Aus für Dortmunder Theaternacht sorgt für Ärger
Sie waren spektakulärer Auftakt zur neuen Saison und die Menschen mochten sie, die bisher zehn Dortmunder Theaternächte. Eine elfte war geplant, soll es aber nun doch nicht geben. „ Wir haben nach langen, reiflichen Überlegungen beschlossen, die elfte Dortmunder Theaternacht abzusagen“ sagt Sprecher und Fletch Bizzel-Chef Horst Hanke-Lindemann.
Dass die Theaternacht nicht stattfinde, liege nicht an den Theatern, betont Hanke-Lindemann: „Fast alle wollten wieder dabei sein und auch das Theater Dortmund hat erklärt, mit allen Sparten mitwirken zu wollen. Bis ihm vom Kulturdezernenten verboten wurde, an der Theaternacht teilzunehmen.“
Der Kulturdezernent habe betont, die Stadt wolle nicht. „Aber warum will der Dezernent keine Theaternacht“, fragt Hanke-Lindemann. Am Zuschuss vom Kulturbüro könne es nicht liegen. Der hätte 10 000 Euro betragen und vielleicht durch weitere Sponsoren kompensiert werden können. Sponsoren hätten ohnehin die Hauptlast getragen. „Auch geringfügig reduzierte Sponsorengelder hätten wir ausgleichen können“, so Hanke-Lindemann.
Geld allein erkläre das Verbot des Kulturdezernenten nicht. Immerhin habe der Rat eine Million Euro für Kultur beschlossen. Warum die Theaternacht nicht stattfinden solle, wüssten auch die Politiker nicht. Der Kulturausschuss habe niemals dagegen gestimmt. Und auch das Kulturbüro habe niemals Ablehnung erkennen lassen.
Zugleich betont Horst Hanke-Lindemann den Stellenwert der Theaternacht für Dortmund. Man habe das Theater an die Stellen getragen, die vom Strukturwandel besonders betroffen waren - zum Phoenixsee, zum U und zum Fredenbaumpark. Der Hafen sollte in diesem Jahr der Spielort sein.
„Die Theaternächte waren auch die Veranstaltung, bei der sich die Dortmunder Theaterszene – städtische Bühnen und freie Theaterhäuser, Produktionslabels und Ensembles – zu gemeinsamem Tun zusammen fanden. Den einzelnen Häusern und Theatergruppen konnte das gemeinsame Theaterfest eine immens wichtige, eine gesteigerte Aufmerksamkeit und ein Gefühl der Gemeinsamkeit bescheren.“
Die elfte und nun abgesagte Theaternacht sollte zwar die letzte ihrer Art sein. Aber es sollte ein schöner, ein würdiger Abschied von einer Veranstaltung werden, die ein Jahrzehnt lang einen wesentlichen Beitrag zum Dortmunder Kulturleben geleistet habe. Die Art und Weise, wie sie nun „platt gemacht“ worden sei, sei einer Kulturmetropole wie Dortmund unwürdig, so Hanke-Lindemann.
Der Hinweis des Kulturdezernenten, zwei kulturelle Großveranstaltungen wie Theater- und Museumsnacht innerhalb von drei Wochen in Deutschlands siebtgrößter Stadt seien zu viel, lasse vermuten, dass er vom Kulturleben in Dortmund „nicht so arg viel mitbekommt“.
Nun werde es im nächsten Jahr ein neues Format geben – vielleicht eine Verzahnung mit der Museumsnacht, vielleicht mit weiteren Akteuren. „Wir werden schon bald Gespräche mit den möglichen Kooperationspartnern, nach der Wahl auch mit den dann verantwortlichen Politikern und mit potentiellen Sponsoren aufnehmen“, kündigte Horst Hanke-Lindemann an.
Autor:Lokalkompass Dortmund-West aus Dortmund-West |
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