BV Mengede lehnt Fusion mit Huckarde ab
Die geplante Neustrukturierung der Stadtbezirke schlägt vor dem endgültigen Ratsbeschluss weiter hohe Wellen. Die Bezirksvertretung Mengede lehnte das Konzept mehrheitlich nochmals ab - mit deutlichen Worten. „So blöd kann man nicht sein“, ereiferte sich Peter Kozlowski (SPD).
Wenn es um die Auflösung von Huckarde und die Verschmelzung mit Mengede geht, wird es emotional. Die Bezirksvertretung Mengede bildet da keine Ausnahme. Die einen beklagen fehlende christliche Nächstenliebe, die anderen sprechen von populistischem Mist.
Grundsätzlich ist klar: Wie die Ratsfraktion lehnt auch die Mengede SPD vor Ort die Pläne ab. „Wer sich mit den Problemen auseinandersetzt, der kennt auch die Knackepunkt“, stellte Werner Locker klar.
Das heißt: Doppelt so viele Menschen, die zu betreuen sind, dafür aber zu wenig finanzielle Mittel. Steigende Anonymität - „für die Menschen ist die Verwaltungsstelle vor Ort eine heimelige Stätte“, meinte Locker. Zudem entstünden weite Wege - vor allem für die älteren Bürger eine große Belastung. „Wie weit ist das christlich, so etwas zu machen“, fragte der SPD-Sprecher provokativ in Richtung CDU.
Die wollte diese Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen und konterte in Person von Patrick Bartsch. Die Aktion des Huckarder Bezirksbürgermeisters, mit Senioren von Huckarde per Bus und Bahn zur Mengeder Verwaltungsstelle zu fahren , um den großen Aufwand aufzuzeigen, sei schlicht „populistischer Mist“ gewesen. „Zum einen wird es mobile Dienste geben, zum anderen lässt sich auch alles zentral im Bürgerhaus in der City erledigen“, so der CDU-Vertreter.
Parteikollege Gerhard Kuck verwies nochmals auf die Kosteneinsparung bei einer Fusion. „Mindesten eine Million Euro wird gespart. Wie wollen Sie das denn sonst erreichen?“
Für die SPD kein Argument, für die Grünen auch nicht. Im Gegensatz zur Ratsfraktion lehnen die grünen Bezirksvertreter die Pläne grundsätzlich als „unausgegoren“ ab - zu viele Menschen, zu viele Probleme.
Außerdem gebe es nicht einmal ein Konzept, wenn die Verwaltungsstelle in Huckarde wie angepeilt bereist Ende 2012 geschlossen werde. „Wenn man so etwas forciert, muss man vor Ort Konzepte vorstellen, um den Bürgern die Ängste zu nehmen“, erklärte Isabella Knappmann. „Das ist ganz krasse Misswirtschaft!“
SPD und Grüne stimmten am Ende gegen die Fusionspläne, FDP sowie mehrheitlich die CDU dafür. Dirk Reddig (CDU) enthielt sich. (dino)
Kleine Randnotiz: Frage von Gerhard Kuck (CDU): "Warum entscheiden die Mengeder Grünen anders als die eigene Ratsfraktion?" Antwort von Isabella Knappmann: "Weil wir selber denken können!“
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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