Dortmund braucht bezahlbare Wohnungen, doch Zuschüsse werden kaum nachgefragt
Förderung droht zu verfallen

Gefragt sind geförderte Mietwohnungen wie diese: DOGEWO21 baut derzeit 46 barrierefreie Wohnungen an der Schüruferstraße 20-22. | Foto: Andreas Klinke
  • Gefragt sind geförderte Mietwohnungen wie diese: DOGEWO21 baut derzeit 46 barrierefreie Wohnungen an der Schüruferstraße 20-22.
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Dortmund wächst und auch die Miet- und Immobilienpreise steigen stetig an. Als Antwort auf die angespannte Wohnungsmarktsituation braucht es Wohnungsneubau in allen Marktsegmenten. Besonders hoch ist die Nachfrage nach preiswerten Mietwohnungen. Gleichzeitig sinkt der Bestand an geförderten Mietwohnungen.

Daher müsse dringend bezahlbarer geförderter Wohnraum geschaffen werden. Die verbesserten Rahmenbedingungen werden bislang jedoch kaum nachgefragt, heißt es aus der Verwaltung, die Fördermittel entsprechend nicht abgerufen.
Aufgrund des hohen Bedarfs- und Kostenniveaus ist Dortmund im Juni in die nächst höhere Mietenstufe 4 der Wohnraumförderung des Landes eingestuft worden. Das hatten die Stadt, die Kommunalpolitik und die Wohnungswirtschaft bereits lange gefordert. Es bedeutet, dass auf die für zehn Jahre zinsfreien Wohnungsbaudarlehen nunmehr ein Zuschuss von 25 Prozent, zuvor waren es 15 Prozent Tilgungsnachlass, gewährt wird. Auch die Nettokaltmiete für den barrierefreien und energieeffizienten Mietwohnraum wurde um 50 Cent auf 6,20 Euro/qm erhöht.

Förderung wenig genutzt 

Für die Stadt Dortmund sei die Einstufung in die Mietenstufe 4 genau die richtige Maßnahme zur Kompensation der ständig steigenden Baukosten und zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von geförderten Wohnungsbauprojekten, so die Stadtplaner. Allerdings stellt die Bauverwaltung fest, dass es kaum Anzeichen von Investoren dafür gibt, die neuen und deutlich verbesserten Förderbedingungen nun auch zu nutzen.
Im Rahmen einer Globalbudgetvereinbarung hat das Land der Stadt Dortmund für das laufende Jahr 39 Mio. Euro Fördermittel zugewiesen. Doch nach dem aktuellem Stand der vorliegenden Förderanträge könnten nur rund 19 Mio. Euro hiervon bewilligt werden. Das würde bedeuten, dass möglicherweise 20 Mio. Euro für dringend benötigten geförderten Wohnraum 2019 verloren gingen.

Großes Angebot an Bauland

Denn übertragbar ins nächste Jahr ist diese Fördersumme nicht.
In den vergangenen vier Jahren sah es besser aus: Zwischen 2015 und 2018 konnten mit rund 167 Mio. Euro über 2.700 Mietwohnungen (Neubau 1.112 und Modernisierung 1.589) gefördert werden.
Die Stadt Dortmund habe ihre Hausaufgaben gemacht, heißt es aus dem Wohnungsamt:
• Ratsbeschluss 25 %-Quote für den geförderten Mietwohnungsneubau
• Kaum eine andere Großstadt verfügt über ein so großes Wohnbaulandangebot mit Plan- und Baurecht. 9.600 Wohnungen könnten schnell realisiert werden, davon die Hälfte sogar sofort
• Baugenehmigungszahlen auf hohem Niveau
• Regelmäßige, intensive Investorenakquise
• Eigener kommunaler geförderter Wohnungsbau
• Optimierung der verwaltungsinternen Abstimmung und Prozesse zur Ankurbelung des Wohnungsbaus
• Vorbereitung einer Wohnungsbaukoordination zur Verbesserung der Kooperation mit Investoren

Appell: Schnell handeln

Neue Planungsprozesse für Bauvorhaben brauchen ihre Zeit. Und Viele sehen die Bauwirtschaft inzwischen am Rande ihrer Kapazitätsgrenzen. Die Mitarbeiter des Amtes für Wohnen appellieren dennoch an Investoren, so schnell wie möglich zu handeln und die verbesserten Förderbedingungen zu nutzen, sie seien niemals zuvor so gut gewesen.
Der Bewilligungsschluss für 2019 ist der 30. November. Das Amt für Wohnen steht für Anfragen und Beratungsgespräche zur Verfügung unter E-Mail: amtfuerwohnen@stadtdo.de.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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