Heike Wulf „mordet“ gern

Foto: Heike Wulf
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Lesungen, Kurzgeschichten, ehrenamtliche Auftritte - die Dortmunder Krimiautorin Heike Wulf kann sich nicht über zu wenig Beschäftigung beklagen. „Zudem arbeite ich gerade an einem weiteren Buch“, sagt sie.

Ihr neuer Roman - mal kein Krimi - handelt von drei Protagonisten, deren unterschiedliche Leben miteinander verwoben sind, mal mehr, mal weniger offensichtlich. Der Titel? „Gibt es noch nicht“, sagt sie lächelnd über das 220 bis 250 Seiten starke Buch. Erscheinen wird es voraussichtlich nächstes Jahr.

Ganz frisch erschienen ist die Anthologie „Sonne, Mord und Ferne“ mit ihrer Kurzgeschichte „Es gibt immer eine Lösung“. Eine Beziehung, die am Scheideweg steht, wird im Urlaub aus der Sicht der Frau beschrieben. Eins ist sicher: Sie findet eine Lösung...

Als Heike Wulf im Frühjahr 2012 erfuhr, dass in Dortmund ein „Tatort“ gedreht werden soll, hatte sie sofort eine Idee, die jetzt umgesetzt wird: Am 6. Oktober lädt sie mit Ulf Schrader zu einer Krimitour per Oldtimerbus durch Dortmund ein. „Dabei werden wir mit 30 Gästen sowohl Schauplätze der TV-Produktion ansteuern als auch reale Tatorte“, beschreibt sie die Idee. Bonnie (Heike Wulf) und Clyde (Ulf Schrader) führen durch die Krimigeschichte Dortmunds inklusive musikalischer Begleitung. Weitere Infos gibt es bei Ulf Schrader, Tel. 12 06 58 6 oder info[at]krimitour-dortmund.de.

Geboren wurde Heike Wulf 1967 in Hamm/Westfalen. Seit 1995 lebt sie in ihrer Wahlheimat Dortmund. „Seit ich lesen kann, mach‘ ich es auch und zwar meist mehrere Bücher gleichzeitig“, sagt sie. Das Schreiben hatte sich anfangs auf Tagebücher, lange Briefe an Freundinnen und später auf Geschichten für ihre Nichten und Neffen beschränkt. 1998 hat sie ihren ersten Beitrag bei dem Wettbewerb „Ein Tag im Jahre 2028“ von DEW und der Westfälischen Rundschau eingereicht und gleich den ersten Platz gemacht. „Danach hörte ich nicht mehr auf zu schreiben.“ Es folgten etliche Veröffentlichungen in Anthologien, Lyrikbänden, Zeitschriften und im Internet. Lesungen in ganz Nordrhein-Westfalen, Auftritte bei der Extraschicht und Lesungen zur RUHR 2010 unter anderem bei der Trans Industriale.

Ihr erstes eigenes Buch trägt den Titel „Am Abgrund ist die Aussicht schöner”. Außerdem hat sie etliche Veröffentlichungen in diversen Anthologien, Lyrikbänden, Zeitschriften und im Internet herausgebracht. Zudem ist sie mehrfache Herausgeberin und Mitautorin. Ihre Geschichten drehen sich oft um Gewalt an Frauen und Kindern. Passend dazu wird sie in Kooperation mit dem Migrantinnenverein Dortmund und dem Internationalen Frauentreff „Miteinander reden“ am 23. November ab 16 Uhr zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ (25. November) im Dietrich-Keuning-Haus über häusliche Gewalt informieren.

Auch von der Autorinnengruppe „Bloody Marys“, bei der sie Mitglied ist, gibt es immer wieder etwas Neues. Alle sechs Frauen stecken in eigenen Buchprojekten. Nach einer großen Lesung in der Reinoldikirche möchten die Krimiautorinnen gerne wieder im Polizeipräsidium lesen. Auch ein Auftritt, vergleichbar mit der Lesung im Bordell, steht auf der Wunschliste. Zudem bekommen die „Bloody Marys“ Verstärkung: Die Bochumer Krimiautorin Sonja Ullrich gehört seit neuestem zum Team.

„Dass ich seit frühester Kindheit ein großer Fan von Shakespeare bin, findet sich, zumindest was die Tragik angeht, auch in meinen Geschichten wieder. Wenn ich nicht gerade ein Gedicht schreibe, morde ich auch gerne“, sagt sie scherzhaft. An den Shakespeare-Wochen 2014 in Bochum wird sie auch beteiligt sein. „Ich will das Stück ‚Hamlet‘ in die heutige Zeit übertragen. Die Königsfamilie wird dabei in ein Frittenbuden-Imperium umgewandelt“, lacht sie.

„Ich fühle mich sehr wohl hier“, sagt die Autorin, die in der Oststadt wohnt. Dass sich Heike Wulf mit Dortmund fest verbunden fühlt, zeigt sich auch darin, dass sie Präsidentin eines rein weiblichen Borussia-Fanclubs ist, den „BVB-Schicksen“.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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