Beiträge zur Wambeler Lokalgeschichte VI: Schulgeschichte Wambels

Zu den Schulen in Wambel

Heute sind in Wambel mehrere Schulbauten existent. Da ist die Comenius-Grundschule an der Akazienstrasse in ihrem typischen Nachkriegsbaustil. Ähnlicher Bauart, doch ein bißchen kleiner ist die Fröbelschule (Förderschule) an der Sendstrasse. Aus neuerer Zeit ist am Gottesacker in Südwambel, die von der britischen Rheinarmee als Cornwall-School erbaute neue und heutige Europa-Gesamtschule.
Historische Schulbauten sind auch noch z.T. da, so z.B. in Form der Griechischen Schule an der Rüschebrinkstrasse, die vormals als Volksschule fungirte. Abgerissen, da sie beim Bau der B236 im Wege standen, sind die Wambeler Holz-Grundschule im Norden des alten Wambels und die Ewald-Schule. Über diese evangelische Schule bzw. deren Vorgängerbau wissen wir wenig, doch ein altes Dokument des Küsters läßt uns einen Einblick in die damaligen Verhältnisse, vor fast 200 Jahren machen:

„ Nr 32. Neubau der Schule zu Wambel u. Sommerschule daselbst.
Da im vorigen Jahre (1827) der neue Schulbau nicht ganz zu Stande kam, sondern in diesem Frühjahr erst vollendet werden konnte, so habe ich am dritten Mai dieses Jahres (1828) in der alten Schule den letzten Unterricht ertheilt. Am siebenten dieses Monats bin ich ins neue Schulhaus eingezogen, und am zwölften angefangen die Kinder in der neuen Schule zu unterrichten. Wie glücklich und zufrieden kann sich doch ein Lehrer schätzen, um in einer schönen großen Schule zu lehren, und wie angenehm ist dieses auch für die Kinder darin unterrichtet zu werden. Da aber auch das Local der vorigen Schule sowol für den Lehrer als auch für die Kinder allzu beschränkt, und zwar so, daß es nicht mehr bestehen konnte, so kann ich mit wenig Worten doch nicht unberührt lassen, daß eine solche Veränderung des Locals für Lehrer und Kinder interessant und wohlthätig ist. Um auch nach diesem passenden Locale nun für diesen Sommer eine andere Einrichtung des Unterrichts zu treffen, hätte ich gern gesehen, daß diejenigen Kinder, welche des Mittages von zwölf bis zwei Uhr in die Schule gehen, des Morgens von sechs bis acht hineingegangen wären, weil natürlich die Morgenstunden zum Lehren und Lernen die besten sind, aber bei allem meinen guten Willen es nicht geschehen konnte, so habe ich, um dem doch näher zu kommen geäußert: Diejenigen Kinder welche Lust hätten, die könnten des Morgens von fünf bis sieben Uhr Unterricht erhalten, um die frühen Morgenstunden zu benutzen, wo sie doch in den andern Arbeiten und Geschäften nichts Besonders ausrichten würden. Es haben also von den Schulkindern viele gefunden, die diese Morgenstun. mit vielem Vergnügen benutzen, und daher nun täglich dreimal, von fünf bis sieben, von acht bis elf und von zwölf bis zwei Uhr mich mit den Schulkindern beschäftige.
Abgegeben den 13ten Juni 1828 Küster“

Erklärungen:
• Im Schulhaus hatte der Lehrer auch seine Wohnung.

Quelle: Stadtarchiv Dortmund

Autor:

Christian Barrenbrügge aus Dortmund-Ost

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