Hauptschule Mengede: Speiseraum statt Schadstoffe
Selten dürften Lärm und Schmutz so willkommen gewesen sein wie derzeit an der Hauptschule Mengede: Für über fünf Millionen Euro macht die Stadt aus dem Sanierungsfall eine moderne Unterrichtsstätte samt Speiseräumen und Küche. Geht es nach dem Willen der örtlichen Politik, soll der Umbau zusätzlich barrierefrei erfolgen.
18 Monate lang regieren die Handwerker an der Hauptschule Mengede und lassen dabei kaum eine Stein auf dem andern. Über die reine Brandschutzsanierung hinaus erfolgt bis Ende 2012 eine komplette Innen-Auffrischung des alten Gebäudes am Mengeder Markt.
„Das Gebäude wird bis auf den Rohbau komplett entkernt, alles kommt raus. Wenn wir sanieren, dann auch richtig“, erläuterte Ulrich Koch von der Städtischen Immobilienwirtschaft den Politikern der Bezirksvertretung Mengede. Die hatten sich mit Koch und der stellvertretenden Amtsleiterin Dr. Vera Nienkemper-Hausmann vor Ort verabredet, um sich einen Überblick über die Maßnahme zu verschaffen.
Was sie erfuhren, sorgte für einhellige Zustimmung. Wand- und Deckenputz, Bodenbeläge samt Estrich, Fenster- und Türanlagen, Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallationen und natürlich das Mobiliar werden entfernt und fachgerecht entsorgt.
Schadstoffen wie PCB und Asbest sollen dabei nicht zu einer Gefahr werden, stellte Koch klar: „Wir richten eigens einen Schwarzbereich ein und werden de Abfälle in verschlossenen Fässern abtransportieren.“
Erneuert wird auch die komplette Hautechnik mit Kabeln und Beleuchtung. Die Klassenräume erhalten elastische Bodenbeläge und abgehangene Decken aus Gipsbaustoffen, um die Anforderungen an die Raumakustik zu erfüllen. In Teilbereichen ausgebessert wird zudem die Außenfassade des teilweise denkmalgeschützten Gebäudes. In den WC-Bereichen werden rutschhemmende Bodenfliesen eingebaut.
Zusätzlich zu den rund 5,2 Millionen Sanierungskosten wird die Stadt rund 200 000 Euro aus dem NRW-Programm „1000 Schulen“ investieren, um im Erdgeschoss zwei Speiseräume mit integrierter Küche zu errichten.
Geht es nach dem Willen der Bezirksvertreter, fließt aber noch mehr Geld. „Zurzeit sind keine Behinderten-WCs und keine Barreirefreiheit vorgesehen. Da soll sich die Verwaltung nochmal Gedanken machen“, regte Werner Locker (SPD) an. „Wir wollen Kinder mit Handicap nicht ausschließen oder ihnen weite Wege aufzwingen.“
Bei Vera Nienkemper-Hausmann stieß der Vorschlag durchaus auf Gegenliebe. Das Problem indes ist die Finanzierung. „Technisch ist das machbar. Aber angesichts der angespannten Haushaltslage mussten wir die fünf Millionen schon zusammenkratzen, so dass zunächst nicht mehr möglich war.“
Sollte sich die Finanzlage der Stadt entspannen, könne man neu überlegen. Weil der Einbau von Rampen, Aufzug und WCs aber nicht günstig ausfallen wird, will die Bezirksvertretung zusätzlich mit eigenen Haushaltsgeldern helfen.
„Da alle Fraktionen dafür sind, werden wir entsprechende Gespräche mit der Verwaltung führen“, kündigte Bezirksbürgermeister Bruno Wisbar an.
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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