Containerterminal am Hafen: Mengeder Politiker mit Skepsis
„Wir werden noch öfter miteinander zu tun haben“, stellte Bezirksbürgermeister Bruno Wisbar mit Blick auf die Vertreterin der DSW21 fest. Kristina Rummeld mag es in diesem Moment fast als Drohung aufgefasst haben - zuvor hatten ihr die Mengeder Bezirksvertreter jedenfalls mit Bezug auf das neue Containerterminal am Hafen deutliche Worte ins Stammbuch geschrieben.
„Wir stehen hier als dumme Jungen. Das kann nicht der Weg sein“, machte SPD-Fraktionssprecher Werner Locker seinem Ärger Luft. Parteikollege Peter Kozlowski sprang ihm verbal bei. „Sie wollen da in drei Monaten etwas durchpeitschen“, sprach er Kristina Rummeld von der DSW21 direkt an, „das kann nicht sein!“
Was die Bezirksvertreter so erzürnte, ist das geplante neue Containerterminal am Hafenbahnhof. Hier soll mit der DSW21 als Investor eine neue „KV-Anlage“ entstehen für „Kombinierten Ladungsverkehr“ – eigentlich auf Huckarder Stadtgebiet. Der Haken an der Sache: Der Großteil der An- und Abfahrt läuft aber über Mengeder Gebiet.
Und die Aussicht auf Hunderte von Lkw-Fahrten lässt bei den Bezirksvertretern die Alarmglocken schrillen. Dass ein Ziel der neuen Anlage die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf umweltschonende Verkehrswege ist und die Straßen entlastet werden sollen, ist für die Betroffenen vor Ort die feine Ironie der Geschichte.
Investor DSW21 jedenfalls verfolgt einen ambitionierten Zeitplan, machte Projektleiterin Kristina Rummeld den Politikern deutlich: Das Planfeststellungsverfahren soll zum Jahreswechsel beantragt werden, Anfang Februar will man noch einmal zwecks Bericht in die Bezirksvertretung kommen, ab Sommer soll gebaut werden.
Eine Zeitschiene, die in der BV auf deutliches Missfallen stieß. „Es ist immer schlecht, wenn städtische Unternehmen beim Regierungspräsidium in Arnsberg Pläne einreichen, die wir nicht mal kennen. Da werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt – und das lassen wir uns nicht bieten“, monierte Werner Locker. Ohne wenigstens ein Lärmschutzgutachten vorliegen zu haben, könne man gar nichts sagen, meinte der SPD-Fraktionssprecher.
Peter Kozlowski ging sogar noch einen Schritt weiter und drohte mit einem Gegengutachten. „Es geht nicht, was für ein Termindruck jetzt aufgebaut wird. Wir überlegen uns, selbst einen unabhängigen Gutachter einzuschalten.“ Angesichts von erwarteten 100 Lkw pro Stunde habe er generell den Eindruck, dass „die Lösungen, die sie anbieten, nicht passen.“
Worte, die ihre Wirkung nicht verfehlten, Kristin Rummeld jedenfalls gab sich alle Mühe, die Wogen zu glätten. „Wir haben überhaupt kein Interesse an einem Gegeneinander. Und wir möchten uns gerne mit allen Beteiligten abstimmen, aber natürlich müssen wir uns für unsere Pläne auch Ziele setzen.“
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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