Caritas Dortmund: Neuer Vorstand nach einem Vierteljahrhundert
Immer die Menschen im Blick
Georg Rupa übergibt sein Amt als Caritas-Vorstandsvorsitzender an Ansgar Funcke Mit mehr als 2.300 Mitarbeitenden in über 50 Diensten und Einrichtungen ist die Dortmunder Caritas ein großer Arbeitgeber und Anbieter sozialer Dienstleistungen in Dortmund. Und nun nach einem Vierteljahrhundert unter neuer Leitung.
Gegründet im Jahr 1906 nimmt der Wohlfahrtsverband der Katholischen Kirche seither seinen sozialen Auftrag für die Menschen in Dortmund wahr. Seit1996 leitete Georg Rupa die Geschicke des Verbandes, jetzt hat er sein Amt an Ansgar Funcke übergeben. Was hat sich im letzten Vierteljahrhundert bei der Caritas in Dortmund getan? Ein Rückblick mit Georg Rupa.
Herr Rupa, wie sehr hat sich die Dortmunder Caritas während Ihrer Amtszeit verändert?
Georg Rupa: "Wachstum ist das Stichwort, mit dem man die Entwicklung der letzten 25 Jahre wohl am besten beschreiben kann. Ich schätze, dass sich die Mitarbeiterzahl verdoppelt hat auf aktuell insgesamt 2.300 Mitarbeitende. Alle Geschäftsfelder sind gewachsen, durch die
Schaffung neuer Dienste und Einrichtungen: Pflegeeinrichtungen, der Ausbau der Offenen Ganztagsschule, neue Kindertageseinrichtungen, Frühförderung (Kinderförderzentrum), Wohnhäuser für Menschen für Behinderungen, neue Angebote der Jugendhilfe (Mutter-KindHaus, Außenwohngruppen), zur beruflichen Eingliederung etc. Ich war oft selbst überrascht, wenn die Mitarbeiterzahlen, die ich im Kopf hatte, nicht mehr aktuell waren. Dementsprechend hat sich natürlich auch der Jahresumsatz verändert."
Wie wurde damit umgegangen?
"Wir haben konsequent investiert, sowohl in neue Einrichtungen als auch in die Modernisierung bestehender Einrichtungen und Gebäude. Die Bedarfe der Menschen in Dortmund sowie gesetzliche Rahmenbedingungen (zum Beispiel die Einzelzimmerquote in Pflegeinrichtungen) haben sich mit der Zeit verändert, darauf haben wir als Caritas immer frühzeitig versucht zu reagieren. Ein gutes Beispiel sind auch die Wohnhäuser für Menschen mit Behinderungen – hier haben wir insgesamt sechs Einrichtungen neu geschaffen. Ein Meilenstein war zudem die Gründung der Caritas-Dienstleistungsbetriebe vor zehn Jahren und die Errichtung eines modernen Betriebsgebäudes in der Minister-Stein-Alle, das 2015 eingeweiht wurde. Dennoch: die Größe eines Verbandes ist allein betrachtet nicht ausschlaggebend. Unser Anliegend war es genauso, in die Qualität unserer Leistungen „zu investieren“.
Und: ein Caritasverband muss immer auch die Menschen im Blick behalten, die in unserer Gesellschaft an den Rand gedrängt werden. Als Beispiele möchte ich unser Engagement in der Flüchtlingskrise nennen, aber auch die vielen Aktivitäten für Arbeit suchende Menschen, und Zuwanderer, eine Herausforderung, der wir uns in enger Zusammenarbeit mit anderen
Wohlfahrtsverbänden und der Stadt Dortmund in den vergangenen Jahren mit Erfolg gestellt haben.
Der Caritasverband Dortmund e.V. war der erste Caritasverband im Erzbistum Paderborn, der einen hauptamtlichen Vorstand bestellt hat. Richtig, das war ein wichtiger Schritt um eine zeitgemäße und der Größe des „Unternehmens“ angemessene Führungsstruktur zu realisieren. Die
Anforderungen an einen Vorstand oder die Geschäftsführung haben sich stark verändert. Die Caritas ist mit ihrer Struktur gut aufgestellt, nicht nur in Dortmund."
Welche war die größte Herausforderung während Ihrer Zeit bei der Caritas?
"Die zentrale Herausforderung in den vergangenen Jahren war stets die Gewinnung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Obwohl wir offene Stellen letztlich immer besetzen konnten, ist es nicht wegzudiskutieren, dass sich gerade im Bereich der Pflege oder der Kindertagesstätten ein Arbeitnehmermarkt entwickelt hat. Wir müssen uns also als Arbeitgeber bei den Fachkräften bewerben. Und die Caritas besteht nicht nur aus Hauptamtlichen. Sehr richtig, die ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Caritas sind eine große und wichtige Säule. Neben der Arbeit in den Caritas-Konferenzen in den Kirchengemeinden gibt es viele Projekte, bei denen Ehrenamtliche tolle Arbeit für die Caritas leisten. In den letzten Jahren hat sich hier die youngcaritas in Dortmund sehr hervorgetan: Junge Menschen, die sich für Menschen in Not einsetzen. Das ist eine großartige Sache."
Wie fühlen Sie sich, nach dieser langen Zeit Abschied von der Caritas zu nehmen?
"Es war eine tolle Zeit! Ich bin sehr zufrieden damit, wie sich der Verband entwickelt hat. Auch wenn ich klar sagen möchte, dass dies nicht „mein Werk“ ist. Richtig ist, dass der Vorstand eines Verbandes in der Lage sein sollte, die Entwicklung des Unternehmens zu gestalten. Aber der Erfolg der Caritas in Dortmund ist eine gemeinschaftliche Leistung engagierter Mitarbeiterinnen, sei es in Leitungsfunktionen, sei es in unseren Diensten und Einrichtungen „vor Ort“. Mit Ansgar Funcke wurde ein sehr erfahrener und versierter Nachfolger für meinen Posten gefunden. Gemeinsam mit Tobias Berghoff wird er die Geschicke des Caritasverbands Dortmund mit viel Engagement leiten."
Informationen zur Caritas Dortmund www.caritas-dortmund.de.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.