Umweltschützer werben für naturnahe blühende Lebensräume vorm Haus
Großer Gewinn: giftfreie Gärten

Tausende Dortmunder haben ihre Vor- und Gärten naturnah mit heimischen Pflanzen angelegt, um Insekten, Vögeln und Kleinsäugetieren einen Lebensraum zu bieten. Naturschützer werben anstelle von Kunststofffolien und Schotterwüsten vor Haustüren für blühende Vorgärten.  | Foto:  BUND
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  • Tausende Dortmunder haben ihre Vor- und Gärten naturnah mit heimischen Pflanzen angelegt, um Insekten, Vögeln und Kleinsäugetieren einen Lebensraum zu bieten. Naturschützer werben anstelle von Kunststofffolien und Schotterwüsten vor Haustüren für blühende Vorgärten.
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Immer mehr Vorgärten sind mit Schottersteinen versiegelt. In Dortmunder Neubaugebieten ist dies verboten. Für naturnahe Gärten setzt sich die Ortsgruppe des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) ein.

In Deutschland gibt es 17 Mio. Privat- und Kleingärten mit einer Gesamtfläche von 930.000 Hektar. Das entspricht 2,6 Prozent der Gesamtfläche des Landes. Eine Million Kleingärten, die in Vereinen organisiert sind, nehmen eine Fläche von 40.000 Hektar ein. "Es wäre ein großer Gewinn für die Artenvielfalt, wenn diese gesamte Gartenfläche giftfrei und naturnah bewirtschaftet würde, so dass neue Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger entstehen können", sagt Thomas Quittek vom BUND.

Gärtnern ohne Gift

Durch die flächendeckende Verteilung der Kleingärten könnte ein wertvoller Biotopverbund entstehen, der die Ausbreitung von seltenen Arten begünstigt. "Natürlich nur, wenn sie naturnah gestaltet und nicht mit Schotter versiegelt sind", betont er. Der BUND möchte einen großen, vernetzten bundesweiten Naturpark aus Hobbygärten schaffen, damit sich Insekten und andere Tiere und Pflanzen wieder wohlfühlen und ausbreiten. Interessierte können Ihren Garten digital in die Karte des BUND eintragen: https://www.bund.net/umweltgifte/pestizide/insektenfreundlicher-garten/#c20955.


Offene Blüten für Insekten

Und Quitttek gibt noch einen Tipp: "Zur Förderung von Insekten und Vögeln sollte bei der Auswahl der Sträucher und Stauden darauf geachtet werden, dass die Blüten offen und nicht gefüllt sind, sodass die Insekten dort Pollen und Nahrung finden." Vorrangig sollten heimische Sorten verwendet werden, weil sich hier besonders viele Tierarten tummeln. Wichtig sei auch, dass nicht nur die Fluginsekten Nahrung finden, sondern auch ihre Larven. Und das möglichst vom Frühjahr bis in den Herbst. "Für Vögel sind beerentragende Sträucher empfehlenswert", fügt Quittek hinzu.
Sein Verein hat eine Liste heimischer Wildpflanzen zusammengestellt, die auch im Garten verwendet werden können. Broschüren und Bezugsquellen von Pflanzen stellt der BUND Dortmund unter www.bund-dortmund.de bereit.

Unterschriften für Artenvielfalt

Übrigens läuft noch die Volksinitiative Artenvielfalt NRW bis Anfang Juni. Die gesetzliche Hürde von 66.000 Unterschriften ist bereits erreicht: www.artenvielfalt-nrw.de

Tausende Dortmunder haben ihre Vor- und Gärten naturnah mit heimischen Pflanzen angelegt, um Insekten, Vögeln und Kleinsäugetieren einen Lebensraum zu bieten. Naturschützer werben anstelle von Kunststofffolien und Schotterwüsten vor Haustüren für blühende Vorgärten.  | Foto:  BUND
Pflanzen raus, Folien und Schotter rein. Hier finden Tiere wenig Lebensraum, Regen kann nicht natürlich versickern, im Sommer wird's heiß und in in Neubaugebieten sind sie aus Klima- und Artenschutzgründen bereits verboten: graue Steinflächen vor Wohnhäusern. | Foto: BUND
Autor:

Lokalkompass Dortmund-West aus Dortmund-West

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