Rettungsmedaille für Dortmunder: Horst Hoffmann wurde geehrt

Am frühen Morgen des 5. Dezember 2009 fährt eine 26-jährige Dort­munderin mit ihrer 19-jährigen Bekannten nach einem Diskobesuch über die Autobahn A 40 nach Hause.
Am Autobahnkreuz Dortmund-West verliert sie in einer Kurve die Gewalt über ihren Wagen und rast über den Grünstreifen gegen einen Baumstamm. Im Motorraum fängt es an zu brennen.
In diesem Augenblick fährt Horst Hoffmann an der Unfallstelle vorbei. Als er das brennende Fahrzeug sieht, hält er sofort auf dem Seiten­streifen an. Er klettert über die Leitplanke und durch die dahinter wach­senden Sträucher zur Unglücksstelle.
Die Beifahrerin hat ihren Sicher­heitsgurt schon gelöst und ihre Tür geöffnet. Sie ist aber nicht in der Lage auszusteigen. Horst Hoffmann zieht sie aus dem Wagen und trägt sie zu einer sicheren Stelle. Nachdem er die Feuerwehr benachrichtigt hat, rennt er zurück zum Unfallfahrzeug und öffnet die Fahrertür. Die Fahrerin liegt mit dem Kopf auf dem Lenkrad. Die Stirnhaare brennen bereits. Horst Hoffmann löscht die Flammen mit bloßen Händen.
Der Geruch des auslaufenden Benzins wird immer stärker und das Feuer erfasst mehr und mehr den Frontbereich. Trotz aller Bemühungen schafft es Horst Hoffmann nicht, die Frau zu befreien. Sie ist zu fest ein­geklemmt. Erst jetzt wird Horst Hoffmann die eigene Lebensgefahr bewusst. Er muss die Rettungsaktion abbrechen.
Die herbeigerufenen Rettungskräfte können nur noch den Tod der jun­gen Fahrerin feststellen. Ihre Bekannte überlebt mit einem Schock und zahlreichen Verletzungen. Für seinen mutigen Einsatz wurde Hoffmann jetzt mit 38 anderen Rettern mit der nordrhein-westfälischen Rettungsmedaille ausgezeichnet.
Die Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen wird seit 1951 für Taten verliehen, bei denen Retterinnen und Retter die Gefahr für das eigene Leben nicht scheuten, um einen anderen Menschen aus einer lebensbedrohlichen Notlage zu befreien. In diesen 60 Jahren wurde die aus massivem Silber gefertigte Rettungsmedaille knapp über tausend Mal verliehen und zählt damit zu den am seltensten vergebenen staat­lichen Ehrungen.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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