Dortmunder Tierschutzverein wünscht sich neben Gassi-Auslauf wichtigere gesetzliche Regelungen
"Ein Zirkus ist das"
Zweimal täglich soll der Hund Gassi gehen, sagt die Gesetzesvorlage aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium. Und das auch nicht nur eben um die Ecke. "Mag manchen Hunden helfen", räumen die Dortmunder Tierschützer, Erika Scheffer und Ilona Pusch, zur geplanten Gassi-Gehen-Verordnung ein. Wichtiger seien ihnen allerdings andere Regelungen.
Und so schlüssig sei das Gesetz denn auch nicht. "Was ist mit dem alten Dackel oder dem 14 Jahre alten großen Hund, die nicht mehr den einstündigen Marsch durchhalten". Und dann würde so mancher Hundehalter argumentieren, dass der große Garten den Marsch unnötig mache. "Falsch", sagen die Hunde-Experten. Der Hund ist ein Soziales Wesen und braucht Kontakte. "Ein Zirkus ist das", kommentiert Erika Scheffer.
Viele Hunde haben zu wenig Bewegung
Viele Hunde hätten sicher nicht genug Bewegung. Hier helfe das Gassi-Gesetz sicher. Zumindest gebe es den Tierschützern "etwas an die Hand", wenn etwa die Nachbarn anriefen und von vernachlässigten Hunden erzählten.
Gesetze vermissen die Vorsitzende des Tierschutzes, Erika Scheffer (37 Jahre im Tierschutz) und ihre Tochter, Ilona Pusch, allerdings zu anderen Notlagen. Es gibt kein Gesetz gegen die Haltung von sechs Doggen in einer 15-qm-Wohnung. Vorschriften gebe es für den Platz bei Zwingerhaltung, nicht aber für die Wohnung, wünscht sich Ilona Pusch, die seit 30 Jahren im Tierschutz arbeitet, hier Regelungen.
6 Katzen und 3 Hunde in 1 Zimmer
Und wenn wie kürzlich in einer Einzimmerwohnung sechs Katzen, drei Hunde und zwei Menschen lebten, dann könne das auch kein Gesetz verhindern, beklagt sie fehlende Regeln. Und rechtliche Handhabe gebe es auch nicht für die Veterinäre, wenn Hundehalter ihre Tiere bei Verletzungen oder Krankheiten nicht tierärztlich behandeln ließen.
"Ich wünsche mir den Hundeführerschein", hofft Ilona Pusch auf Änderungen, besonders wenn, Menschen ohne Hundewissen den großen Dobermann habe möchten.
"Ich wünsche mir Hundeführerschein"
Und was aus den kleinen Welpen werden könne, wenn wie etwa die Pandemie Lebensumstände veränderte, mache sich auch kaum jemand klar. Von Maus bis Elefant reicht die "Kunden"-Bandbreite beim Tierschutz. Und dass der Mauersegler, der gebracht wurde, sogar zwei Jahre in der Luft bleibt, war auch den erfahren Tierschützern neu. Betreut werden vom Dortmunder Tierschutz unter anderem die Tiertafel, Hundeauslaufflächen und Taubentürme, gut erreichbar mit dem Tiermobil, das der Verband ihnen schenkte.
Katzen helfe Verordnung
Noch einige Verordnungen mehr, wünschen sich die Tierschützerinnen. Für das Wohl der Hunde besonders. Bei Katzen helfe inzwischen die Verordnung, dass Freigänger kastriert sein müssten. Aber auch Gassi-Regeln geben etwas in die Hand, sind sie versöhnlich.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.