Das Papsttum: ...
Herdecke, 02.04.1984
Nun kommen noch "alte Gedanken - als Nachtrag hinzu ...
... in der Hoffnung, daß diese nicht "irreführend" sein mögen: denn es ist ein "alter" Text. Aber vielleicht ist er doch richtig und vielleicht ist er auch informativ?!
Das Papsttum:
Amt und Institution des Papstes (griechisch páppa: Vater),
des Oberhauptes der römisch-katholischen Kirche.
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Nach der "katholischer Auffassung" ist der Papst der Nachfolger von Petrus. Jedenfalls steht es so im Neuen Testament geschrieben. Christus selbst (hat?) habe die Leitung der Kirche Petrus anvertraut: (so steht es geschrieben - in Matthäus 16, 18-19). Dort: "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen."
Ergo: als sog. "Inhaber" der höchsten kirchlichen Autorität, nimmt der Papst u. a. folgende Aufgaben wahr: So verkündigt er "für alle Gläubigen" verbindliche Dogmen, auch sog. Konzile beruft nur er ein. Da nur er die "kirchliche Gerichtsbarkeit" hat, kann nur er Bistümer errichten - und auch neue Bischöfe ernennen.
Doch innerhalb weniger Wochen muß -nach dem Ableben seines Amtsvorgängers!- "ein neuer Papst" -aber nur vom sog. "Kardinalskollegium"- gewählt werden. Die Kardinäle versammeln sich in einem sog. Konklave und sind durch den Eid verpflichtet. So müssen sie auch die Wahl absolut "geheim" halten.
Nach diesem Verfahren, welches im 11. Jahrhundert, so glaube ich?, eingeführt wurde, kann theoretisch jeder getaufte männliche Christ - zum Papst gewählt werden.
Doch es war -bis ins späte Mittelalter- nicht ungewöhnlich, auch Menschen zum Papst zu wählen, die noch nicht die sog. Priesterweihe empfangen hatten. Denn erst seit dem 16. Jahrhundert wählten die Kardinäle -dann ausschließlich!- nur "Kandidaten aus ihren eigenen Reihen".
Aber unter dem Pontifikat Papst Innozenz III. (1198-1216) fand das Vermächtnis der gregorianischen Reform "seine Vollendung", denn dessen Tatkraft und überragende
Fähigkeiten - machten ihn zu einer "wichtigen Gestalt in geistlichen und weltlichen Angelegenheiten".
Er war der erste Papst, der den Titel eines "Stellvertreters Christi" uneingeschränkt für sich beanspruchte.
Erst im frühen 16. Jahrhundert konnten die Päpste wieder ihre "politische Autorität im sog. Kirchenstaat" herstellen. Und so nahmen sie -zum ersten Mal!- (wieder?) Stellung. Allerdings eine Stellung, die von den derzeit regierenden Territorialfürsten "aktuell" waren.
Doch zur gleichen Zeit griff Martin Luther den Papst an, und seine Ablehnung des Papsttums wurde zu einem wesentlichen Programmpunkt der nachfolgend einsetzenden Reformation. Denn in immer schärferer Form geißelte Luther die Weltlichkeit und Korruptheit des Papsttums.
Schließlich ließ sich König Heinrich VIII. von England (1534) vom Parlament zum Oberhaupt der anglikanischen Kirche ernennen - und verdrängte damit den Papst aus diesem Amt.
So mochten die protestantischen Reformatoren
-untereinander- auch in vielen Punkten verschiedenster Meinung gewesen sein?! Aber alle waren sich darin einig: das Papsttum sei eine "schä(n)dliche" Institution. Zumindest sei sie aber - eine "entbehrliche".
Erst Papst Johannes XXIII. (Pontifikat 1958-1963) trug durch (s-)eine liberale Kirchenpolitik wieder zum weltweiten Ansehen des sog. Papsttums bei. Das von ihm einberufene 2. Vatikanische Konzil (1962-65) stärkte die Rolle der Bischöfe innerhalb der Kirche, ohne die Beschlüsse des 1. Vatikanischen Konzils zu revidieren. Und so demonstrierte er
gleichzeitig eine versöhnlichere Haltung gegenüber den protestantischen Kirchen - und der Ostkirche. Er schien bemüht, mehr Mitsprache von allen Beteiligten zu wollen. Auch war darüber hinaus bestrebt, eine weniger autoritäre Kirchenführung zu f(o)ördern.
Dann kam der erste nichtitalienische Papst, dies seit mehr als 400 Jahren: Johannes Paul II. (Pontifikat seit 1978). Er unterstrich dies durch seine Reisen, die ihn in alle Erdteile führten. Dies verlieh' ihm einen sog. "Anspruch auf einen kosmopolitischen Charakter" - sogar innerhalb der
römisch-katholischen Kirche.
Aber sein strikter Konservatismus in Fragen der katholischen Morallehre stieß jedoch -bei vielen Katholiken- auf Kritik.
Im Zentrum stand eine (die?!) Diskussion "um das Papsttum". Es ging im Wesentlichen um das Dogma von der sog. "Unfehlbarkeit des Papstes".
Pontifex (lateinisch), "Brückenbauer" (was heute meist abgelehnt wird) oder "Wegbereiter" (der Gemeinschaft).
Seine Hauptaufgabe (die meist aus ca. 15 Mitgliedern bestand?!) war die Überwachung und Durchführung des Kultes verschiedenster sog. "wichtiger Gottheiten".
An der Spitze dieses Kollegiums stand der Pontifex Maximus, der oberste Priester Roms. Während der Königszeit fungierte selbst der König als Pontifex Maximus.
Erst ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. wurde er vom Volk bestimmt, seit Augustus (12 v. Chr.) war der Kaiser zugleich oberster Priester. Bis 382 (Verzicht Gratians) war die Bezeichnung Pontifex Maximus Bestandteil der Kaisertitulatur. Seit Leo dem Großen (440-461) ist sie Teil der "päpstlichen Titulatur": dies zur "päpstlichen" Erklärung ...
Ich hoffe, diese Information kann dienlich und hilfreich sein. Allerdings weiß ich nicht so genau, ob alles so stimmt?
Das heißt, ich verbürge mich nicht für den Nachtrag, denn es ist ein "alter" Text: ich war noch jung und unerfahren - in allen Fragen, Gedanken und Worten ... (23.08.2005)
Copyright © by Absalom H. Schnippering
Autor:Axel-Helmut Schnippering aus Dortmund-City |
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