Kinder aus einer Dortmunder Kita packten Taschen für Wohnungslose
‚Licht in Sicht‘- Selber mal St. Martin sein

Die Taschen sind fertig gepackt. Jadon, Marie, Julius und Emily (v.l.) wollen sie stellvertretend für alle Kinder in der Roland-Kita zur Diakonie bringen. Im Hintergrund die Erzieherinnen Sandra Simic (l.) und Katharina Duda. | Foto: Stephan Schütze
  • Die Taschen sind fertig gepackt. Jadon, Marie, Julius und Emily (v.l.) wollen sie stellvertretend für alle Kinder in der Roland-Kita zur Diakonie bringen. Im Hintergrund die Erzieherinnen Sandra Simic (l.) und Katharina Duda.
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Kekse, Shampoo, Taschentücher – Deospray und warme Strümpfe. Das alles packten die Kinder aus der Kindertagesstätte im Familienzentrum Roland in eine Stofftasche. Die hatten die Kinder zuvor selbst mit Textilfarbe bunt gestaltet. 50 Taschen waren am Ende voll. Als Zugabe gab es für alle ein selbstgemaltes Bild der Roland-Kinder.

„Das machen wir für arme Leute“, erklärt Jadon. Zusammen mit Emily – sie ist wie Jadon fünf Jahre alt -, ihrer Schwester Marie (4) und Julius (4) bildete er die Kindergarten-Abordnung, die mit Hilfe ihrer Erzieherinnen Sandra Simic und Katharina Duda die Taschen am Martinstag zum Haus der Ev. Kirche an der Jägerstraße brachte. Dort übergaben sie die 50 Stoffbeutel an die Wohnungslosenhilfe der Diakonie.

Laternenumzug konnte nicht stattfinden

Eigentlich stand im November, wie jedes Jahr, der Laternenumzug zum Martinstag auf dem Programm. Aber der musste, wie schon so vieles in diesen Monaten, pandemiebedingt ausfallen. Was also tun, fragten sich die Erzieherinnen in der Dortmunder Nordstadt-Kita? Wie all die anderen kirchlichen Feiertage im Jahr gehört auch St. Martin zum Repertoire der besonderen Feste, die im Alltagsleben des Kindergartens ihren festen Platz haben.

Alltagsdinge statt Bastelmaterial

Und so entstand die Idee, dass die Kinder in diesem Jahr einmal selbst wie St. Martin sein könnten, nicht im Rollenspiel, sondern im Handeln. Der hatte bekanntlich als Soldat mit einem Bettler seinen Mantel geteilt. Später studierte er Theologie und wurde Bischof.
Dass man wie St. Martin etwas mit armen Menschen teilen könnte, dafür konnten sich die Kinder schnell begeistern. Das Geld, das die Kindertagesstätte sonst für Bastelmaterial zum Bau von Laternen vorhält, investierte man jetzt in Dinge des täglichen Gebrauchs. Die Erzieherinnen fragten bei der Diakonie nach, was Menschen ohne Wohnung am dringlichsten benötigen. Dann wurden Strümpfe, Seife und Kekse besorgt.

Mit Spaß bei der Sache

Die Kinder in der Rolandstraße hatten viel Spaß dabei. Und auch die Erzieherinnen waren schnell Feuer und Flamme für die Aktion. „Für unsere Kinder ist das ein großer Gewinn“, sagt Andrea Schaedel, die Leiterin der Roland-Kita. „Sie können miterleben, wie man sich für die Menschen einsetzt, die in einer Notlage sind. Menschlichkeit, Gemeinsinn, Achtsamkeit, Respekt, Empathie und vieles mehr entwickeln sich durch solch ein gemeinsames Erleben bei unseren Kindern“, freut sich die Pädagogin. Der Name der Aktion: ‚Licht in Sicht‘. Licht spielt üblicherweise auch bei den Martinsumzügen eine Rolle. Es weist aber auch mit Zuversicht in die Zukunft. Andrea Schaedel: „Wir glauben ganz fest daran: im Jahr 2021 gehen wir wieder alle singend mit unseren Laternen um den Block.“

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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