Schnelles Internet für ganz Dortmund: 7.532 Haushalte werden ans Glasfasernetz angeschlossen
Breitbandausbau wird gefördert

Mit einem symbolischen Druck auf den roten Knopf starteten Jörg Figura, Geschäftsführer von DOKOM21 (v.l.), Wirtschaftsförderer Thomas Westphal und IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber im DOKOM21-Rechenzentrum die Aktivierung des Ruhr-Backbone. Der einzigartige Hochgeschwindigkeits-Ring aus Glasfaser stärkt die Infrastruktur für digitale Wirtschaft und Innovation im Ruhrgebiet. | Foto: DOKOM21
  • Mit einem symbolischen Druck auf den roten Knopf starteten Jörg Figura, Geschäftsführer von DOKOM21 (v.l.), Wirtschaftsförderer Thomas Westphal und IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber im DOKOM21-Rechenzentrum die Aktivierung des Ruhr-Backbone. Der einzigartige Hochgeschwindigkeits-Ring aus Glasfaser stärkt die Infrastruktur für digitale Wirtschaft und Innovation im Ruhrgebiet.
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In Dortmund gibt's Gebiete, wo Telekommunikationsunternehmen aus mangelnder Profitabilität den Breitbandausbau nicht vorantreiben. Diese „Lücken“ werden nun abgebaut: Die Stadt hat das Vergabeverfahren für den geförderten Breitbandausbau positiv abgeschlossen.

Durch den Ausbau werden weitere 3.199 Adresspunkte im Stadtgebiet über die Förderung ans Glasfasernetz gebracht. Das sind 7.532 Haushalte, 941 Unternehmen und 154 institutionelle Nutzer wie Schulen. „Es war ein langer, schwieriger und von vielen Hürden geprägter Weg, den wir nun mit dem Abschluss des Vergabeverfahrens zu Ende gehen können“, sagt Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dortmund, anlässlich des positiven Vergabeverfahrens.

Schub durch Breitbandausbau

„Die Stadt Dortmund wird als Lebens-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort einen enormen Schub durch den geförderten Breitbandausbau erhalten und ist somit sehr gut für die zukünftigen Herausforderungen der digitalen Entwicklung gerüstet.“ „Wir haben uns von Anfang an auf einen Ausbau mit Glasfaser konzentriert, da diese Technik höhere Geschwindigkeiten und mehr Datenvolumen ermöglicht, als andere Lösungen. Unsere Bemühungen, die beste Technik in Dortmund zu verbauen, haben sich nun ausgezahlt", so Westphal weiter.

97,3 Millionen Euro für mehr Digitalisierung

Im Oktober 2018 startete das Vergabeverfahren für den geförderten Breitbandausbau im Stadtgebiet Dortmund. Jetzt hat die DOKOM Gesellschaft für Telekommunikation mbH (DOKOM21) den Zuschlag erhalten. Sobald die Fördermittelgeber Bund, Land sowie die Bundesnetzagentur die finalen Fördermittelbescheide erteilen, wird die Stadt die DOKOM21 mit dem Ausbau beauftragen. Dieser umfasst das Verlegen von insgesamt 3.275 Kilometern Glasfaserkabel im Stadtgebiet. Dafür werden 430 Kilometer Tiefbauarbeiten durchgeführt und 103 Kilometer vorhandene Leerrohre genutzt.
Um auch die unterversorgten Bereiche Dortmunds an das Breitbandnetz anzuschließen, wird der Ausbau mit insgesamt rund 97,3 Millionen Euro gefördert. Die Stadt trägt zehn Prozent der Kosten, der Rest wird durch die Fördermittel finanziert.

Glasfasernetze gekoppelt

 Die regionalen Telekommunikationsunternehmen DOKOM21 (Dortmund), TMR (Bochum) und GELSENNET (Gelsenkirchen) haben ihre Glasfasernetze gekoppelt und damit einen leistungsstarken Hochgeschwindigkeitsring für das Ruhrgbeiet geschaffen. Mittwoch (26.8.) ging der "Ruhr Backbone" offiziell in Betrieb. Die Anbieter schaffen damit nach eigener Aussage "über Stadtgrenzen hinweg ein starkes Rückgrat für alle Städte des Ruhrgebietes für digitale Wirtschaft und Innovation".
Das Netz startet mit einer Anfangsbandbreite von 100 Gigabit pro Sekunde und lässt sich beliebig skalieren, um auch künftigen Anforderungen gerecht zu werden. Die Schaltung des Ruhr-Backbone erfolgt auf Basis der Haupt-Lichtwellenleiterkabel, die das Rückgrat der Glasfaseranschlussnetze darstellen. Damit können die ständig steigenden Datenmengen transportiert werden. Zudem gewinnen die Verbindungen deutlich an Stabilität und Geschwindigkeit.

Digitale Infrastrukturen voranbringen

Die aktuellen Umstände der Corona-Pandemie haben gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung in allen Bereichen des Lebens geworden ist. Home-Office und Homeschooling haben in den letzten Monaten Einzug in fast allen Familien gehalten. Diese Fortentwicklung, der kurzfristige Ausbau und die Akzeptanz der Nutzung digitaler Möglichkeiten haben durch die Pandemie neues Gewicht bekommen und dazu geführt, dass auch die Verwaltung den Weg in die Digitalisierung weiter beschleunigen möchte.
Um diesen aktuellen IT-Trend nutzen zu können, ist neben einer Ausstattung mit moderner Hardware auch ein schneller Zugang zum Internet und eine gute Versorgung mit WLAN erforderlich. Profitieren wird davon nicht nur die Verwaltung sondern im Besonderen auch die Schulen und Kitas der Stadt Dortmund.
Zur besseren Koordination und Umsetzung der umfangreichen Aufgaben ist die Verwaltung fachbereichsübergreifend enger zusammengerückt und hat alle Aufgaben zur Glasfaserverlegung, zum Ausbau der hausinternen Datenverkabelung städtischer Immobilien und zum Hardwarewechsel hin zu mobilen Geräten in zwei Projektgruppen gebündelt. Diese befassen sich sowohl mit dem geförderten Breitbandausbau als auch mit nicht geförderten Breitbandanbindungen und profitieren beiderseits durch eine enge Vernetzung der Zusammenarbeit.

Fördermittel von Bund und Land nutzen

Das bestärkt das Ansinnen von Stadtrat Christian Uhr: „Wir verfolgen damit das Ziel, die Fahrt, die die Corona-Pandemie der Digitalisierung mitgegeben hat, weiter zu nutzen und mit kurzen fachbereichsübergreifenden Abstimmwegen bürokratische und organisatorische Hürden abzubauen“. Zu diesem Zweck arbeiten Mitarbeiter des Tiefbauamtes, des Dortmunder Systemhauses, der Immobilienwirtschaft, der Schulverwaltung und der Wirtschaftsförderung in diesen Themen seit Mitte Februar 2020 in einer neu abgestimmten Organisationsstruktur eng zusammen. Fokus aller Beteiligten liegt, neben der gemeinsamen terminlichen Abstimmung der Einzelmaßnahmen, auch darin, diese Aufgaben finanziell durch möglichst umfangreiche Fördermittel von Bund und Land zu unterstützen.

Gesamtkoordination einrichten

Darüber hinaus hat sich der VV in seiner heutigen Sitzung dafür ausgesprochen, noch eine Gesamtkoordination einrichten. Dies ist mit Blick auf den Umfang der zu bearbeitenden Aufgaben auch geboten: Stadtweit sind noch auf einer Gesamtlänge von ca. 410 km Glasfaserkabel zu verlegen und von 626 städtischen Gebäuden insgesamt ca. 400 Gebäude, darunter 112 Schulen, anzubinden. Die Verfügbarkeit von WLAN innerhalb der Dortmunder Schulen ist mit einem Anteil von rund 70% bereits auf einem hohen Niveau. Gleichwohl soll innerhalb der nächsten 1,5 Jahre durch den weiteren Ausbau der WLAN-Infrastruktur jede Schule über die entsprechenden Drahtlosverbindungen verfügen.

Autor:

M Hengesbach aus Dortmund-City

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