgutachten sprechen gegen die Ausweisung der Fläche als Gewerbegebiet. So heißt es in der Umweltprüfung für den Standort, dass voraussichtlich bei drei Kriterien (Naturschutzgebiet, klimatische und lufthygienische Ausgleichsräume, Kulturlandschaft) erhebliche Umweltauswirkungen zu erwarten sind," so Sprecher Thomas Quittek.
Auch Stadt fordert Umweltgutachten
Positiv sehen die Verbände, dass die Stadt in ihrer Stellungnahme den ökologischen Wert dieses Gebietes jetzt offensichtlich anerkennt, indem sie weitergehende Umweltgutachten fordert:
Die Naturschutzverbände erneuern ihre bereits in der Stellungnahme zum Entwurf des Regionalplans Ruhr vorgetragenen Bedenken zu dem im Entwurf dargestellten Standort. "Darin hatten wir statt der GIB-Darstellung eine Darstellung „Bereich zum Schutz der Natur“ (BSN) gefordert und vorgeschlagen, das Naturschutzgebiet Groppenbruch um diese Fläche zu vergrößern und mit den Naturschutzgebieten Im Siesack und Herrentheyer Wald zu vernetzen." Weiterhin hatten die Verbände ausgeführt, dass genügend Wirtschaftsflächenpotenziale zur Verfügung stehen, u.a. Westfalenhütte, Phoenix West und Kraftwerk Knepper.
129 Arten selten bis gefährdet
Der ehrenamtliche Naturschutz haben im Bereich Groppenbruch und einem Umkreis von zwei bis drei Kilometern "umfangreiche Bestandsaufnahmen zu Pflanzen, Vogelarten, Amphibien, Reptilien und Fledermäusen durchgeführt". In den Jahren 1979 bis 2010 wurden danach 670 Pflanzenarten erfasst, von denen 129 als gefährdet oder selten einzuschätzen sind. 57 Arten seien in der Roten Liste NRW der gefährdeten und geschützten höheren Pflanzenarten aufgeführt. Quittek weiter: "In den letzten Jahren wurden 105 Vogelarten im Landschaftsraum nachgewiesen; davon stehen 39 Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, u.a. Feldlerche, Kiebitz und Schafstelze. Ferner kommen sieben Amphibien- und zwei Reptilienarten vor, darunter die europaweit streng geschützten Rote-Liste-Arten Geburtshelferkröte und Kreuzkröte."
Autor:Lokalkompass Dortmund-West aus Dortmund-West |
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