Lockdown im Nicht-Lebensmittelhandel werden viele Unternehmen nicht überstehen
2020 müssen viele Handelsbetriebe um das wirtschaftliche Überleben kämpfen

Schon jetzt zum Beginn des harten Lockdown stehen selbst in bester Lage auf dem Westenhellweg Landelokale leer, welche die Schließung während der ersten Corona-Welle nicht überlebten. Mit der Einstellung des Verkaufs ab Mittwoch, mitten im Weihnachtsgeschäft befürchtet der Handelsverband weitere Händler, die dies nicht überleben. | Foto: Archiv
  • Schon jetzt zum Beginn des harten Lockdown stehen selbst in bester Lage auf dem Westenhellweg Landelokale leer, welche die Schließung während der ersten Corona-Welle nicht überlebten. Mit der Einstellung des Verkaufs ab Mittwoch, mitten im Weihnachtsgeschäft befürchtet der Handelsverband weitere Händler, die dies nicht überleben.
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  • hochgeladen von Antje Geiß

Die coronabedingten Einschränkungen haben große Löcher in die Umsatz- und Gewinnpläne gerissen. Der jetzt verkündete erneute Lockdown ab dem 16.12.2020 wird die Situation in den betroffenen Unternehmen deutlich verschärfen, ist sich Thomas Schäfer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Westfalen-Münsterland sicher:

„Schon das für viele Händler nahezu ausgefallene Weihnachtsgeschäft ließ die Hoffnungen auf ein versöhnliches Jahresendgeschäft auf den Nullpunkt sinken. Mit dem jetzt erneut eintretenden Lockdown wird der Existenzkampf für immer mehr Unternehmer, deren Liquiditätslage schon jetzt zum Teil desaströs ist, noch dramatischer. Da kann man nur hoffen, dass zumindest die angekündigten Hilfsmittel schnell und unbürokratisch fließen. Denn anderenfalls werden die am schlimmsten von den Schließung und Umsatzrückgängen betroffenen Betriebe vom Markt verschwinden, was eine Verödung der bisher bekannten Handelslagen in nicht vorstellbarem Ausmaß nach sich ziehen wird.“

Handel hat Maßnahmen umgesetzt

Selbstverständlich wird der Handel alle Bemühungen unterstützen, die Pandemie zu bekämpfen, Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten und trotzdem die Versorgung der Menschen sicherzustellen. Das hat er in den vergangenen Monaten eindrucksvoll gezeigt. Die effektiven Schutz- und Hygienekonzepte und die Einhaltung der Zugangsbeschränkungen hat der Handel schnell, sicher und effektiv umgesetzt. „Der Handel ist kein Infektionstreiber,“ ist sich Thomas Schäfer sicher, „deshalb wäre ein punktueller Lockdown in Corona-Hotspots aus unserer Sicht sinnvoller gewesen. Wenn aber aus durchaus nachvollziehbaren Gründen eine bundeseinheitliche Komplettschließung vieler Geschäfte beschlossen wird, dann muss alles darangesetzt werden, den volkswirtschaftlichen Schaden einerseits und die unternehmerischen Auswirkungen andererseits möglichst weitegehend zu begrenzen. Das geht nur durch umfangreiche Entschädigungs- und Überbrückungszahlungen, die zügig ausgezahlt werden müssen. Anderenfalls droht Unternehmen die Zahlungsunfähigkeit, mit der Folge des Existenzverlusts für Unternehmen und mit damit verbundenen negativen Auswirkungen für deren Beschäftigte. Ob die jetzt vom Bund mitgeteilten Anpassungen der Überbrückungshilfe III und die verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten für Warenbestände ausreichen ist zumindest fraglich.“

Weihnachtsgeschäft nicht erwartungsgemäß

Für große Teile des Handels mit Nicht-Lebensmitteln hat das diesjährige Weihnachtsgeschäft die ohnehin niedrigen Erwartungen und Hoffnungen nicht erfüllt. „Wenn dann auch noch der nächst wichtige Zeitraum „zwischen den Jahren“ verloren geht, ohne dass, liquiditätserhaltende Hilfsmittel fließen, dann,“ da ist sich der Verbandschef Thomas Schäfer sicher, „wird der wirtschaftliche Überlebenskampf immer mehr zu einem sinnlosen Kampf gegen Windmühlen – der Kampf gegen Lockdown, Online-Handel, verändertes Kundenverhaltenund Kaufzurückhaltung wird immer aussichtsloser.“

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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