Letzter Gottesdienst: Dorstfelder Kirche hat ausgedient
Fast 100 Jahre wurde hier gepredigt, gebetet und gesungen. Am Sonntag wird ein Schlusspunkt gesetzt. Die ev. Kirche in Dorstfeld ist dann kein Gotteshaus mehr.
Nachdem eine Umnutzung der Kirche schon seit einigen Jahren beschlossen und beabsichtigt ist, nimmt die Gemeinde nun Abschied von der Dorstfelder Kirche als Gottesdienststätte.
Das Gotteshaus wird offiziell entwidmet – vorläufiger Endpunkt einer langen Geschichte.
Am 14.Juni 1903 wurde der Grundstein der Dorstfelder Kirche gelegt, weil die Kapelle der Wilhelmsschule für die damals stark wachsende Gemeinde nicht mehr ausreichte. Am 18.Januar 1905 wurde sie eingeweiht. 98 Jahre ist in der weithin sichtbaren Kirche das Wort Gottes verkündet worden.
Der Wendepunkt kam im Jahr 2006. Damals schlossen sich die bis dahin selbständigen evangelischen Gemeinden in Marten, Oespel-Kley und Dorstfeld zur Elias-Gemeinde zusammen.
Das Presbyterium der neuen Groß-Gemeinde sah sich aufgrund zurück gehender Gemeindegliederzahlen und geringer werdender Haushaltsmittel gezwungen, den Gebäudebestand reduzieren. Drei denkmalgeschützte Kirche hatte die Gemeinde, die sie kaum nutzen und erhalten konnte.
Seit 2010 wird die Dorstfelder Kirche deshalb nicht mehr für regelmäßige Gottesdienste genutzt. Daher ist es für die Verantwortlichen der Elias-Gemeinde ein konsequenter Schritt, die Kirche als Gottesdienststätte zu entwidmen, wie es im evangelischen Kirchenrecht vorgesehen ist. Nach einer Entwidmung können dort zwar weiterhin Gottesdienste gefeiert werden, aber eine nicht kirchliche Nutzung wäre dann ebenfalls möglich.
Wie es weiter geht mit der Dorstfelder Kirche ist offen. Die Gemeinde betont, sie sei weiterhin bemüht, eine Lösung für die Nutzung des Kirchengebäudes zu finden, die einerseits dem Stadtteil dient und das Gebäude wieder mit Leben erfüllt, andererseits aber auch die Erhaltung des Gebäudes dauerhaft sichert.
Der Entwidmungs-Gottesdienst beginnt am Sonntag, 13. Oktober, um 9.30 Uhr in der ev. Kirche Dorstfeld, Hochstraße. Im Anschluss gibt es im CVJM-Heim, Wittener Straße 12, dem ehemaligen Gemeindehaus der Dorstfelder Gemeinde, Gelegenheit zum Gespräch.
Autor:Andreas Meier aus Dortmund-West |
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