„Was für ein Jahr!“
Nach der Schule stellt sich für viele Junge die Frage was denn nun kommen soll. Welcher Beruf ist der richtige? Wie überbrücke ich die wartezeit fürs Studium? Auf diese und einige Fragen mehr, kann ein Freiwilligendienst (FSJ oder BFD) eine gute Antwort sein. Nach einem solchen Dienst bei der Lebenshilfe schrieb Kim Kossack folgenden Bericht, um anderen Mut zu machen, es einfach freiwillig auszuprobieren:
dortmund. „Nachdem ich letztes Jahr mein Abitur gemacht habe, begann ich einen Freiwilligendienst in der Wohnstätte „Am Schlosspark“. Im letzten Jahr meiner Schulzeit fiel es mir sehr schwer, mich zu entscheiden, welchen Beruf ich tatsächlich erlernen und vermutlich einen Großteil meines Lebens ausführen sollte, ohne das Berufsleben vorher wirklich kennengelernt zu haben. Aus diesem Grund entschied ich mich, ein Jahr lang die Arbeit in einer Wohnstätte während eines Freiwilligendienstes kennenzulernen.
Kurz nachdem ich mich bei der Lebenshilfe Dortmund beworben hatte, wurde ich zum Hospitieren eingeladen, um mir die Wohnstätte „Am Schlosspark“ anzusehen und um ein paar Bewohner und Mitarbeiter kennenzulernen. An diesen Tag erinnere ich mich noch sehr gut, da die Bewohner mich genauso interessant fanden wie ich sie und ich schon in den wenigen Stunden sehr viele Eindrücke gewinnen konnte.
Als ich dann am 1. August 2011 meinen Freiwilligendienst begann, wurde ich langsam an die Strukturen und den Alltag in der Wohnstätte herangeführt. Ich lernte in den ersten Wochen das Haus, die drei Gruppen, die vierundzwanzig Bewohner und sämtliche Mitarbeiter kennen. Zugegeben dauerte es bei dem einen oder anderen Bewohner etwas länger, bis wir uns angenähert haben.
Aber jetzt, nach mehr als zehn Monaten kann ich sagen, dass ich mich mit allen Bewohnern sehr gut verstehe. Wir haben viele Ausflüge unternommen, Feste und Geburtstage gefeiert, viel zusammen gespielt und gelacht. Manchmal haben wir auch nur einen Film geschaut oder zusammen gelesen.
Rückblickend betrachtet habe ich viele schöne Momente Am Schlosspark erleben dürfen. Natürlich hab ich auch mal die eine oder andere mehr oder weniger schlimme Erkrankung miterlebt. Manchmal gab es auch Streit und es kam auch vor, dass manche Bewohner mal sehr traurig waren. Aber es gab kein Problem, welches nicht gelöst werden konnte.
Auch wenn der mir vorher noch unbekannte Schichtdienst streckenweise nicht ganz „unanstrengend“ war, habe ich während meines Urlaubes die Wohnstätte und die Bewohner schon nach einer Woche vermisst. Natürlich kamen gerade zu Beginn einige Fragen oder Unsicherheiten bei mir auf, aber ich wurde immer von den Mitarbeitern unterstützt, fühlte mich sehr gut aufgenommen und nie allein gelassen.
Alles in allem sind mir sowohl die Bewohner als auch die Mitarbeiter sehr ans Herz gewachsen und die Arbeit hat mir doch zum größten Teil viel Freude bereitet. Auch bei der Berufsorientierung hat mir der Freiwilligendienst sehr geholfen, so dass ich im August dieses Jahres meine Ausbildung bei der Lebenshilfe Dortmund zur Heilerziehungspflegerin beginnen werde. Doch auch wenn man sich nicht für einen Beruf in der Heilerziehungspflege entscheidet, empfinde ich einen Freiwilligendienst als sehr sinnvoll, da man viele Erfahrungen sammelt und einen Einblick in verschiedene Berufsfelder erhält.“
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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