Durch Pisa-Schock angestoßen
Schul.inn.do feiert 20. Jubiläum

Der schul.inn.do e.V. feiert sein 20-jähriges Bestehen. Darüber freuen sich v.l.n.r.: Christiane Wallinda, Vorstandsmitglied schul.inn.do e.V., Manfred Hagedorn, Geschäftsführer schul.inn.do e.V., Daniela Schneckenburger, Dezernentin für Schule, Jugend und Familie, Renate Tölle, Vorstandsmitglied schul.inn.do e.V., Susanne Blasberg-Bense, Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW, Martina Blank, Vorsitzende schul.inn.do e.V., Norbert Schilff, Bürgermeister der Stadt Dortmund, Dieter Baier, Vorstandsmitglied schul.inn.do e.V., Stefanie Gerszewski, stellv. Vorsitzende schul.inn.do e.V. und Cornelia Forster, stellv. Geschäftsführerin schul.inn.do e.V.. | Foto: Lutz Kampert
  • Der schul.inn.do e.V. feiert sein 20-jähriges Bestehen. Darüber freuen sich v.l.n.r.: Christiane Wallinda, Vorstandsmitglied schul.inn.do e.V., Manfred Hagedorn, Geschäftsführer schul.inn.do e.V., Daniela Schneckenburger, Dezernentin für Schule, Jugend und Familie, Renate Tölle, Vorstandsmitglied schul.inn.do e.V., Susanne Blasberg-Bense, Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW, Martina Blank, Vorsitzende schul.inn.do e.V., Norbert Schilff, Bürgermeister der Stadt Dortmund, Dieter Baier, Vorstandsmitglied schul.inn.do e.V., Stefanie Gerszewski, stellv. Vorsitzende schul.inn.do e.V. und Cornelia Forster, stellv. Geschäftsführerin schul.inn.do e.V..
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Mit einer Jubiläumsveranstaltung feierte der Verein zur Förderung innovativer Schulentwicklungen in Dortmund (schul.inn.do e.V.) sein 20-jähriges Bestehen.

„Heute blicken wir auf 20 sehr ereignisreiche Jahre zurück. Als uns allen noch der Pisa-Schock im Jahr 2000 in den Knochen saß, handelte die Stadt Dortmund mit der Einberufung einer Bildungskommission sofort. Die Ergebnisse und Ideen, die dort entwickelt wurden, führten zur Gründung unseres Vereins. Seitdem engagieren wir uns dafür, dass alle Kinder und Jugendlichen in Dortmund gute Bildungschancen erhalten, egal in welchem Quartier sie wohnen und aus welchen sozialen Verhältnissen sie kommen“, erklärt Martina Blank, Vorstandsvorsitzende des schul.inn.do e.V., bei der Begrüßung der Gäste. „Wir haben viel erreicht. Bis heute unterstützen wir zahlreiche Schulen bei der Entwicklung und Umsetzung von innovativen Ideen und sichern kommunale Projekte ab. Auf diese Weise haben wir das Kitz.do, den Ausbildungspakt, das Diesterweg-Stipendium oder ‚Ein Quadratkilometer Bildung‘ mit ins Leben gerufen und engagieren uns bis heute in ihrer stetigen Fortentwicklung und Umsetzung.“

Martina Blank bedankte sich zudem bei allen beteiligten Mitstreiter*innen, insbesondere den Vereinsmitgliedern, die mit großem Engagement und in hoher Kontinuität zum Erfolg des Vereins beitragen, sowie bei den Partner*innen in der Dortmunder Stadtverwaltung, beim Land NRW, in Stiftungen, Verbänden und Vereinen für die gute und kontinuierliche Zusammenarbeit.

Chancengerechtigkeit

In seinem Grußwort hob Bürgermeister Norbert Schilff hervor, dass schul.inn.do seit nunmehr 20 Jahren mit ein Garant dafür sei, dass Teilhabe und Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien in der Dortmunder Bildungslandschaft gelinge. Mit zahlreichen Projekten, die von frühkindlicher Förderung und ganzheitlichen Familienprogrammen über interkulturellen und Flüchtlingsprojekten bis hin zum Übergang von Schule in die Arbeitswelt reichen, sorge der Verein dafür, dass heranwachsenden Mädchen und Jungen realistische und attraktive Zukunftsperspektiven geboten werde. Das stärke ihr Selbstwert- und Zugehörigkeitsgefühl.

Den offiziellen Teil der Feier rundete ein Bildungstalk zwischen Schuldezernentin Daniela Schneckenburger und Susanne Blasberg-Bense vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW zum Thema „Bildungsnetz Dortmund – Rückblick und Perspektive" ab.

Herausforderung Pandemie

Die vergangenen Monate stellten auch schul.inn.do vor große Herausforderungen. Es gelang dem Verein jedoch, alle Projekte trotz der Einschränkungen weiterzuführen. Die Corona-Pandemie hat laut schul.inn.do-Geschäftsführer Manfred Hagedorn allerdings auch offenbart, „dass der Digitalisierungsprozess uns weiterhin beschäftigen wird. Wir können die Folgen der Schulausfälle noch gar nicht einschätzen. Auch Praktika fanden kaum statt. Noch arger trifft es Kinder und Jugendliche, deren Familien sich Computer oder Tablets nicht leisten können. Hierfür müssen wir Lösungen finden, damit nicht noch mehr von diesen Mädchen und Jungen abgehängt werden und auf der Strecke bleiben“.

Unbürokratisch reagieren

In vielen Fällen ist schul.inn.do Ideengeber und Scharnier für die Einbeziehung ehrenamtlichen Engagements und anderer Partner*innen der Zivilgesellschaft. Das besondere Augenmerk liegt in der sehr engen Kooperation mit Stiftungen, Unternehmen, Vereinen, Verbänden, Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen. Von politischen und administrativen Weisungen frei, konnte und kann der Verein unbürokratisch und schnell auf gesellschaftliche Entwicklungen reagieren.

„Wir unterstützen von Beginn an Schulen bei der Weiterentwicklung der Unterrichtsarbeit und der Gestaltung innovativer Projekte, initiieren und begleiten schulische und sozialräumliche Bildungsnetze, entwickeln und gestalten Bildungspartnerschaften zwischen Schulen, Betrieben, kulturellen Einrichtungen und Vereinen sowie Bildungsprojekte, die wir gemeinsam mit Schulen und außerschulischen Partner:innen umsetzen. Außerdem organisieren wir Erfahrungsaustausche durch Veranstaltungen und Fachtagungen“, erläutert Hagedorn.

Langfristige Vereinsarbeit

Aktuell liegen die Schwerpunkte der Vereinsarbeit in den Bereichen „Aufbau von Vernetzungsstrukturen“ und „Individuelle Förderung“. Die Vernetzungsstrukturen orientieren sich auf stadtteilbezogene „Schulöffnung“ zu Kooperationspartner*innen. Hier läuft die Förderung langfristig (zehn Jahre) wie bei „Ein Quadratkilometer Bildung“ oder zunächst befristet wie zum Beispiel beim Vorhaben „Familiengrundschulzentrum“. Das bereits seit 2014 laufende „Diesterweg-Stipendium“ fördert Kinder bzw. deren Familien im Übergang zur weiterführenden Schule. Regionaler Partner für NRW ist hier die Heinz Nixdorf Stiftung. „Mit der Walter Blüchert Stiftung arbeiten wir in einem überregionalen Vorhaben zur Integration von Flüchtlingen zusammen. Hier steht die Altersgruppe im Übergang zum Berufsleben im Mittelpunkt und die Mitarbeitenden arbeiten eng mit den Dortmunder Berufskollegs zusammen. Bei allen Projekten sind die Stadt (mit Personalressourcen und Finanzunterstützungen) und das Land (durch Lehrer*innen-Deputationen) beteiligt“, berichtet Martina Blank.

Teil vom Ganzen werden

Zukünftig möchte sich der Verein insbesondere dem Thema Community-Education widmen. „In vielen Stadtteilen sind die traditionellen Ankerpunkte wie Kirchen, Vereine oder Parteien weggebrochen. Sportvereine haben massive Nachwuchssorgen. Wenn man sich ‚verheimaten‘ will, dann fehlen einem dafür die Anker und das führt dazu, dass man gar nicht mehr Teil vom Ganzen ist. Das kriegt man an verschiedenen Stellen mit, z.B. durch totale Vermüllung. Die Leute interessieren sich nicht mehr für ihr Umfeld, weil es keine Chance gibt, Teil des Ganzen zu werden. Hier gilt es die Nachbarschaft zu stärken“, so Blank.

Im Verein schul.inn.do e.V. engagieren sich seit 2001 Vertreter aus Bildungseinrichtungen und Unternehmen für eine zukunftsorientierte Bildung und den Aufbau regionaler Bildungsnetzwerke in Dortmund. Zu den selbst gewählten Aufgaben zählt die Unterstützung innovativer Schulprojekte in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Schule.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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