Schüler „In der Landwehr“ gestalteten ihre Schule selbst

Das neue Förderkonzept „Potenzialschule“startet jetzt an der Hauptschule „In der Landwehr”: Rektor Dr. Norbert Rempe-Thiemann (r.) freut sich über die Kooperation mit Roland Klein (3.v.l.), von der Herbert Heldt KG, Folke Wölfer (5.v.l.) von  Wölfer event engineering + services und Initiator der „Potenzialschule“, Dirk Schroeder (6.v.l.) von Anker Schroder, Heinz-Herbert Dustmann (7.v.l.) von den Dula-Werken Dustmann , DOKOM-Chef Jörg Figura (8.v.l.)sowie Jürgen Wallinda-Zilla (l.) von der Medienagentur. | Foto: K. Gavrias
  • Das neue Förderkonzept „Potenzialschule“startet jetzt an der Hauptschule „In der Landwehr”: Rektor Dr. Norbert Rempe-Thiemann (r.) freut sich über die Kooperation mit Roland Klein (3.v.l.), von der Herbert Heldt KG, Folke Wölfer (5.v.l.) von Wölfer event engineering + services und Initiator der „Potenzialschule“, Dirk Schroeder (6.v.l.) von Anker Schroder, Heinz-Herbert Dustmann (7.v.l.) von den Dula-Werken Dustmann , DOKOM-Chef Jörg Figura (8.v.l.)sowie Jürgen Wallinda-Zilla (l.) von der Medienagentur.
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„Es ist kein Geheimnis, dass deutsche Schulen in sozialen Brennpunktvierteln mit den schwierigen Lebensverhältnissen ihrer Schüler zunehmend überfordert sind und der Staat nur unzureichend Hilfe bietet“, sagt Folke Wölfer, Inhaber der Agentur Wölfer event engineering + services und gemeinsam mit Andreas Ramacher vom Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) Initiator des neuen Förderkonzepts „Potenzialschule“. Doch ist es Aufgabe der privatwirtschaftlichen Unternehmen, hier ein soziales Auffangnetz zu spannen?
Diese und andere Fragen diskutierten Wölfer und Ramacher am 23. März in einer Podiumsdiskussion mit namhaften Vertretern der Wirtschaft. „Wir müssen den Kindern und Jugendlichen frühzeitig fundierte Perspektiven für das zukünftige Berufsleben bieten“, sieht Wölfer die Privatwirtschaft in der Pflicht. „Deswegen möchten wir eine Schule aufbauen, die die jungen Leute weit über das schulische Regelangebot hinaus betreut, anregt, fördert und fordert.“ Wölfer weiß, immer weniger Jugendliche erfüllen die Ansprüche der heutigen Arbeits- und Berufswelt. „Es ist mittlerweile eine traurige Tatsache, dass es sich die Gesellschaft volkswirtschaftlich nicht mehr leisten kann, Kinder und Jugendliche in der Bildung nicht zu fördern.“
Einen ersten Eindruck von der Arbeit der „Potenzialschule“ konnten die Teilnehmer der Diskussionsrunde darunter Dirk Schroeder, Geschäftsführer der Anker Schroeder .DE ASDO GmbH, Roland Klein, Geschäftsführender Gesellschafter der Herbert Heldt KG, Jörg Figura, Geschäftsführer der DOKOM Gesellschaft für Telekommunikation mbH und Heinz-Herbert Dustmann, Geschäftsführer der Dula-Werke Dustmann & Co. GmbH bereits gewinnen. In einer Projektwoche im Vorfeld der Veranstaltung hatten die Schüler der Hauptschule „In der Landwehr“ teilgenommen.
Das Ergebnis wurde zusammen mit der Vorstellung des Förderkonzepts öffentlich präsentiert. Unter der Trägerschaft des CJD Dortmund soll das Betreuungskonzept zunächst gemeinsam mit der Partnerhauptschule „In der Landwehr“ installiert werden. Neben einem zusätzlichen sprachlichen, sportlichen und musischen Angebot sollen die Kinder und Jungendlichen vom Frühstück bis zum Mittagessen und einem Nachmittagsimbiss umfassend verpflegt werden. Dieses Angebot besteht auch und das ist das Besondere während der Ferienzeit. „Leider müssen wir feststellen, dass viele Eltern, insbesondere in unserer Partnerschule, ihrer Fürsorgepflicht nicht nachkommen. Viele der Schüler gehen ohne Mahlzeit aus dem Haus, kommen im Winter im T-Shirt in die Schule, weil die Winterjacke fehlt und sind oft die einzigen, die morgens aufstehen“, gibt Ramacher einen Einblick in die Lebensumstände vieler Kinder in der Nordstadt. Damit diese Jugendlichen nicht „verloren“ gehen, trotzdem ihren Schulabschluss machen können und danach ihren Platz in der aktiven Berufswelt finden, benötigen sie Hilfe und Angebote über das Schulsystem hinaus. Davon profitieren nicht zuletzt auch die Unternehmen, die in den kommenden Jahren zunehmend unter dem Fachkräftemangel leiden werden und die nur noch schwer geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für ihre Ausbildungsplätze finden.
„Diese unbefriedigende Situation ist der Grund, weshalb sich immer mehr Unternehmer in den Schulen engagieren, Betriebsführungen veranstalten und Kenntnisse über Berufsbilder und erfolgreiche Bewerbungen vermitteln. Nur wer sich frühzeitig um den potenziellen Nachwuchs kümmert, kann diesen auch für sein Unternehmen gewinnen“, weiß Folke Wölfer aus eigener Erfahrung zu berichten. So hoffen die Initiatoren, dass ihr Projekt auf eine positive Resonanz in der Dortmunder Wirtschaft trifft und sich zahlreiche Unterstützer gewinnen lassen. Andreas Ramacher ist Diplom-Sozialpädagoge und seit 14 Jahren in der Region im Fundraising und Social Sponsoring aktiv. Er verantwortet im CJD Ruhrgebiet die Bereiche Sozialmarketing und Fundraising. Der Eventmanager Folke Wölfer, engagiert sich seit 10 Jahren für die Entwicklung der Bildungs- und Schullandschaft. Er ist Gründungsmitglied und Sprecher der Initiative „dortmunderschule“ sowie Mitglied in zahlreichen Ausschüssen und Kommissionen, darunter die Bildungskommission, die Kommission „Soziale Stadt“ , die Kommission „Allianz für Dortmund“ sowie der Dienstleistungsausschuss der IHK.

Autor:

Jessica Stoffer aus Dortmund-Süd

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