Gekämpft und doch verloren!

Endlich spricht es mal jemand deutlich aus. Marianne Kolecki, eine Frau mit viel Berufserfahrung. Eine Frau, die weiß wovon sie spricht. Sie hat lange gekämpft und doch verloren.

Es werden immer weniger Kunden. Als sie 1977 anfing, so Frau Kolecki, gab es hier noch 40 Geschäfte (Zitat RN v. 11.06.2015). Heute prägen die Leerstände der Ladenlokale das Bild in Bövinghausen. Sie hat sich entschieden, auch sie wird ihren Laden schließen. Denn auch sie glaubt nicht an das Märchen der Belebung der Vororte durch immer neue, größere Einkaufstempel.

Es liegt nicht an zu wenig Kunden, wie uns die Politik weismachen will. Es sind die großen Einkaufsmärkte und Ketten, die den kleinen Geschäften die Lebensgrundlage entziehen. Sie binden die Kundenströme und ziehen die Menschen von den Einkaufsstraßen in die Randlagen. Konsequenz - unsere Vororte veröden. Die kleinen Anbieter resignieren, geben auf und die Attraktivität und Vielfalt im Ort verschwindet.

Gewinner dieses Prozesses sind die Investoren. Die Politik erfüllt die Wünsche des Geldes und versucht mit immer neuen, fadenscheinigen Begründungen und vielen Statistiken die Menschen von der Notwendigkeit ihres Tuns zu überzeugen. Mittlerweile scheint es, dass Investoren die Standorte für immer neue, größere Einkaufsmärkte beliebig aussuchen können. Geopfert wird fast alles. Wenn in Bövinghausen der nächste große Einkaufsmarkt eröffnet wird, werden auch die letzten kleinen Geschäfte aufgeben. Was bleibt von, oder fragen wir lieber für die Menschen in Bövinghausen?

Mehr Verkehr und Krach! Ja!
Attraktive Vororte, mehr Lebensqualität für die Menschen? Nein!

Ein neues Beispiel wird der neue Einkaufspalast in Lüdo. Auch hier bestimmt der Investor, wo zukünftig eingekauft wird. Nicht im Ort. Er will eine Randlage. Denn nur so wird das Geld dort ausgegeben, wo es soll!
Die Zukunft wird zeigen, welche fatalen Auswirkungen das für Lüdo haben wird. Noch kann hier gegengesteuert werden. Aber wer soll das tun? Die Politik? Nein, die hat damit zu tun neue Baugebiete auszuweisen, damit bei den Investoren auch zukünftig die Kasse klingelt. SPD und CDU haben schon deutlich signalisiert, dass sie gern als Erfüllungsgehilfen fungieren wollen.

Die Menschen im Ort müssen aktiv werden. Sie müssen deutlich Stellung beziehen, denn es ist ihr Lebensbereich der veröden wird!
Dass dies möglich ist hat die Bürgerinitiative Dorstfeld-Aktiv gezeigt. Hier haben die Menschen ihre kleine Oase mitten im Ort verteidigt.

Es liegt an uns. Wir haben es in der Hand unseren Lebensraum zu gestalten. Es ist nicht einfach, es ist mühsam und zeitaufwendig. Es wird auch nicht immer gelingen.
Aber wir sollten nicht schweigend zusehen!

Marina Kreutzer
Sprecherin Bürgerinitiative Rhader Hof
http://www.bi-rhader-hof.de/

Autor:

Marina Kreutzer aus Dortmund-West

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