Silberleuchter für das Museum
Das Musem am der Hansastraße kann sich über vier wertvolle barocke Kerzenleuchter freuen. Dank einer großzügigen Schenkung der Dortmunder Museumsgesellschaft zur Pflege der Bildenden Kunst e.V. kann das Museum seine wertvolle Sammlung um vier Barockleuchter aus ehemals westfälischem Familienbesitz erweitern.
Die je 22 Zentimeter hohen und 456 Gramm schweren Leuchter tragen das Allianz- und Ehewappen von Franz Kaspar Ferdinand von Landsberg zu Erwitte (1670 bis 1748) und Anna Maria Theresia von Recke zu Steinfurt (1710 bis 1765). Sie wurden etwa um das Jahr 1730/40 hergestellt.
Da hochwertiges Familiensilber auf dem Kunstmarkt äußerst selten geworden ist, stellen die Leuchter aus dem adligen Silberschatz eine kleine Sensation dar.
Bekannt ist das große Tafelsilber der Familie Landsberg-Velen, von dem das MKK auch Teile besitzt. Ähnlich üppig scheint die Tafel des Franz Kaspar Ferdinand von Landsberg zu Erwitte ausgestattet gewesen zu sein, der 62-jährig nach dem Tod von drei Brüdern die Familiengüter erbte und die 22-jährige Anna Theresia von Recke zu Steinfurt heiratete.
Franz Kaspar Ferdinand von Landsberg zu Erwitte war Gutsherr, Domherr und hochrangiger Beamter des Herzogtums Westfalen. Er erhielt 1687 die Dompräbende in Osnabrück durch seinen Bruder Franz Dietrich Joseph. Von 1690 bis 1691 lebte er in Rom.
1701 wurde er Inhaber des bischöflichen Sacellanats zu Schleddehausen, der 1702 die Weihe zum Subdiakon folgte. 1728 wurde er Erbdroste des Amtes Balve und Droste zu Erwitte im Herzogtum Westfalen. 1729 wurde er zum „Wirklichen Adligen Rat“ bei der Regierung Arnsberg (Herzogtum Westfalen) ernannt. 1732 gab er mit päpstlichem Dispens seine geistlichen Ämter auf, um nach dem Tod seiner Brüder die Familiengüter zu übernehmen. Im selben Jahr wurde er zum „Geheimen Kurkölnischen Rat“ ernannt. 1742 wurde er Großkreuzherr des St. Michael-Ritterordens. Nach seinem Tod 1748 wurde er im Dom von Münster beigesetzt.
Die vier Leuchter ergänzen in hervorragender Weise eine Helmkanne und ein Becken aus demselben Familiensilber, die die Museumsgesellschaft 1975 erworben und dem Museum geschenkt hat.
Die Dortmunder Museumsgesellschaft ist eine im Jahre 1908 gegründete unabhängige Vereinigung von Freunden und Förderern des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund. Sie macht es sich zur Aufgabe, aus Beiträgen ihrer Mitglieder und aus Spenden Mittel zur Verfügung zu stellen, um die eindrucksvolle Sammlung stetig zu ergänzen und zu erweitern.
Den Mitgliedern der Museumsgesellschaft wird freier Eintritt zu den Dauerausstellungen und ermäßigter Eintritt zu den Sonderausstellungen aller städtischen Museen in Dortmund gewährt. Sie erhalten regelmäßig Einladungen zu den Veranstaltungen des Museums für Kunst und Kulturgeschichte. Daneben werden fachkundige Führungen, Vorträge und Studienfahrten angeboten.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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