IHK Dortmund: Wirtschaftliche Entwicklung läuft gedrosselt
Energiekosten größtes Konjunkturrisiko

Stellten die Ergebnisse der Konjunkturumfrage vor (v. l.): Stefan Schreiber (Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund), Dr. Fritz Jaeckel (Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen), Lars Baumgürtel (Vizepräsident der IHK Nord Westfalen und Geschäftsführer der ZINQ GmbH & Co KG, Gelsenkirchen), Kerstin Groß (Hauptgeschäftsführerin der IHK Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen) und Dr. Jochen Grütters (Leiter des Standorts Emscher-Lippe der IHK Nord Westfalen). | Foto:  Isabella Thiel / IHK
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  • Stellten die Ergebnisse der Konjunkturumfrage vor (v. l.): Stefan Schreiber (Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund), Dr. Fritz Jaeckel (Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen), Lars Baumgürtel (Vizepräsident der IHK Nord Westfalen und Geschäftsführer der ZINQ GmbH & Co KG, Gelsenkirchen), Kerstin Groß (Hauptgeschäftsführerin der IHK Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen) und Dr. Jochen Grütters (Leiter des Standorts Emscher-Lippe der IHK Nord Westfalen).
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Die Wirtschaft im Westfälischen Ruhrgebiet hat sich größtenteils von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK zu Dortmund. Doch die weitere Entwicklung steht auf unsicheren Beinen.

„Vor allem die Kombination aus Lieferengpässen und steigenden Preisen sowie der Fachkräftemangel drosseln den Konjunkturmotor und sorgen dafür, dass die Wirtschaft nicht mit voller Drehzahl fahren kann“, resümiert IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber. An der Umfrage haben 114 Unternehmen aus Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna mit über 18.000 Beschäftigten teilgenommen.

Auch Fachkräftemangel bremst

Neben dem schon länger bekannten Fachkräftemangel werden dabei erstmals die steigenden Energie- und Rohstoffpreise von den Unternehmen in der IHK-Region als größtes Geschäftsrisiko eingeschätzt. Fast 50 Prozent der Unternehmen sehen dadurch die zukünftige Entwicklung ihres Unternehmens gefährdet. Beim Fachkräftemangel sind es 55 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, die steigende Energie- und Rohstoffpreise befürchten, hat sich damit innerhalb von zwei Jahren verdoppelt. Im Herbst 2019 vor Ausbruch der Corona-Pandemie zählten sie lediglich für 25 Prozent zu den größten Risiken. Als weitere große Herausforderung für die Betriebe wurden in der Umfrage die derzeit unklaren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen genannt (55 Prozent).

Geschäfte laufen besser

Insgesamt hat sich die Stimmung in der IHK-Region gegenüber der vorherigen Umfrage zum Jahresbeginn jedoch „spürbar aufgehellt“, sagt Schreiber, auch wenn nicht alle Branchen gleichermaßen über den Berg seien: „Die Geschäfte laufen mehrheitlich wieder gut oder zumindest befriedigend.“ Der Anteil der Betriebe, die von schlechten Geschäften berichten, ist seit dem Jahresbeginn von gut 20 Prozent auf aktuell 8 Prozent zurückgegangen. Umgekehrt stieg beinahe ebenso stark der Anteil derjenigen, die ihre Geschäftslage als gut bezeichnen: von 31 auf 43 Prozent. Fast die Hälfte (49 Prozent) ist zufrieden. Nicht ganz so eindeutig sind die Verschiebungen bei den Geschäftserwartungen: Während der Anteil der Unternehmen, die von schlechteren Geschäften in den nächsten Monaten ausgehen, von 23 auf 18 Prozent gesunken ist, stieg der Anteil der Optimisten, die bessere Geschäfte erwarten. Etwas über die Hälfte (53 Prozent) geht von einer gleichbleibenden Entwicklung aus.

Nachholeffekte und Lieferprobleme

„Angesichts der Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen haben die meisten Unternehmen offenbar wieder Mut und Zuversicht geschöpft“, sagt Schreiber. Dazu passt die steigende Investitionsbereitschaft: Fast jedes dritte Unternehmen (29 Prozent) plant höhere Ausgaben am heimischen Standort. Für Schreiber liegen die Gründe auf der Hand: „Nachholeffekte, Reaktionen auf Lieferprobleme, digitale Transformation, Bewältigung der Energiewende“. Aufgrund der Nachholeffekte bleibt aus Sicht der IHK aber „noch unklar, ob hier eine größere Dynamik entstehen kann, die länger trägt“, zumal ein beachtlicher Teil der Unternehmen vor allem in Ersatzbeschaffungen investieren will (70 Prozent).

Neue Herausforderungen

Aktuell kaum abzusehen sei angesichts zunehmender Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten zudem, ob der Export wieder stärkere konjunkturelle Triebkraft entwickeln kann, zumal das Auslandsgeschäft seit der Finanzkrise mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert werde. Aber immerhin mehr als jedes dritte Unternehmen rechnet mit steigenden Umsätzen im Auslandsgeschäft. Letztendlich steigt mit der verbesserten Geschäftslage auch der Personalbedarf der Unternehmen in der IHK-Region. Fast 30 Prozent will die Zahl der Beschäftigten erhöhen, nur noch jeder fünfzehnte Betrieb rechnet mit weniger Personalbedarf in den nächsten Monaten. „Damit dürfte sich der Arbeitsmarkt in der IHK-Region weiter erholen“, betont Schreiber.

Stellten die Ergebnisse der Konjunkturumfrage vor (v. l.): Stefan Schreiber (Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund), Dr. Fritz Jaeckel (Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen), Lars Baumgürtel (Vizepräsident der IHK Nord Westfalen und Geschäftsführer der ZINQ GmbH & Co KG, Gelsenkirchen), Kerstin Groß (Hauptgeschäftsführerin der IHK Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen) und Dr. Jochen Grütters (Leiter des Standorts Emscher-Lippe der IHK Nord Westfalen). | Foto:  Isabella Thiel / IHK
Ergebnisse einer IHK-Umfrage bei Mitglieds-Unternehmen zeigen die aktuelle Stimmung hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung. | Foto: IHK Stefan Schreiber
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Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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