Jubiläum des bedeutenden Industrieunternehmens
150 Jahre Stahl made in Dortmund

Portiershaus des Eisen- und Stahlwerks Hoesch 1914: Wo früher viele Arbeiter ein- und ausgingen und sich sogar eine Arrestzelle der Werkspolizei befand, gibt heute das Hoesch-Museum Einblicke in die Geschichte der Dortmunder Stahlindustrie.
 | Foto: thyssenkrupp Archiv Duisburg
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Die „Hoeschianer“ sind noch heute ihrem Unternehmen verbunden Vor 150 Jahren wurde in Dortmund die Eisen- und Stahlwerk Hoesch AG gegründet – heute produziert thyssenkrupp Steel am Standort Premiumstähle für Kunden in aller Welt.

Die „Hoeschianer“ sind noch heute ihrem Unternehmen verbunden, die nächste Generation vor allem dem Standort „Westfalenhütte“. Nach 150 Jahren bewegter Geschichte veredelt thyssenkrupp Steel an seinem Standort Dortmund Stahlbänder für Kunden in aller Welt. Mit dem Neubau der Feuerbeschichtungsanlage 10 beginnt die nächste Etappe der Geschichte der Westfalenhütte.

Kohle und Eisenerz

1871 gründet Leopold Hoesch in Dortmund die Eisen- und Stahlwerk Hoesch AG, die sich zu einem bedeutenden Stahl- und Montanunternehmen mit Standorten im Ruhrgebiet und im Siegerland entwickelt. Vor allem die Kohle des Ruhrgebiets und das bereits bestehende Eisenbahnnetz zum Transport der zur Eisenherstellung benötigten Erze machen den Standort attraktiv. Ende des 19. Jahrhunderts übernimmt das Unternehmen die Zeche Westfalia mit der zugehörigen Kokerei Kaiserstuhl.

Dunkles Kapitel der Firmengeschichte

Im Dritten Reich beginnt für Hoesch – wie für die gesamte deutsche Stahlindustrie – ein dunkles Kapitel: Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 stellt Hoesch Panzergehäuse, Panzermunition, Geschützrohre und Panzerbleche her. Zahlreiche Werke und Anlagen Hoeschs stehen daher nach Kriegsende auf der Demontageliste der Alliierten. Dennoch gelingt in den Folgejahren der erfolgreiche Wiederaufbau des Unternehmens.

Übernahme und Fusion

1992 übernimmt der Krupp-Konzern die Hoeschwerke, die in Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp umbenannt wurden. Nach der Fusion 1996 mit der Duisburger Thyssen AG verändert sich der „Standort Dortmund“ sichtbar: Die Eisen- und Stahlerzeugung wird in Duisburg konzentriert und damit die Flüssigphase 2001 in Dortmund geschlossen. Viele der Fertigungsanlagen werden nach China verkauft. Gleiches passiert mit der Kokerei Kaiserstuhl, der damals modernsten Kokerei der Welt, die ebenfalls in China wieder in Betrieb genommen worden ist.

Standort Westfalenhütte

Heute arbeiten über 1.200 Mitarbeitende am Standort Dortmund der thyssenkrupp Steel Europe AG auf dem Gelände der Westfalenhütte; jedes Jahr starten 40 bis 50 Auszubildende hier in ihr Berufsleben. Warmband aus Duisburg wird von den Dortmundern vorwiegend für die Automobilindustrie kaltgewalzt und elektrolytisch verzinkt oder feuerverzinkt. Neben seiner seit 2001 bestehenden Feuerverzinkungsanlage 8 baut thyssenkrupp Steel nur wenige Meter daneben die neue und hochmoderne Feuerverzinkungsanlage FBA 10, die in einem breiten Festigkeits- und Gütenspektrum Produkte für Außenhaut- und Strukturbauteile für die Automobilindustrie sowie ausgewählte Industrieprodukte herstellt. Die neue Anlage stärkt die strategische Bedeutung des Standorts Dortmund. Zukünftig sollen hier insgesamt rund eine Million Tonnen feuerverzinkte, korrosionsbeständige und langlebige Produkte von den Bändern der beiden hochmodernen Anlagen rollen, hauptsächlich für Kunden aus der Automobilindustrie.

Hoesch heute

Damit bündelt sich in Dortmund – mit Versuchsanlagen für die Oberflächenentwicklung und -erprobung, Lack- sowie Korrosionslabor – die Oberflächenkompetenz der Forschung und Entwicklung von thyssenkrupp Steel. Zur heutigen thyssenkrupp Steel Europe AG gehören weiterhin die ehemaligen Hüttenwerke Siegerland AG / Hoesch Siegerlandwerke AG mit Werken in Kreuztal-Ferndorf und Kreuztal-Eichen sowie die ehemalige Hoesch Hohenlimburg AG (HHO), die hochwertiges Mittelband für die Autoindustrie fertigt. Viele weitere ehemalige Hoesch Unternehmen gehören auch heute noch zur thyssenkrupp Gruppe, wie z.B. Hoesch Rothe Erde.

Portiershaus des Eisen- und Stahlwerks Hoesch 1914: Wo früher viele Arbeiter ein- und ausgingen und sich sogar eine Arrestzelle der Werkspolizei befand, gibt heute das Hoesch-Museum Einblicke in die Geschichte der Dortmunder Stahlindustrie.
 | Foto: thyssenkrupp Archiv Duisburg
Das Gelände der Westfalenhütte 2021: Neben der Feuerverzinkungsanlage 8 (links) baut thyssenkrupp Steel die neue und hochmoderne Feuerverzinkungsanlage FBA 10, vor allem zur Produktion von Produkten für die Automobilindustrie.
 | Foto: Thyssenkrupp Steel Europe
Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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