Dortmunder Winternothilfe mit Kleidung und Lebensmitteln unterstützt
Winter: FH hilft in der Not
„Der Winter ist immer eine Katastrophe und jetzt kommt auch noch Corona hinzu“, sagt Prof. Dr. Dierk Borstel von der Fachhochschule Dortmund mit Blick auf wohnungslose Menschen. Der Sozialwissenschaftler hat sich ausführlich mit der Situation obdachloser Menschen in Dortmund befasst. Die Stadt habe dank vieler ehrenamtlicher Initiativen normalerweise eine sehr gute Infrastruktur, doch diese sei nun durch die Auflagen in der Corona-Pandemie massiv eingeschränkt, so Prof. Borstel.
Orte, an denen sich obdachlose Menschen auch tagsüber mal aufwärmen konnten, sind geschlossen. Aufenthaltsräume in Unterkünften verriegelt. Einzige Ausnahme ist das Zelt der Winternothilfe am Dortmunder U. Mehrere Initiativen haben sich für die von der Stadt Dortmund unterstützte Aktion zusammengeschlossen und verteilen mehrmals am Tag warme Malzeiten. „Die Ehrenamtlichen dort arbeiten absolut am Anschlag und leisten Großes“, lobt Prof. Borstel.
In der Freizeit ehrenamtlich im Einsatz
Auch MitarbeiterInnen der FH Dortmund seien in ihrer Freizeit dort ehrenamtlich im Einsatz. Zudem nehme die FH ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst: sied hat Studierende und Beschäftigte aufgerufen Schlafsäcke, Kleidung und Lebensmittel zu sammeln. 90 Jacken, 50 Pullover, mehr als 100 Mützen, Handschuhe, Schals und warme Socken konnte die FH bereits an die Winternothilfe übergeben. Hinzu kommen fast 50 Schlafsäcke, Isomatten und Decken und mehr als ein Hektoliter (100 Liter) an Getränken.
Lebensmittel werden benötigt
Der Bedarf an Kleidung sei inzwischen weitgehend gedeckt, aber „gerade Lebensmittel werden jetzt noch benötigt“, sagt Mirka Fuhrmann von der FH Dortmund. An allen Standorten der Fachhochschule wird darum weiter gesammelt. Das Zelt der Winternothilfe steht noch bis Ende März vor dem Dortmunder U.
Mitte der Gesellschaft sollte helfen
„Wohnungs- und obdachlose Menschen brauchen die Unterstützung aus der Mitte der Gesellschaft“, sagt Prof. Dierk Borstel. Die Lebenssituationen seien zu komplex, als sie allein auf die fehlende Unterkunft zu reduzieren. „Gesellschaftliche Verantwortung heißt, dass wir die Hilfen konkret an die Bedürfnisse anpassen – ohne die Menschen dabei zu übergehen oder zu bevormunden“, betont der Sozialwissenschaftler. Die Winternothilfe leiste dazu einen elementaren Beitrag, der zurzeit von mehreren Hundert Menschen am Tag in Anspruch genommen werde.
Weitere Informationen:
https://winternothilfeamu.org/
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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