Dortmund baut ein Viertel für alle am Wasser: Speicherstraße bekommt grünes Klassenzimmer, Promenade und Plätze
Das neue Gesicht des Hafens
Grünes Klassenzimmer, Wildblumenweise und über 100 neue Bäume: Das hört sich nicht nach Hafen an. Aber so wird er aussehen der erste Teil des zukünftigen Hafens an der südlichen Speicherstraße in Dortmund. Noch wird hier Asphalt weggebaggert, wo ein Steinwurf von der neuen Lessingschule, nur durch eine Straße und Gleise getrennt, dann openair am Wasser gelernt werden kann.
Auf Dortmunds zukünftiger Promenade direkt am Wasser werden Flanierende Industrie live erleben. 170 Unternehmen arbeiten hier, verschieben Güter und viel mehr, Hand in Hand soll dies mit den neuen, auch digitalen Arbeitsplätzen an Hafenbecken gehen. Als wegweisendes Viertel hat bereits das Theater die Wassermeile der Nordstadt auserkoren. Doch nicht nur zukünftige Akademie und der "Heimathafen", siedeln sich im gefragten Nordstadt-Quartier an.
Initiativen haben Ideen eingebracht
Den Stolz aufs Viertel hört man bei Bürgermeisterin Hannah Rosenbaum raus: Dass dies ein Viertel für alle wird, da ist sie sicher, denn viele Nordstädter und Initiativen haben sich bereits mit kreativen Ideen eingebracht. "Ich freue mich, wenn das mit der Beteiligung weiter so läuft", sagt sie.
Während Kräne im oberen Ende der Speicherstraße das stählerne Skelett der riesigen Industriehalle freilegen, rollt die Stadt am unteren Ende ihre Pläne aus: Hier, wo der Hafens zuerst sein neues Gesicht zeigen wird, heißt es: Autos raus. "Nur Lieferverkehr", erklärt Oberbürgermeister Thomas Westphal. 108 Bäume, Pflastersteine, Fußgänger, Radfahrer, Büros, attraktive Plätze und ein Freiluft-Klassenzimmer für die Kinder der Nordstadt werden das neue Viertel prägen.
6,15 Mio. Euro fürs "Viertel für alle"
6,15 Mio. Euro werden dafür an der Speicherstraße zwischen der Brücke Sunderweg und dort, wo auch heute noch die Hafenbahn kreuzt, verbaut. Entsiegelung, taktile Leitsysteme für Barrierefreiheit und grüne Fußgängerzone inklusive, alles gefördert von Land, Bund und EU.
Die Bergmann-Brauerei kehrt zurück, Clubs und Plätze für Feste werden das Viertel neu beleben. Vom Wandel am Hafen berichtet Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum. Künstler arbeiten schon heute in ehemaligen Speichern.
Neue Speicherstraße ist bis Mai 2022 fertig
Eine Win-Win-Situation innerhalb der Nachbarschaft sieht die Hafen AG, auch einen gelungenen Brückenschlag in die Nordstadt. Wer heute auf der südlichen Speicherstraße unterwegs ist, sieht, dass überall parallel gebaut wird. So kann sie bis Mai 2022 fertig gestellt werden.
Bis August nächsten Jahres soll auch der erste von zwei Portalkränen wieder am Wasser stehen. Denn auch wenn hier ein Viertel für Freizeit und Erholung, Bildung und neue moderne Arbeitsplätze umgekrempelt wird, bleibt der Hafen doch Heimat der Industrie.
Europas größer Kanalhafen
Vorn am Stadthafen zeigt schon der Leuchtturm-Neubau vorm Containerterminal seine rote Fassade. Und gleich hinterm Stadthafen parallel zur OWIIa auf der Freifläche werden wohl wieder Baustoffe gelagert. Nicht wie woanders alles schickimicki, sondern Halfen halt, der größte Kanalhafen Europas.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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