Bezirksvertretung Huckarde: "Ein Tiefpunkt der Demokratie"

Bezirksbürgermeister Harald Hudy: "Menschlich und persönlich enttäuscht".
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  • hochgeladen von Andreas Meier

Die Bezirksvertretung Huckarde arbeitete die Rats-Entscheidung auf, den Stadtbezirk Huckarde aufzulösen. Die Debatte geriet zur Abrechnung. SPD und DUW setzten CDU und Grüne auf die Anklagebank.

In der Ratssitzung hatten CDU, Grüne und FDP-BL, die Fusion der Stadtbezirke Huckarde und Mengede sowie Eving und Scharnhorst durchgedrückt. Auch die SPD-Forderung nach einem Ratsbürgerentscheid fand keine Mehrheit.
„Ich war entsetzt. Das war ein Tiefpunkt der Demokratie in unserer Stadt“, erklärte Bezirksbürgermeister Harald Hudy. Es sei nicht nachzuvollziehen, warum „in einer solche elementaren Frage die Bürger nicht beteiligt werden“.
„Menschlich und persönlich enttäuscht“ zeigte sich der SPD-Politiker vom Verhalten der Rats- und Bezirksvertreter aus dem Raum Huckarde. „Anfangs haben Sie noch mit uns Unterschriften gegen die Auflösung gesammelt, dann waren sie plötzlich nicht mehr da.“ Enttäuscht zeigte sich Hudy auch über das Abstimmungsverhalten der Ratsverteter von CDU und Grünen, die für die Auflösung des eigenen Stadtbezirks gestimmt hätten.

Vorwürfe, die CDU-Vertreterin Claudia Brückel nicht auf sich sitzen lassen wollte. „Wir haben für den Stadtbezirk gekämpft. Aber leider hat es nicht gereicht“. Die Mehrheit in der Union habe etwas anderes gewollt. Dieser demokratischen Entscheidung habe man sich beugen müssen. „Wir haben versucht, das Beste für den Stadtbezirk rauszuholen.“
Das sah Annegret Meyer, ehemals CDU-Vertreterin und nun für die DUW in der Bezirksvertretung, ganz anders. „Wenn ich meinen Stadtbezirk liebe, dann kämpfe ich“.

Für einen Affront sorgte schließlich der SPD-Vertreter Eckhard Knaebe. Er verteilte Tütchen mit 30 symbolischen Silberlingen an CDU und Grüne. Die Anspielung war nicht misszuverstehen: der Judas-Lohn für Verräter. „Geschmacklos“, nannten Thomas Althoff (Grüne ) und Thomas Bernstein (CDU) später die Aktion. „Zurück bleibt viel zerschlagenes Porzellan und ein vergiftetes Klima.“

Autor:

Andreas Meier aus Dortmund-West

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