Polizei hat Skin-Head-Front Dorstfeld im Verdacht

Foto: Daniel Rennen/pixelio

Zu dem brutalen Überfall Übergriff Rechtsradikaler auf zwei Jugendliche auf dem Weihnachtsmarkt (wir berichteten) geben Polizei und Staatsanwaltschaft bekannt, dass zwei weitere Tatverdächtige festgenommen werden konnten. Am Samstagabend (26.11.) waren zwei Jugendliche türkischer Herkunft (16 und 17 Jahre) aus einer Gruppe von fünf bis sechs Tätern heraus angegriffen, massiv getreten und geschlagen worden. Die Tatverdächtigen waren mit Bomberjacken und
Springerstiefeln bekleidet und dem äußeren Anschein nach dem rechten politischen Spektrum zuzuordnen. Noch vor Ort konnten Sicherheitskräfte einen 24-jährigen tatverdächtigen Dortmunder bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Gegen diese Person erging Haftbefehl. Die weiteren Mittäter konnten
zunächst fliehen. Intensive Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen der
Staatsschutzdienststelle der Dortmunder Polizei führten gestern zur Ermittlung zweier weiterer Tatverdächtiger. Es handelt sich dabei um zwei 19 und 25 Jahre alte Dortmunder mit einschlägigen kriminalpolizeilichen Erkenntnissen, auch wegen rechtsmotivierter Straftaten. Sie werden der hiesigen Skin-Head-Front
Dorstfeld zugerechnet. Da gegen den 19-jähigen Tatverdächtigen aktuell bereits zwei Anklagen wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruchs zur Verhandlung vor dem Jugendschöffengericht
anstehen, erging gegen ihn Haftbefehl wegen Wiederholungsgefahr. Der 25-Jährige bleibt mangels Haftgrund bis zum Prozess auf freiem Fuß. Die Polizei sucht zur Rekonstruktion des genauen Tathergangs
weiterhin dringend Zeugen, die an diesem Abend gegen 22.30 Uhr auf dem
Willy-Brandt-Platz zwischen dem Cafe Alex und der U-Bahnstation Reinoldikirche die Auseinandersetzung ganz oder teilweise beobachtet haben Tel:(132-7999.

Zu dem Überfall auf die Jugendlichen schreiben Schulleiter Dr. Köneke und Lehrer Speigel vom Helmholtz-Gymnasium:„Wir, die Schulgemeinde des Helmholtz-Gymnasiums, sind entsetzt über den brutalen Überfall von Neonazis auf zwei Jugendliche am vergangenen Wochenende auf dem Weihnachtsmarkt, und das umso mehr, als einer der Angegriffenen ein Schüler unserer Schule ist.
Die Empörung über dieses Verbrechen ist allgemein. Zwar sind wir erleichtert dass zwei weitere Täter gefasst sind. Aber wir fragen uns: Wie kann es sein, dass polizei- und gerichtsnotorische Neonazis trotz einschlägiger Verurteilung die Möglichkeit haben, unbehelligt weiter Straftaten zu begehen?
Unsere Schule wird von sehr vielen Schülerinnen und Schülern besucht, die ausländische Wurzeln haben. Auch deshalb beobachten wir die zunehmende Gewalt von rechts - auch in unserer Stadt - mit großer Sorge.
Wir erwarten, dass Polizei und Justiz nicht zögerlich vorgehen, sondern mit allen Mitteln dafür eintreten, dass alle Straftäter gefasst und diesmal angemessen bestraft werden."

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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