BODO-Verein feierte „Volljährigkeit“
Am Samstagvormittag feierte „bodo“ die „Volljährigkeit“ des sozialen Straßenmagazins mit Livemusik und kabarettistischen Gastauftritten. 200 Gäste gratulierten Verein, Redaktion und Verkäufern des Straßenmagazins im gemeinnützigen Buchladen des Vereins am Dortmunder Schwanenwall.
„An einem 18. Geburtstag freut man sich eher über gute Musik und den Besuch vieler Freunde als über Festreden und Grußworte“, lachte Tanja Walter, Geschäftsführerin von bodo e.V. In diesem Sinne sorgte der Verein für eine ungezwungene Atmosphäre bei Bratwurst, Steaks und Vegetarischem vom Grill und Livemusik der Dortmunder Balkan-Pop-Band „Zirkus“.
Gunther Niermann, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands in Dortmund – ausdrücklich als einziger eingeladener Redner angekündigt – hob Mut und Menschlichkeit der Macher des Vereins hervor, sowie eine „Verrücktheit im positivsten Sinne“.
Dazu gehöre es, ohne regelmäßige öffentliche Finanzierung und trotz äußerst knapper Mittel professionell und nachhaltig zu arbeiten. Und dazu gehöre das Vertrauen in die über 100 von Wohnungslosigkeit und Armut betroffenen Verkäufer, die schließlich das Bild des Vereins prägen. „Wo Unternehmen Außendienstmitarbeiter monatelang schulen und genau vorschreiben was gesagt werden darf, glauben Sie an die Menschen, an die sonst nicht viele glauben, und vertrauen ihnen und der Qualität der eigenen Arbeit.“
Bastian Pütter, Redaktionsleiter des Straßenmagazins betonte die Bedeutung der Unabhängigkeit für das Straßenmagazin und verwies auf die Stärke der Netzwerke für den Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, sei es im Paritätischen oder im Internationalen Verband der Straßenzeitungen, wo eine weltweite Millionenauflage ermögliche, große Namen wie den Dalai Lama oder für das kommende Märzheft den Starkoch Jamie Oliver zum Interview zu bitten.
Die Besucher wurden unterhalten durch Balkan-Pop der vom Publikum mit viel Applaus bedachten Dortmunder Band „Zirkus“ und durch Auftritte des Schauspielers und Regisseurs Markus Veith und des Kabarettisten Ilhan Atasoy.
bodo in Kürze
Im Februar 1995 erschien die erste Ausgabe des Straßenmagazins bodo. Seitdem wurden beinahe 1.000 Verkäuferausweise für Menschen ausgestellt, die von Wohnungslosigkeit und Armut betroffen sind. Zurzeit nutzen mehr als 100 Verkäuferinnen und Verkäufer die Versorgungs- und Beratungsangebote des Vereins und bieten das Straßenmagazin auf festen Verkaufsplätzen in Bochum, Dortmund und Umgebung an.
Das 40-seitige Magazin kostet 1,80 Euro, 90 Cent behält der Verkäufer. Es wird von Journalistinnen und Journalisten aus der Region erstellt. Die monatliche Auflage beträgt 20.000.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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