SPD-Landtagsabgeordnete diskutierten mit Fachleuten über die Weiterentwicklung der Offenen Ganztagsschule
Die Ganztagsschule braucht Standards
Wie sieht ein gelungener Ganztag aus? Diese Frage bewegte die SPD-Landtagsabgeordneten Anja Butschkau und Volkan Baran, die zu diesem Thema zu einer Podiumsdiskussion einluden. Rund 30 Gäste, darunter viele Fachleute, folgten der Einladung ins Wilhelm-Hansmann-Haus und diskutierten über Standards für Offene Ganztagsschule (OGS) und die Finanzierung dieser.
Soziale Herkunft entscheidet über Bildungserfolg
„Solange die soziale Herkunft über den Bildungserfolg von Kindern entscheidet, wird die Ganztagsschule gebraucht“, machte Anja Butschkau in ihrer Begrüßung deutlich. Hier erfahren Kinder und Jugendliche eine individuelle Förderung, die sie in ihren Elternhäusern oft nicht finden.
Auf dem von Butschkau moderierten Podium nahmen Platz: Rüdiger Weiß, Mitglied des Schulausschusses im Landtag, Karen Schubert-Wingenfeld, Bereichsleiterin OGS der PariSozial gGmbh, Alisa Löffler, Mitglied im Schulausschuss der Stadt Dortmund und Bianca Köppencastrop, Schulleiterin der Hansa-Grundschule.
Alle Podiumsteilnehmer*innen waren sich einig, dass der Ganztag landesweit einheitliche Standards und eine auskömmliche Finanzierung benötigt. Karen Schubert-Wingenfeld dazu: „Im Grunde kann jeder Träger machen, was er möchte.“ Auch die räumliche Situation variiere von Schule zu Schule.
Ganztagsschule ermöglicht mehr soziale Gerechtigkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Dass die Ganztagsschule wichtig ist, machte Alisa Löffler deutlich: „Sie leistet einen Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“ Genau deshalb will die SPD-Fraktion auch, dass die Ganztagsschule durch ein eigenes Gesetz gesteuert wird, berichtete Rüdiger Weiß.
Es brauche Vorgaben über die pädagogische Ausgestaltung und die Einbindung in die Schulstrukturen, über die Qualifikation der Beschäftigten, einen Personalschlüssel, die Mindestanforderungen an Räumlichkeiten und nicht zuletzt über die Finanzierung und Ausschreibungsmodalitäten.
SPD: Standards müssen in einem Gesetz definiert werden
Gerade letzteres bereite den Trägern in Dortmund Sorge, wie mehrere Vertreter der Wohlfahrtsverbände aus dem Publikum berichteten. Sie könnten ihren Mitarbeiter*innen nur befristete Verträge anbieten. Das führe dazu, dass in Zeiten des Fachkräftemangels viele Erzieher*innen einen Job in der Ganztagsschule mieden. In anderen Städten sei dies nicht so.
Volkan Baran freute sich, dass das SPD-Konzept auf Konsens stieß. Zwar sei die SPD momentan in der Opposition. „Wir machen aber jetzt Vorschläge, die wir später umsetzen werden, sobald wir wieder in Regierungsverantwortung kommen.“ Ihm sei es wichtig, dabei auf die Menschen zu hören, die im Bereich der OGS arbeiten.
Autor:Martin Schmitz aus Dortmund-West |
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