Zwei Beine, acht Pfoten und ein paar Meistertitel
Detlef Gnatowski steht mit dem Geschirr zum Anleinen in der Tür. Seine zehnjährige Mischlingshündin Elfi springt auf, wedelt mit dem Schwanz und kann es kaum mehr erwarten. Denn sie weiß: Jetzt geht es zum Training - oder besser noch: zum Turnier.
Detlef Gnatowski betreibt seit 15 Jahren Turnierhundesport, ist seitdem unter anderem in seinen jeweiligen Altersklassen 15 Mal Kreismeister gewesen, vier Mal Landesmeister und Sechster der Deutschen Meisterschaft im Vierkampf geworden. Aber das ein Hund schon VOR dem Training so viel Spaß hat, das hat der 52-Jährige so auch noch nicht erlebt.
„Elfi ist dann immer wie ein Kessel, der unter Druck steht“, beschreibt Herrchen Detlef Gnatowski. „Ich habe zwischendurch mit dem Hundesport pausiert, aber als ich meine jetzige Frau kennenlernte und sie Elfi mit in die Beziehung brachte, da wusste ich: Mit ihr und dem zweiten Hund meiner Frau, Jovi, fange ich wieder an.“
Elfi ist die sportlichere der beiden Hunde. Sie rennt voraus, ist schneller als Jovi und kann überhaupt nicht genug bekommen vom Training. „Mit ihr laufe ich auch die 5000-Meter-Disziplin auf Turnieren. Jovi ist eher für die kürzere Strecke von 2000 Metern geeignet“, erklärt Herrchen und Trainer in Personalunion.
Beim Turnierhundesport gibt es unterschiedliche Disziplinen. Der Geländelauf etwa ist in die beiden Kategorien „2000 Meter“ und „5000 Meter“ aufgeteilt. Außerdem gibt es noch die Disziplinen Vierkampf, die aus Gehorsam, Hindernislauf, Slalom und Hürdenlauf besteht, Hindernislauf als Einzeldisziplin, Combinations-Speed-Cup, Shorty und Qualifikations-Speed-Cup.
„Aber wir machen hauptsächlich Geländelauf und den Vierkampf“, berichtet Gnatowski. „Das ist ja auch schon viel Trainingsaufwand. Und nicht nur die Hunde müssen fit sein, ich auch. Das geht ja auch alles richtig auf Zeit.“ Darum trainiert Detlef Gnatowski auch zwei Mal in der Woche mit Elfi und Jovi auf dem Hundeplatz. Vor großen Turnieren kommen dann noch ein mal Lauftraining mit Hunden und zwei Mal Lauftraining ohne Hunde dazu. „Generell ist es so, dass ein Hund erst nach drei, manchmal auch vier Jahren das Niveau hat, um etwa auf einer Deutschen Meisterschaft zu starten“, weiß der erfahrene Hundesportler.
Voraussetzung für alle Hunde, die mit ihren Besitzern am Turniersport teilnehmen wollen, ist übrigens das erfolgreiche Ablegen der Begleithundeprüfung, da die Hunde einen gewissen Grundgehorsam für den Sport brauchen. „Beim Hürdenlauf etwa müssen Hund und Halter eine 50 Meter lange Sprintstrecke gemeinsam bewältigen. Und das absolut paralell zueinander. Ansonsten gibt das Punktabzug“, sagt Detlef Gnatowski.
Aber überfordert das die Tiere nicht? „Nein, Elfi und Jovi haben wirklich viel Spaß am Hundesport und freuen sich auf ihr Training. Und keine Angst: Wir gehen ja auch ganz normal Gassi und die Hunde dürfen schnuffeln und einfach Hunde sein.“
Autor:Katharina Steinhüser aus Dortmund-West |
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