Im Rauhen Holz: Eichen müssen weichen
Sie sind zum Teil über 150 Jahre alt, gut 35 Meter hoch - und nahezu ohne Blätter. Im Rauhen Holz müssen 25 sterbende Eichen gefällt werden. Die Förster fürchten, dass es nicht die letzte Abholzaktion dieser Art ist.
Das Frühjahr war viel zu warm und viel zu trocken für die alten Eichen in dem Wäldchen am Rande Lütgendortmunds. Dafür fühlten sich Frostspanner und Eichenwickler um so wohler. Die Raupen, auch Eichenfraßgesellschaft genannt, machten ihrem Namen alle ehren und fraßen manche Bäume kahl. „Und für den späten Johannestrieb waren die Bäume ganz offenbar zu schwach“, berichtete Revierförster Axel Dehler. Die kahlen Bäume - „das war schon ein trauriger Anblick.“
Aber: „Es hilft nichts. Wir müssen die abgestorbenen Bäume aus Sicherheitsgründen fällen,“ erklärte der Forstingenieur bei einem Ortstermin, zu dem das Umweltamt die Bezirksvertretung sowie die Waldpaten aus der ev. Kirchengemeinde, der SPD Holte sowie der Siedlergemeinschaften „Im Rauhen Holz“ und „Unten im Felde“ eingeladen hatte.
Kein Zweifel: Die Abholaktion wird Spuren hinterlassen in dem rund drei Hektar großen Waldstück. Die „Folgeschäden werden immens sein“, ahnt Sebastian Vetter vom Umweltamt. Durch das Fällen würden weitere Bäume in Mitleidenschaft gezogen. „Ein Anblick wie nach Kyrill“ sei durchaus möglich.
Allerdings gehen die Forstleute davon aus, dass sich der Wald bald erholen werde. „Der Standort ist grundsätzlich gut.“ Im Schatten der alten Eichen wachsen andere Baumarten nach. „Deswegen sind auch Nachpflanzungen nicht erforderlich.“ Aber, so Vetter: „Das Landschaftsbild wird sich ändern.“
Und das womöglich nachhaltig. Denn rund 50 Eichen hat die Stadt bereits in den letzten Jahren im „Rauhen Holz“ fällen müssen. Setzt sich dieser Trend fort, so Vetter, könnte es sein, „dass in einigen Jahrzehnten hier gar keine Eichen mehr stehen.“
Autor:Andreas Meier aus Dortmund-West |
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