Ausstellung im Schulmuseum geht Bräuchen nach
Weihnachtliches ABC
Glitzernde Kugeln zwischen Tannenzweigen, der Duft von Lebkuchen in der Luft, das Flackern von dicken, roten Kerzen auf dem Adventskranz –woher kommen unsere Weihnachtsbräuche? Was verbirgt sich hinter dem Lied „O du fröhliche“? Warum tauschen wir zu Weihnachten Geschenke aus? Das Westfälische Schulmuseum hat dazu eine kleine weihnachtliche Sonderausstellung vorbereitet: Unter dem Titel „Weihnachten von A wie Adventskalender bis Z wie Zipfelmütze“ können Besucher bis zum 6. Januar Weihnachtsbräuchen auf die Spur kommen.
Ein ABC führt durch die Ausstellung: Fast wie bei einem Adventskalender kann man an insgesamt neun Stationen Spannendes, Kurioses und Lustiges rund um Weihnachten entdecken. Zu jedem Buchstaben gibt es mindestens ein Exponat: historische ebenso wie zeitgenössische, alltägliche wie rare. Dabei können die Besucher nicht nur schauen und lesen, sondern es gibt auch etwas zu hören, zu riechen und sogar etwas zum Mitnehmen, z.B. Rezepte für Printen und selbstgemachten Glühwein, Tipps zum nachhaltigen Verpacken oder ein Gedicht zum Auswendiglernen.
Weihnachtliche Bräuche
Beim Buchstaben W erinnert eine nostalgische Weihnachtskarte von 1900 an Sir Henry Cole, der 1843 die gedruckte Weihnachtspost einführte. Ein traditioneller Schwibbogen aus Zinn steht für die Ursprünge erzgebirgischer Volkskunst in den Zechenstuben der Bergleute. Für weihnachtliche Stimmung und auch ein Schmunzeln sorgt ein herzzerreißender Wunschzettel an das Christkind (Buchstabe C), in dem sich ein kleiner Junge zu Weihnachten Gesundheit für seine Familie wünscht – oder Lego. Je nachdem was für den Weihnachtsmann eher machbar ist. Vor Ort haben kleine Besucher auch selbst Gelegenheit, einen Wunschzettel zu schreiben. Beim Buchstaben O geht es natürlich um das beliebteste deutsche Weihnachtslied „O du fröhliche“ und dessen Entstehungsgeschichte: Die Melodie stammt von dem sizilianischen Fischerlied „O sanctissima“. Der Privatgelehrte Johannes Daniel Falk (1768-1826) aus Weimar bat seinen Freund Johann Wolfgang von Goethe, ihm auf diese Melodie einen geeigneten Text zu schreiben. Weil dieser mehrfach ablehnte, schrieb Falk im Jahr 1806 selbst die ersten Strophen. Dabei komponierte Falk die Urfassung zunächst als „Allerdreifeiertagslied“, in welchem die großen Feste der Christenheit besungen wurden: Weihnachten, Ostern und Pfingsten.
Weihnachtliche Symbole
In der Ausstellung erfährt man außerdem unter anderem, warum nur weibliche Rentiere vor die weihnachtlichen Schlitten gespannt werden, wie Zipfelmützen zum Weihnachtssymbol wurden und was die Pflanze Ilex (Stechpalme) mit Weihnachten zu tun hat. Die Ausstellung wurde kuratiert von Josephin Fohrmann-Köhler, wissenschaftliche Volontärin im Schulmuseum, und Charlotte Herzog, studentische Hilfskraft. Sie haben für Kinder auch eine kleine Rallye vorbereitet, bei der es gilt, in den Vitrinen versteckte Buchstaben zu finden. Am Ende winkt eine süße Belohnung. Mehr im Internet unter www.dortmund.de/schulmuseum
Autor:Lokalkompass Dortmund-West aus Dortmund-West |
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