Heilsame Augenbewegungen: Therapie hilft traumatisierten Kindern

„Angenommen, Sie würden ein Glas mit einen Finger breit Salzwasser haben. Und nun stellen Sie sich vor, einen Schluck zu nehmen... wie würde es schmecken? Angenommen Sie würden die Möglichkeit bekommen, das Glas mit Wasser aufzufüllen? (Und Sie müssten immer wieder davon trinken!) Würden Sie es auffüllen und verdünnen wollen?
Eye Movementintegration (EMI) ist eine Therapiemethode, die es ermöglicht, „feststeckende“ Verarbeitungsprozesse bei Trauma und großem Stress wieder in Gang zu setzten und belastende Gefühle zu „verdünnen“, berichtet Daniel Timpe, Therapeut der Ärztlichen Beratungsstelle gegen Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern e.V. am Kinderschutz-Zentrum.
„Die Methode funktioniert mit Augenbewegungen, wobei der Klient den Fingern des Therapeuten mit den Augen folgt, der bestimmte Bewegungen damit macht. Dabei werden vorher gemeinsam ausgesuchte Wörter, Sätze oder ähnliches gesagt, die das schlimme Erleben „provozieren“ sollen.
"Es wird der natürliche Verarbeitungsprozess genutzt, den jeder Mensch nachts nutzt, da wir schnelle Augenbewegungen (REM) machen, wenn wir etwas verarbeiten.
Am Ende sind die damit verbundenen belastenden Gefühle „verdünnt“ und es stellt sich Erleichterung ein, die bleibt, auch wenn die Erinnerungen wieder kommen. Gerade bei einmaligen schlimmen Erlebnissen können wir in Kombination mit einer Traumafachberatung und ein bis zwei Sitzungen EMI sehr viel Erleichterung für die Kinder und Jugendlichen sowie deren Umfeld erreichen“, erklärt Timpe weiter.
Viele der Kinder und Jugendlichen kommen in die Ärztliche Beratungsstelle, weil sie unter Folgeerscheinungen von Gewalterlebnissen leiden und dies nicht so bleiben soll. Die Institution finanziert sich zu fast 90 Prozent aus Spenden.
Dr. Joachim Otto, Vorsitzender des Dortmunder Zahnärzte e.V., freut sich, dass die Zahnärzte mit einer 5000-Euro-Spende aus der Altgoldsammlung „EMI“ als neues Therapieprojekt ins Leben rufen können.
Der Dortmunder Zahnärzteverein spendet seit 2003 gesammeltes Altgold für Dortmunder Kinder- und Jugendprojekte. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.gold-fuer-kinder.de) und unter www.aeb-dortmund.de.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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