Geplantes REWE-Einkaufszentrum am Lütgendortmunder Ortszentrum

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Stellungnahme des Ortsverbandes der B90/DieGrünen im Stadtbezirk Lütgendortmund bzgl. des Themas: geplantes REWE-Einkaufszentrum am Lütgendortmunder Ortszentrum

Der aktuell vorliegenden Verwaltungsvorlage haben wir, die B90/DieGrünen im Stadtbezirk Lütgendortmund zugestimmt, da es hier um den Beschluss zur erneuten Bürgerbeteiligung zu dem Bebauungsplan ging. Hier sehen wir die Chance für die Bürger, Kritik an dem Projekt zu äußern, auf Missstände in diesem Zusammenhang hinzuweisen, und befürworten diese daher.
Dem Leuchturmprojekt selbst stehen wir aus folgenden Gründen ablehnend gegenüber:
1. Vor allem warnen wir eindringlich vor dem notwendigen Abbau von dringend benötigten Parkplätzen im Ortszentrum. Denn ein weiterer Ausbau des Parkplatzes in Richtung Park der Generationen (welcher zwar auf Kosten der Rewe-Gruppe bei Bedarf zu errichten wäre), würde den Park allerdings insgesamt erheblich verkleinern, und wäre im ungünstigsten Fall immer noch in den Spitzenzeiten zu klein. Der Park der Generationen "gehört" den erholungsbedürftigen Bürgern und darf unserer Meinung nach nicht als Parkplatzerweiterungsfläche zugunsten einer Erweiterung bereits vorhandener Einkaufsmöglichkeiten mißbraucht werden.
2. Eine weitere Versiegelung von Grünflächen würde das bereits überforderte Kanalnetz (siehe kürzliche Überschwemmung des Heinrich-Sondermann-Platzes) noch weiter belasten, und für noch mehr voll laufende Keller in dem Bereich führen.
3. Das gesamte Ortsbild würde durch das große prägnante Gebäude seinen dörflichen Charakter verlieren.
4. Aufgrund der anderen Supermärkte in unmittelbarer Nähe (Penny, Netto, Rewe im Konze Haus, sowie Aldi an der Bochumer Stadtgrenze) sehen wir (wie auch der Gewerbeverein, aktiv im Ort) keinen wirklichen Bedarf an dem Standort. Ganz im Gegenteil befürchten wir eine schädliche Konkurrenz für den Einzelhandel im Ortskern und damit eine weitere Verödung.
5. Der Neubau nimmt der Kirmes Platz weg, sodass der Betrieb in nicht unerheblichem Maße eingeschränkt werden müßte. (Kirmesfläche geht verloren und Zufahrtsmöglichkeit während des Kirmesbetriebes nimmt ebenfalls Fläche.)
6. Die Erreichbarkeit des Vollversorgers ist von Seiten des LüDo Ortskernes nur über die ohnehin schon zu stark befahrene Strasse möglich. Der Kundenverkehr würde nahezu komplett über die angrenzenden Straßen erfolgen, sodass auch hier mit weiteren verkehrlichen Beeinträchtigungen (Staus) zu rechnen wäre. Das aktuelle Verkehrschaos wird sich dadurch verschlimmern. Dazu käme noch der Lärm durch den morgendlichen Anlieferverkehr, durch die Einkaufswagen (auf gepflastertem Untergrund!!!!) und die Kühlvorrichtungen.
7. Die auf dem Parkplatz stehenden Bäume würden verschwinden. Das im Ortskern vorhandene Grünvolumen kann durch wenige Ersatzpflanzungen nicht erstetzt werden.
Die Atraktivität durch die Baumbepflanzung auf der Parkplatzfläche wird gestört, das Ortsbild an die Angrenzung verkleinert.
8. Die durch die Bäume bestehende Lärmabsorbtion fällt weg, es entsteht je nach Bebauungsart eine Reflektionsfläche, die zu einer erhöhten Lärmbelastung führen kann.
9. Wir ziehen die Stärkung und Nutzung der vorhandenen Resourcen in einem historisch gewachsenem, attraktiven Lütgendortmunder Ortskern vor, der unter anderem den vorhandenen Einzel- und Fachhandel in ein Gesamtkonzept integriert.
10. Die Attraktivität des LüDo Wochenmarktes würde durch die räumliche Abtrennung des Vollversorgers geschwächt werden.
11. Der Parkplatz wird im Tagesverlauf häufig von Besuchern des Ärztehauses genutzt, in dem sich Ärzte verschiedener Fachrichtungen, unter anderem orthopäde, Urologie, etc. befinden. Alleine der Orthopäde wird überdurchschnittlich häufig von älteren Menschen und/oder Menschen mit markanten Beschwerden im Gelenk- und Bewegungsapparat aufgesucht (siehe: rund 70 Prozent der Bundesbürger klagen über Schmerzen im Kreuz - Rückenschmerzen gelten bereits seit Jahren als die Volkskrankheit Nummer eins.
Häufige Leiden sind Verspannungen im Nacken, ein Hexenschuss im Lendenwirbelbereich oder ein Bandscheibenvorfall . "), daher ist eine Verlagerung der Parkmöglichkeiten, verbunden mit einem weiteren Weg für die Patienten nicht gewünscht und nicht zumutbar. Es ist anzunehmen, daß einige Patienten anstelle eines weiteren Wegs lieber einen anderen Arzt mit besserer Anbindung besuchen müssten. Dadurch entstünde allen Beteiligten ein deutlicher Schaden, der nicht mit einem Gewinn durch einen an dieser Stelle überflüssigen Supermarkt aufzuwiegen wäre.

Autor:

Frank Meyer aus Dortmund-West

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