Kundgebung am Tag der Armut vorm Rathaus

 Kana Suppenküche, Gast-Haus, Suppenküche Wichern, Obdachlosenkaffee St. Reinoldi und „bodo“ diskutierten vor dem Rathaus über Wohnungslosigkeit und fordern mehr Hilfen für Wohnungslose.  | Foto: Schmitz
  • Kana Suppenküche, Gast-Haus, Suppenküche Wichern, Obdachlosenkaffee St. Reinoldi und „bodo“ diskutierten vor dem Rathaus über Wohnungslosigkeit und fordern mehr Hilfen für Wohnungslose.
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Über Wohnungslosigkeit diskutierten Initiativen der Wohnungslosenhilfe am UN-Welttag vor dem Rathaus zur Beseitigung der Armut. Die Kana Suppenküche, Gast-Haus, Suppenküche Wichern, Obdachlosenkaffee St. Reinoldi und bodo berichteten von der Situation der Dortmunder ohne Obdach. In Dortmund waren 2018 rund 1.400 Wohnungsnotfälle gemeldet, so die Initiativen.
Zwar habe die Stadt erste Schritte zur neuen Ausrichtung der Hilfen gemacht, wichtige Angebote wie neue Notübernachtungsstellen oder Schlafplätze, die im Winter bedingungslos genutzt werden können, fehlten weiterhin. Katrin Lauterborn vom Verein Gast-Haus, fragt: „Warum gibt es in Dortmund kein Winternotprogramm, wie in anderen Städten?“ Das Gast-Haus hat bei Minusgeraden eine Notschlafstelle für Obdachlose mit Hunden und jene, die im städtischen Hilfesystem nicht ankommen, eingerichtet, denn ihre Zahl ist hoch.

600 Dortmunder ohne Wohnung

Ein FH-Forschungsprojekt fand heraus: In Dortmund leben 600 Menschen ohne Wohnung, Unterkunft oder ungeschützt auf der Straße, weitere 200 sind akut davon bedroht. Tim Sonnenberg und Steffi Szczepanek vom Fachbereich Soziale Arbeit an der FH Dortmund sind Teil eines Forschungsprojektes, in dessen Rahmen im Mai Wohnungslose in Dortmund gezählt und zu ihren Lebenslagen und Biografien interviewt wurden.  Das Gast-Haus hat im vergangenen Winter positive Erfahrungen gemacht und hofft, auch in diesem Winter wieder Notschlafplätze anbieten zu können.

Sofortmaßnahmen gefordert

Die Suppenküchen Kana und Wichern haben zudem eine Erklärung der Suppenküchen und Tagestreffs in NRW vorgestellt, die die Veranstalter unterstützen und in der Forderungen nach Sofortmaßnahmen und zum Kampf gegen Wohnungslosigkeit formuliert sind: Sie fordert, die Vertreibung Wohnungsloser und armer Menschen von Straßen, Plätzen und aus Parks zu beenden und bei Minusgraden geschützte, öffentliche Räume zu öffnen, um wenigstens vor Erfrierungen zu schützen. Dennoch: „Eine U-Bahn-Station ist kein Zuhause“, heißt es in der Erklärung. Daher fordern die Initiativen außerdem die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und eine Unterbringung, die sich nicht nach Kostenträgern oder Leistungsansprüchen richtet, sondern nach den tatsächlichen Bedürfnissen der Betroffenen.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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