Unternehmensnachfolge wird immer ungewisser
IHK und HWK raten: Früher an später denken

Gastgeber und Referenten (v.l.): Prof. Dr. Tom A. Rüsen, HWK-Präsident Berthold Schröder, Karl-Ulrich Kortmann, IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann, Katja Kortmann, Hans und Christoph Determann und IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber. 
 | Foto: IHK/Oliver Schaper
  • Gastgeber und Referenten (v.l.): Prof. Dr. Tom A. Rüsen, HWK-Präsident Berthold Schröder, Karl-Ulrich Kortmann, IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann, Katja Kortmann, Hans und Christoph Determann und IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber.
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Unternehmensnachfolge wird für den Mittelstand zu einer immer größeren Herausforderung. Viele Gründer aus der Babyboomer-Generation der 1960er Jahre kommen ins Ruhestandsalter, gleichzeitig gibt es immer weniger Junge, die sich selbstständig machen wollen. Nach einer IHK-Studie stehen allein in NRW rund 265.000 Unternehmer und Selbstständige vor der Frage, ob sie in den kommenden Jahren einen Nachfolger finden. Das große Interesse an diesem Thema spiegelte auch die Zahl der Teilnehmer bei der Veranstaltung von IHK und Handwerkskammer mit rund 120 Besuchern wider.

Dass Unternehmensnachfolge eine strategische Führungsaufgabe ist, die frühzeitig angegangen werden muss, machte Dustmann in seinem Grußwort deutlich: „Die bekannte Redewendung ‚kommt Zeit, kommt Rat‘ ist bei diesem Thema fehl am Platz. Die rechtzeitige und systematische Vorbereitung der Nachfolge ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt des Betriebes.“ Schröder sagte in seinem Statement: „Neben der Digitalisierung sind Fachkräftemangel und die dadurch verschärfte Nachfolgesituation die großen Themen, die uns branchenübergreifend in den kommenden Jahren beschäftigen werden. IHK und HWK beraten ihre Mitglieder bei allen Fragen rund um das Thema Betriebsnachfolge und begleiten auf Wunsch den Übergabeprozess.“

90 Prozent der Inhaber wünschen sich eine familieninterne Nachfolge, aber die Hälfte hat keinen Nachfolgeplan.

Die besonderen Herausforderungen in der Nachfolge bei Familienunternehmen beleuchtete Prof. Dr. Tom A. Rüsen vom Wittener Institut für Familienunternehmen in seinem Impulsvortrag. Dabei betonte auch er die Komplexität einer erfolgreichen Firmenübergabe an die nächste Generation. „Die meisten Konflikte gibt es im Kontext der Nachfolge. 90 Prozent der Inhaber wünschen sich eine familieninterne Nachfolge, aber fast die Hälfte der Unternehmen hat keinen Nachfolgeplan.“ Vor diesem Hintergrund ist der Bestand vieler Firmen mit zunehmender Dauer ungewiss, nur maximal zehn Prozent der Familienunternehmen schaffen es bis in die vierte Generation.

Veranstaltungsreihe geht weiter

Wie ein erfolgreicher Nachfolgeprozess über die Bühne gehen kann, wurde in der von IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber moderierten Podiumsrunde deutlich, in der Karl-Ulrich und Katja Kortmann vom Hotel Esplanade in Dortmund, Hans und Christoph Determann (Determann Naturstein, Kamen) sowie die beiden Präsidenten Dustmann und Schröder ihre persönlichen Erfahrungen schilderten. Den Abschluss bildete eine lebhafte und sehr informative Gesprächsrunde mit den Veranstaltungsteilnehmern.
Die gemeinsame Veranstaltungsreihe von IHK und HWK geht am 27. Juni in die nächste Runde. Ab 17:00 Uhr wird dann in den Räumen der HWK Dortmund, Ardeystraße 93, das Thema Unternehmertestament behandelt. Ansprechpartner für das Thema Unternehmensnachfolge sind Jochen Odenell (IHK), Tel.: 0231 5417-111, E-Mail: j.odenell@dortmund.ihk.de, und Birgit Hemsing (HWK), Tel.: 0231 5493-417, E-Mail: birgit.hemsing@hwk-do.de.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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