Runder Tisch gegen Gewalt
Im Rahmen des Gedenktages „Nein zu Gewalt an Frauen“ lud der „Dortmunder Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt“ zu einer Fachveranstaltung ein.
stadtmitte. Der Runde Tisch arbeitet seit Einführung des Gewaltschutzgesetzes
im Jahr 2002 für eine gute Umsetzung des Gesetzes in Dortmund. In den vergangenen zehn Jahren
wurden Kooperationen und Rahmenbedingungen für den Schutz und die Unterstützung von Opfern häuslicher Gewalt, insbesondere von Frauen und Kindern, geschaffen.
Immer wieder hat sich der Runde Tisch auch mit dem Thema „Migration und häusliche Gewalt“ beschäftigt und vor allem mit der Frage: „Wie können von häuslicher Gewalt betroffene Migrantinnen besser erreicht werden?“
Als eine erste Antwort darauf veröffentlichte der Runde Tisch vor einigen Jahren deshalb eine17-sprachige Broschüre, die kurz und knapp über das Gewaltschutzgesetz informiert. Diese Broschüre wird schon beim Polizeieinsatz von den Beamten eingesetzt, um die betroffenen Frauen möglichst früh mit
muttersprachlichen Informationen zu versorgen.
Am Aktionstag richtete der Runde Tisch einmal mehr den Blick auf die spezifische Situation von Migrantinnen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.
In einem Fachvortrag gaben Martina Breuer von der Frauenberatungsstelle und Rita Willeke vom Frauenhaus einen Einblick in die aktuelle Situation der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen mit Migrationshintergrund in Dortmund. So hatten im
vergangenen Jahr 49 Prozent der Frauen, die in der Frauenberatungsstelle nach einem Polizeieinsatz zu häuslicher Gewalt beraten wurden, einen Migrationshintergrund. Auch im Frauenhaus lag im Jahr 2011 der Anteil der Migrantinnen bei den Bewohnerinnen ähnlich hoch mit 48 Prozent.
Als weitere Referentin für den Fachtag konnte der Runde Tisch die bekannte Berliner Rechtsanwältin und Autorin Seyran Ates begrüßen. In Ihrer Tätigkeit als Anwältin für Straf- und Familienrecht vertrat sie vielfach von häuslicher Gewalt und Zwangsheirat betroffene Frauen. Sie kämpft seit Jahren gegen Zwangsheirat und Ehrenmorde, für Frauenrechte und Integration. In Ihrem facettenreichen und lebendig gestalteten Vortrag sensibilisierte Frau Atesş für kulturelle und religiöse Zusammenhänge bei Gewalt in
Familien mit Migrationshintergrund und zeigte Auswege auf.
Der Runde Tisch freut sich, dass die Veranstaltung beim Fachpublikum auf großes Interesse stieß. Die in
der Veranstaltung gewonnenen Erkenntnisse und die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen wird der Runde Tisch in seiner weiteren Arbeit zum Thema aufgreifen und auswerten, um die Versorgung in Dortmund zu verbessern.
Mitglieder des Runden Tisches sind:
• Bürgerdienste International
• Evangelische Beratungsstelle
• Frauenberatungsstelle
• Frauenbüro der Stadt Dortmund
• Frauenhaus
• Jugenddezernat: Jugendamt, Psychologischer Beratungsdienst
• Opferschutz der Polizei
• Sozialdezernat und Sozialamt
• Staatsanwaltschaft
Die Koordination und Geschäftsführung des „Dortmunder Runden Tisches gegen häusliche Gewalt“ hat Martina Breuer von der Frauenberatungsstelle Dortmund,
Kronprinzenstr. 26, übernommen.
Die Beratungsstelle ist unter 52 10 08 montags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr erreichbar. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.frauenberatungsstelle-dortmund.de.
Wer den Runde Tisch finaziell unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende an :
Frauen helfen Frauen e.V. Dortmund • Sparkasse Dortmund • Konto 211 000 066 • BLZ 440 501 99 tun. Spenden sind steuerabzugsfähig.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
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