Pauline-von-Mallinckrodt-Preis für "Jordan Treff"
Der Pauline-von-Mallinckrodt-Preis der Caritas-Stiftung für das Erzbistum Paderborn geht in diesem Jahr an drei Projekte, die sich ehrenamtlich für Benachteiligte einsetzen und ihnen helfen ein Zuhause zu finden, zu erhalten oder zu gestalten. Den ersten, mit 2.500 Euro dotierten Preis, erhielt der „Jordan-Treff“ des Bruder-Jordan-Werks in Dortmund, wo Bedürftige und Obdachlose an jedem Werktag ein Frühstück
erhalten.
Hier machen sich Ehrenamtliche für Benachteiligte stark
Erzbischof Hans-Josef Becker überreichte die Preise im Rahmen des Caritas-Tages in der Libori-Festwoche. Eine unabhängige Jury hatte die Träger des Preises, aus zwölf Projekten ausgewählt. Domkapitular Dr. Thomas Witt, Kuratoriumsvorsitzender der CaritasStiftung, würdigte den Einsatz der Menschen, die sich in Kirche und Caritas unentgeltlich in ihrer Freizeit für andere engagieren. „Mit ihrem Dienst machen sie in vorbildlicher Weise christliche Nächstenliebe erfahrbar.“
1200 Menschen mit Frühstück versorgen
Im ausgezeichneten Jordan-Treff an der Franziskanerstraße erhalten bedürftige und wohnungslose Menschen ein Frühstück. Die Idee und der Name gehen zurück auf Bruder Jordan Mai, der Anfang des 20. Jahrhunderts im Dortmunder Franziskaner-Kloster als Pförtner tätig war und vielen in Not geratenen Menschen half. Aus dieser Tradition entwickelte sich das Obdachlosenfrühstück. 2012 entstand die Bezeichnung „Jordan-Treff“. Dieser ist werktags im Gewölbekeller des Franziskanerklosters geöffnet. Täglich werden 60 bis 70 Menschen mit einem Frühstück versorgt, insgesamt 1200 im Monat.
Hier erfahren Menschen Achtung und Wertschätzung
„Die Jury war nicht nur von der großen Einsatzbereitschaft der Ehrenamtlichen des Jordan-Treffs beeindruckt, sondern auch von der großen Anzahl von 40 Ehrenamtlichen“, sagte Witt.
„Sie versorgen die Menschen aber nicht nur mit Lebensmitteln. Sie stehen auch für Gespräche bereit, spenden Trost und vermitteln Hilfen. Im Jordan Treff erfahren bedürftige Menschen Achtung und Wertschätzung.“
Wichtige Anlaufstation
Festredner Uwe Browatzki, Streetworker beim Caritasverband, berichtete, wie notwendig eine Anlaufstation für Menschen vom Rand der Gesellschaft sei, bei der sie sich buchstäblich „ausheulen“ können. „Ich weiß, wie es ist, wenn man jemanden braucht, der einem beim Schweigen zuhört.“ Browatzki, der nach eigener Aussage sein halbes Leben „in Grund und Boden gesoffen“ hat und selbst zwei Jahre wohnungslos war, bemüht sich heute um das Vertrauen der Menschen am Rand, um ihnen einen Ausweg aufzeigen zu können. „Was wir machen müssen, ist da zu sein und Menschen an die Hand zu nehmen. Das ist ein Arbeitsfeld, das in vielen Städten fehlt.“
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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