Dortmunder Mitternachstmission und Aidshilfe fordern Unterstützung für Prostituierte in der Coornakrise
Not zwinge weiter zu arbeiten
Die Dortmunder Mitternachtsmission e.V. unterhält eine spezialisierte Fachberatungsstelle für Prostituierte und Opfer von Menschenhandel und weist darauf hin, ebenso wie die Deutsche Aidshilfe e.V., dass Prostituierte als selbstständige DienstleisterInnen von der Corona-Krise besonders betroffen sind.
Mit dem Lockdown wurde jegliche Art von Prostitution verboten. Menschen, die als Dienstleister in diesem Bereich arbeiten, sind seither ohne Einkommen. Ihre finanzielle Situation ist unterschiedlich schwierig. Viele hatten keine oder geringe Rücklagen und ihre Situation war bereits vor der Krise prekär.
Aus Angst vor Konsequenzen (z.B. Verlust der Freizügigkeit) haben nicht alle Arbeitslosengeld II oder die Soforthilfe des Landes NRW beantragt. Andere haben keine Ansprüche auf diese Leistungen oder werden nach Erfahrungsberichten Betroffener von Behörden hingehalten. Besonders schwierig sei die Lage laut der Aidshilfe für diejenigen EUBürger, die unter den Leistungsausschluss nach SGB II/SGB XII fallen, weil sie die Vortätigkeit in Deutschland nicht nachweisen können, und sie keinen Zugang zur Krankenversicherung oder zu medizinischer Versorgung haben.
Aber auch Menschen, die Hilfen in Anspruch nehmen können, haben Probleme: Arbeitslosengeld II sichert das Existenzminimum. Private Verbindlichkeiten (z.B. Leasingverträge, Ratenzahlungen, Unterstützung der Eltern und Kinder) können nicht mehr beglichen werden. Diese Situation führt zu existentiellen Krisen. Im Extremfall sehen Betroffene keine andere Möglichkeit, als trotz Verbotes weiterzuarbeiten. Während es aufgrund der sinkenden Infektionszahlen zu Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen kommen konnte, bleiben Erwerbstätige in der Prostitution davon ausgeschlossen. Beratungsstellen fordern daher unbürokratische Unterstützung Betroffener und Hilfe um in der Krise helfen zu können.
Autor:M Hengesbach aus Dortmund-City |
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