Das Hochwasser von 2008 hat in Marten Spuren hinterlassen

Rundgang von Anja Butschkau und Dr. Uli Paetzel zu den Themen Hochwasserschutz und ökologische Gewässerverbesserung

In diesem Jahr jährt sich die Überschwemmung des Stadtteils Dortmund-Marten zum zehnten Mal. In Folge eines extremen Starkregens über dem Dortmunder Westen wurde am 26. Juli 2018 das Hochwasserrückhaltebecken In der Meile überflutet und Teile des Stadtteils für rund 24 Stunden unter Wasser gesetzt. Die Landtagsabgeordnete Anja Butschkau besuchte nun in Begleitung des Vorstandsvorsitzenden der Emschergenossenschaft Dr. Uli Paetzel Marten, um sich über die zahlreichen Baumaßnahmen der Emschergenossenschaft zu informieren.

Für Anja Butschkau war der Rundgang in Marten ein aufschlussreicher Einblick: „Das Hochwasser von 2008 hat in Marten Spuren hinterlassen. An Gebäuden, vor allem aber auch bei den Menschen.“ Umso wichtiger sei es gewesen, dass die Emschergenossenschaft entschlossen in die Verbesserung des Hochwasserschutzes in Marten investiert habe. „Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Emschergenossenschaft viel tut, damit eine solche Katastrophe nicht wieder vorkommt.“ Eine absolute Sicherheit könne es aber nicht geben.

Uli Paetzel versicherte, dass die Emschergenossenschaft alles tue, um einen wirksamen Schutz gegen Starkregen und Hochwasser zu ermöglichen. Aber bei Extremereignissen wie 2008 sei technischer Hochwasserschutz endlich. Durch den Klimawandel und die zurückliegende Versiegelungspolitik wird seine Wirksamkeit weiter eingeschränkt.

Aktuell wird der Roßbach von Marten bis Huckarde ökologisch verbessert. Die Betonsohlen werden entfernt und dort, wo es Platz gibt, dem Bach mehr Raum zum Ausbreiten gegeben. Am Olleroh-Wald entsteht eine größere Retentionsfläche. Eine ähnliche Entwicklung hat der Schmechtingsbach in Höhe der Germania-Siedlung bereits hinter sich.

Im Ergänzung zur aktuellen Baumaßnahme ist auch der Neubau der Brücke Am Bärenbruch vorgesehen. Da der heutige Brückendurchlass sehr niedrig ist, soll die neue Brücke um 1,8 Meter erhöht werden, damit bei hohem Abfluss mehr Wasser durch diese Engstelle fließen kann.

Bereits in den letzten Jahren stand der Hochwasserschutz im Mittelpunkt der Baumaßnahmen. Seit 2016 abgeschlossen sind die Maßnahmen am Oespeler Bach. Hier wurde die Kapazität des Hochwasserrückhaltebeckens In der Meile erweitert und der Bachlauf – teils verrohrt, teils in offener Bauweise durch den Martener Park – nach Westen verlegt, so dass er auf natürliche Weise in den Schmechtingsbach fließen kann. So muss sein Wasser nicht mehr über das Pumpwerk an der Altenrathstraße aus dem Poldergebiet gepumpt werden muss. Das Hochwasserrückhaltebecken Schmechtingsbach wurde ebenfalls ausgebaut und ökologisch verbessert.

Hintergrund:
Vor zehn Jahren ereignete sich eine der schwersten Naturkatastrophen Dortmunds. In zweieinhalb Stunden fielen 200 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter über dem Dortmunder Westen. Dies ist der höchste je von der Emschergenossenschaft gemessene Niederschlagswert. Das Hochwasserrückhaltebecken in der Meile konnte die abfließenden Wassermassen nicht zurückhalten. Erhebliche Wassermengen überströmten den Damm des Hochwasserrückhaltebeckens und überfluteten Teile Martens. Das führte zu Schäden an Gebäuden, Autos und der Infrastruktur. Das Pumpwerk der Emschergenossenschaft wurde selbst überflutet und fiel dadurch in Teilen aus. Es dauerte 24 Stunden bis Marten wieder leergepumpt war. Die insgesamt an diesem Wochenende in Marten gepumpte Wassermenge betrug eine halbe Million Kubikmeter Wasser, ungefähr die im PHOENIX See enthaltene Menge.

Autor:

Martin Schmitz aus Dortmund-West

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