Agenda-Siegel für 29 Bürger-Projekte
Die Jury hatte in diesem Jahr aus über dreißig eingereichten Bewerbungen zu entscheiden und sie hat es sich nicht leicht gemacht: 29 Projekten konnte das Agenda-Siegel 2011 in Form von elektronischem Label und Urkunde verliehen werden. Die Bewerberinnen und Bewerber der zwölf besten Beiträge im Sinne nachhaltiger Entwicklung können sich zudem über Geldpreise in einer Höhe von insgesamt 14.000 Euro freuen. Oberbürgermeister Ullrich Sierau zeichnete heute im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Rathaus die erfolgreichen Bewerber aus. „Die Vielfalt, die Qualität und die Bandbreite der diesjährigen Beiträge zeigen, dass es wieder einmal gelungen ist, den Begriff der Nachhaltigkeit an Dortmunder Beispielen verdeutlichen zu können“, erklärte Ullrich Sierau vor etwa 100 Vertreterinnen und Vertretern der erfolgreichen Schulen, Vereine und Organisationen.
Detail-Informationen über die Projekte:
1. Preis 2.500,- € und Urkunde in der Kategorie Schule:
„Helplight – eine Kooperation von Technikkurs und Schülerfirma“ der Europaschule.
Vielen Menschen auf der Welt fehlt der Strom aus einem zuverlässigen Netz. Die Schüler/innen des Technikkurses der Europaschule haben sich mit ihrem Lehrer, Michael Schürmann, in die Lage dieser Menschen versetzt und das Helplight entwickelt. Es ist ein Akkupack, der tagsüber von einem Solarmodul aufgeladen wird und abends dank modernster Technik stundenlang taghelles Licht liefert. Eine spezielle Steckdose ermöglicht das Laden von Handys, Laptops und Taschenlampen. Alles ohne Abgase, ohne Abfall, ohne zusätzliche Kosten und das für viele Jahre. Die Materialkosten für ein Helplight mit Solarmodul betragen rund 60 Euro pro Stück. Kosten, die die Schüler des Technikkurses nicht mal so einfach aufbringen konnten. Mit Hilfe von Spenden, die die Schüler im Bekanntenkreis sammelten und durch eine Anschubfinanzierung des Dortmunder Ameisenfonds in Höhe von 180 Euro, konnte das Projekt gestartet werden. Die Schüler der Schülerfirma erfuhren von ihren Klassenkameraden von dem Projekt und berichteten davon im Agenda-Unterricht. 300 Euro konnten Anfang dieses Schuljahres den Technikern für das Helplight gegeben werden, damit diese noch mehr bauen können.
1. Preis 2.500,- € und Urkunde in der Kategorie Initiativen, Vereine für „Selbsthilfeprojekt CAFGEM Kenia: Umweltschutz – Müllentsorgung“ des TABU e. V. (Erwachsenenbildung und Projektschule in Kenia).
lm Dorf Mackinnon der Region Kinondo (Kenia) fördert TABU e.V. Dortmund das Selbsthilfeprojekt CAFGEM (Community Against Female Genital Mutilation), dem sich mehrere regionale Frauengruppen angeschlossen haben. CAFGEM betreibt primär Aufklärung und Bildung gegen die schädliche Sitte der weiblichen Genitalverstümmelung und konnte mithilfe von Spendengeldern in dieser Siedlung bereits einen Kindergarten und eine Schule bauen. Auch wird in dieser Einrichtung der hier lebenden Zivilbevölkerung regelmäßig Erwachsenenbildung zu Themen der Reproduktiven Gesundheit angeboten und durchgeführt.
Begleitende Projekte sind Einkommen schaffende Maßnahmen für Frauengruppen. So haben sich einige mittellose Frauen (TakaTaka Women) mit CAFGEM beraten und einen ersten Schritt für das dringliche lokale Müllproblem entworfen. Die Bewohnerlnnen der Siedlung erzeugen ca. 1 T Festmüll täglich. Eine Müllkippe wurde in einiger Entfernung der Siedlung bereits ausgehoben. Eine Transportmöglichkeit dorthin gibt es noch nicht, wilde Deponien häufen sich und verschandeln die Umwelt. Sie verursachen die Verseuchung des Wassers und den Ausbruch parasitischer Krankheiten. Viele Tiere verenden, nachdem sie Plastikabfall fressen. Plastiktüten verstopfen Abflussrinnen, wodurch sich teilweise sumpfige Tümpel bilden, die von tropischen Krankheitserregern wie Malariamücken, Typhus und Cholera bevölkert werden.
CAFGEM betreibt inzwischen intensive Aufklärung. Nun wollen die Frauen das Müllsammeln zu einer Einkommen schaffenden Maßnahme für sich entwickeln. Der Müll soll eingesammelt und zur Müllkippe transportiert werden. Die Besitzer der kleinen Geschäfte, die den meisten Müll verursachen, sollen dafür eine Gebühr zahlen. Gesammelter Müll soll getrennt behandelt werden. Aus Biomüll wird Kompost und den Bäuerlnnen aus der Umgebung verkauft. Erklärtes Ziel von CAFGEM ist es u. a. das Engagement von Frauen zu fördern und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zu unterstützen. Die Maßnahme wird bereits durch gezielte Aufklärung von CAFGEM im Rahmen der Kinder- und Erwachsenenbildung durchgeführt. Sie soll fortlaufend mit aktuellen Informationen zur nationalen und internationalen Müllproblematik und Umweltschutz begleitet werden.
Es wurden fünf zweite Preise vergeben.
2. Preis 1.000,- € und Urkunde in der Kategorie Schule für das „Dortmund-Heft“ des Agenda-Arbeitskreises Bildung und Schule/Netzwerk Dortmunder Schülerfirmen.
Der Dortmunder Agenda-AK „Bildung und Schule“ besteht aus Mitgliedern von Schulen und außerschulischen Einrichtungen und arbeitet seit Jahren ehrenamtlich bei vielen Aktionen im Dortmunder Agenda-Prozess mit. Der Papierkonsum beträgt in Deutschland durchschnittlich 250 kg pro Person. Der Anteil der Recyclingpapier-Hefte macht nur noch 5 bis 10 % von bundesweit ca. 200 Millionen Schulheften aus und immer weniger Schulhefte mit dem Blauen Engel sind in Geschäften zu finden. Im Arbeitskreis wurde nach Möglichkeiten gesucht, den Anteil an Recycling-Schulheften in Dortmunder Schulen zu erhöhen. Es entstand die Idee, ein Heft mit Dortmunder Motiven zu entwickeln, das nach den Kriterien des Blauen Engels zu 100 % aus Altpapier besteht. Die zehn Schulen im Netzwerk der Dortmunder Schülerfirmen verkaufen seit langem Schulhefte in Recyclingqualität. Die Ideen für das Cover des Dortmundheftes entstanden durch einen Wettbewerb an der Europaschule, aus dem zwanzig Entwürfe hervorgingen. Basierend auf diesen Motiven wurde eine Agentur beauftragt, die Entwürfe professionell zu gestalten. Weil es intensive und langjährige gemeinsame Aktivitäten und Einkäufe des Netzwerkes Schülerfirmen bei einer Druckerei gibt, hat diese einem Sonderdruck "Dortmundhefte" zugestimmt. Die Anschubfinanzierung für die erste Auflage von zweimal 5.000 Heften ermöglichten Spenden von DEW21, EDG, Sparkasse Dortmund und der Dortmunder Wirtschaftsförderung. Zu beziehen ist das Dortmund-Heft vorerst beim Netzwerk Dortmunder Schülerfirmen und beim Informationszentrum 3. Welt e. V., das Träger des Projektes ist. Für LehrerInnen hat der Arbeitskreis einen Leitfaden mit wesentlichen Informationen zu Recyclingpapierprodukten und zum Bezug des Dortmund-Heftes. Alle Schulen haben Probeexemplare und Leitfaden erhalten. Die Hefte haben Schüler/innen auf der Messe FA!R 2011 an einem eigenen Stand und beim NRW-Tag in Bonn am Stand der Stadt Dortmund vorgestellt. Das Heft ist bereits beliebt als Mitbringsel auch für Freunde aus anderen Städten.
2. Preis 1.000 € in der Kategorie Schule für „ZUKKER – zukunftsfähige Kompetenzen für die Märkte von morgen erwerben“ des Karl-Schiller-Berufskollegs
Das Karl-Schiller-Berufskolleg ist an der Ausbildung von Nachwuchskräften im Bereich Einzelhandel beteiligt. Zukunftsorientierte Ausbildung wird am Karl-Schiller-Berufskolleg groß geschrieben. Dazu gehört in dieser Branche auch der Erwerb von Kompetenzen im Bereich "fairer Handel". Im Zuge der Teilnahme (2010-2012) am BMBF Projekt ZUKKER werden Lernmodule entwickelt, die eine Zusatzqualifizierung im Bereich Fairer Handel ermöglichen. Diese werden mit Projektklassen erprobt, curricular im Bereich Einzelhandel verankert und anschließend anderen Bildungsinstitutionen zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet von der Leuphana Universität Lüneburg. Die Agentur Impulse ist im Zuge des Projektes damit beschäftigt, zusätzliche Ausbildungsplätze zu akquirieren. In speziellen Unterrichtsmodulen erwerben die Auszubildenden besondere Beratungskompetenzen im Bereich des fairen Handels.
Fair gehandelte Produkte sind erklärungsbedürftige Produkte, die eine immer wichtigere Rolle für den Handel einnehmen. Das Thema „Fairer Handel“ wird nach Ablauf des Modellversuchs langfristig im Berufsschulunterricht der zukünftigen Einzelhändler am Karl-Schiller-Berufskolleg integriert, um sie so für die „Märkte von morgen“ fit zu machen.
Während des Projektzeitraums organisieren die Auszubildenden zahlreiche Aktionen, die im Zusammenhang mit dem fairen Handel stehen: Aktionstag zum fairen Handel am Berufskolleg, Faires Kochen, Fairer Küchenzauber. Darüber hinaus werden die Lernmodule allen anderen interessierten Bildungsinstitutionen zur Verfügung gestellt, damit möglichst viele Personen von den Projektergebnissen profitieren können.
2. Preis 1.000 € in der Kategorie Initiativen und Vereine für „Borussia Commondale“ des Fördervereins Borussia Commondale e.V..
Häufig werden Jugendliche und Heranwachsende in Ländern verschiedenster Kulturen in ihrem Wunsch, an unterschiedlichen Aufgaben verantwortungsvoll mitzuarbeiten, gebremst, wenn nicht gar gehindert. Die Erschaffung demokratischer Strukturen mit der Hilfe bürgerschaftlichen Engagements in einem Fußballverein in der bislang unerschlossenen Ortschaft Commondale soll die Grundlage bieten für weitere Teilhabe junger Menschen in Südafrika an gesellschaftlichen Entwicklungen in ihrem Land. Junge fußballbegeisterte Frauen und Männer in Commondale sollen sich durch den Aufbau einer Vereinsstruktur stärker als bisher mit ihrer Heimat identifizieren und aktiv am Aufbau ihrer Gemeinde beteiligen und letztlich ein Stück Verantwortung für sich und andere übernehmen. Zusätzlich sollen sie durch diesen Aufenthalt interkulturell sensibilisiert werden und das Thema „Racism Out of Football“ damit verstärkt für sie greifbar und erlebbar gemacht werden. Der Aufbau von Infrastruktur, z. B. eines Sportplatzes bzw. weiterer Räumlichkeiten für die jungen Sportler darf natürlich nicht als alleiniger Nutzen für die jungen Menschen in Commondale gesehen werden. Die Teilhabe an einer stetigen Entwicklung steigert unzweifelhaft das Selbstbewusstsein aller Akteure und fördert das Verständnis für die Bedürfnisse Anderer. Jungen deutschen Fußballfans wird in einer schwierigen Phase ihres Lebens der Blick über den bürgerlichen Tellerrand hinaus ermöglicht und ein Einblick in bislang für sie unbekannte Welten gewährt. Um all diese Zielsetzungen erreichen zu können, sind in Dortmund Personen des öffentlichen Lebens zusammengekommen und haben den "Förderverein Borussia Commondale" gegründet. Die Mitglieder des Vereins werden die Entwicklungen in Südafrika kritisch, aber gewogen begleiten und Hilfestellung bei der Realisierung demokratischer Strukturen in Commondale geben und letztendlich Hilfe zur Selbsthilfe leisten.
2. Preis 1.000 € in der Kategorie Initiativen und Vereine für „Fairer Kaufladen“ des Aktions- und Spielpädagogik Dortmund e.V..
Im Kindermuseum mondomio! wurde mit Unterstützung durch Transfair e. V. als Spielstation ein „FAIRER KAUFLADEN“ eingerichtet, bei dem die Vermittlung von „Fairem Handel“ im Mittelpunkt steht. Im "FAIREN KAUFLADEN" sind immer 2 Varianten eines Produktes erhältlich: normal gehandelte Ware und ein vergleichbares fairgehandeltes Produkt. Die Vorderseite der fairgehandelten Produkte trägt das Fairtrade Siegel. Auf der Rückseite der fairgehandelten Produkte ist das Bild eines Kindes bzw. seiner Familie zu sehen, das in kindgerechter Sprache erzählt, welche Bedeutung dieses Produkt für seinen Alltag hat. So kommen alle Besucher des Museums -Kinder und Familien- die den FAIREN KAUF-LADEN besuchen und „Einkaufen“ spielen, mit den wichtigsten Anliegen des Fairen Handels in Kontakt. Zusätzlich gibt es ausführliche Informationstafeln, die exemplarische Kinderbiographien von Kindern aus Erzeugerfamilien vorstellen. Zur vertiefenden Vermittlung wird diese Spielstation am Wochenende von geschulten Mitarbeitern betreut.
Für Schulklassen wurde ein eigenes Programm „Einkaufen und die Welt verändern“ entwickelt, das die Zusammenhänge von fairem Handel und dem Alltagsleben von Kindern in Schwellenländern in den Mittelpunkt stellt. Schülerinnen und Schüler der Primarstufe haben dabei die Möglichkeit, sich in kleinen Arbeitsgruppen die entsprechenden Inhalte handlungsorientiert und selbstständig zu erarbeiten.
2. Preis 1.000 € in der Kategorie Initiativen und Vereine für „KaProVocSS – Schule für Uganda“ des gemeinnützigen Fördervereins KaProVocSS e. V.
Das Projekt in Uganda hat modellhaften Charakter. Es entsteht in Katende, im Mpigi Bezirk westlich der Hauptstadt Kampala. Basierend auf einem mit der Makerere Universität in Kampala ausgearbeiteten Gesamtkonzept sollen nachhaltige Ansätze für ökologische Landwirtschaft und erneuerbare Energien gefördert werden. Neben Mittlerer- und Hochschulreife werden integrierte Ausbildungsgänge angeboten, die sich an ugandischen Beschäftigungsmöglichkeiten orientieren und den dringend erforderlichen Infrastrukturausbau vorantreiben. Die Schule wird in mehreren Teilschritten realisiert und in der ersten Stufe für etwa 200 Schüler unter anderem folgende Ausbildungsbereiche anbieten:
- Computer und Datenverarbeitung
- Erneuerbare Energien und Umweltschutz
- Elektronik und elektrische Installation
- Metallverarbeitung und KFZ-Mechanik
- Ernährung, Hauswirtschaft und Handwerk
KaProVocSS will Berufschancen und Existenzmöglichkeiten für Ugandas Zukunftsgeneration erschließen. Dies wird mit dem Bau einer weiterführenden Schule mit integrierter Berufsausbildung in Uganda realisiert, um den bestehenden großen Bedarf nach Ausbildung zu unterstützen und damit Fachkräfte für den Infrastrukturausbau und die wirtschaftliche Entwicklung in Uganda heranzubilden.
Einen Sonderpreis für das Gesamtwerk 1.000,- € und Urkunde für „40 Jahre IZ3W e.V.“ des Informationszentrums 3. Welt Dortmund e.V..
Im Jahr 1971, nach Hungermärschen, Vietnamdemonstrationen u.v.m. entstand die Idee, dass der Traum von einer solidarischen, gerechten Welt bei uns konkret werden muss. Hier in Dortmund gründeten weltbewegte Menschen das Informationszentrum 3. Welt. Die Gründungsmitglieder teilten die Vision von einer Welt, in der kein Mensch mehr hungern muss, in der kein Kind mehr aufwachsen muss ohne Dach über dem Kopf, ohne Schulbildung - mit der Chance auf ein würdiges Leben. Die heutige Arbeit basiert auf den Impulsen des Erdgipfels 1992 in Rio de Janeiro, der Ziele für eine nachhaltige, ökologische, ökonomische und soziale Entwicklung im Norden und Süden festgeschrieben hat. Als vorwiegende Arbeitsaufgabe sehen wir, die Beteiligung der Menschen an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft in globaler Partnerschaft zu unterstützen. Somit übernehmen wir eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe. Wissen und Information über globale Zusammenhänge, politische Problemlösungen und individuelle Handlungsmöglichkeiten sind ebenso wichtige Voraussetzungen hierfür wie die Ermutigung und Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements.
Vier dritte Preise wurden vergeben.
3. Preis 750 € in der Kategorie Schule für „GANZ SOZIAL – Konzept zur Förderung sozialer Kompetenzen“ des Max-Planck-Gymnasiums.
Das Konzept besteht aus einer Vielzahl von Projekten, die eine große Bandbreite sozialer Kompetenzen abdecken und den Schülerinnen und Schülern methodisch und inhaltlich altersentsprechend vermittelt werden. Ziel ist, die sozialen Kompetenzen der Schüler/innen umfassend bezogen auf alle individuellen, entwicklungspsychologischen und gesellschaftlich relevanten Bereiche zu entwickeln und zu fördern. Die Projekte befassen sich inhaltlich mit individuellen z. B. Drogenprävention, Umgang mit Geld, entwicklungspsychologischen z. B. Sexualprojekt aber auch gesellschaftlich aktuellen Problematiken wie z. B. Mobbing, Cyber-mobbing, Vandalismus, Rassismus. Das Konzept ist so angelegt, dass jede Schülerin, jeder Schüler des MPG in seiner Schullaufbahn alle Projekte durchläuft. Sichergestellt wird dies durch eine Verankerung im Schulprogramm und eine finanzielle Absicherung durch einen jährlichen Elternbeitrag. Das MPG kooperiert seit vielen Jahren mit externen Fachberatern (Beratungsstellen, Jugendkontaktbeamten, Vereinen) zur Förderung der sozialen Kompetenzen und ist seit 2010 Mitglied im Netzwerk "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage".
3. Preis 750 € in der Kategorie Schule für „Gemeinsam die Zukunft gestalten“ der Hauptschule Husen-
2010 hat eine 8. Klasse der Hauptschule Husen gemeinsam mit einer 8. Klasse einer polnischen Partnerschule aus Zabrze / Oberschlesien ein Projekt durchgeführt zum Thema "RUHR 2010 – Strukturwandel im Ruhrgebiet". Die Schülerlinnen aus Dortmund und Zabrze haben sich ein Jahr lang auf dieses Projekt vorbereitet und sich im Kulturhauptstadtjahr gegenseitig besucht. Dabei haben sie ihrer Partnerklasse ihre industrielle Vergangenheit und den Strukturwandel ihrer Gegend vorgestellt, der im Ruhrgebiet fast abgeschlossen ist, in Oberschlesien aber erst beginnt. Gegenseitig waren sie als Gästeführer für ihre Mitschüler/innen tätig.
Das Besondere an diesem Schüleraustausch war, dass die Jugendlichen zu gemeinsamen Inhalten gearbeitet haben und so nicht nur die andere Klasse, sondern auch deren Kultur und Leben intensiv kennen gelernt haben. Das Thema vergangene und zukünftige Arbeit stand im Mittelpunkt des Projektes. Der Titel "Gerechtigkeit als Voraussetzung für ein friedliches Miteinander in Europa" ist das Oberthema für die Seminar-Module, die beide Schulen Länder übergreifend durchführen.
Das 1. Seminar zum Thema "Armut in Europa - Deutschland und Zabrze im Vergleich" fand im September 2011 in Dortmund statt. Die Schüler/innen haben sich mit den Begriffen der relativen und absoluten Armut auseinandergesetzt. Sie haben Zeichen der Armut und des Reichtums in Dortmund gesucht und in Bildern umgesetzt. Sie haben das Gasthaus, die Dortmunder Tafel, ein Sozialkaufhaus, die Caritas, die Schuldnerberatung und Oxfam besucht und ehrenamtliches Engagement verschiedener Menschen kennen gelernt. Für die polnischen Schüler/innen war es wichtig, solche Einrichtungen zu sehen, um in ihrer Stadt weitere Möglichkeiten der Hilfe zu schaffen. Für die Dortmunder Schüler, in welchen sie sich ehrenamtlich engagieren können, wo sie ihre gebrauchten Sachen und Spenden abgeben können. Gemeinsam haben sie erarbeitet, wie eine Armutsbekämpfung in Europa und die Zukunft Europas mit Arbeit für alle Menschen und der gerechten Verteilung der Reichtümer aussehen kann. Das 2. Seminar zum Thema "Ökologie" fand in den Herbstferien in St. Annaberg in Polen statt, wo es darum ging, den Energieverbrauch und die Energienutzung sowie das Recyclingsystem in beiden Ländern zu vergleichen und gemeinsame ökologische Ziele zu erarbeiten, die den Klimawandel in Europa positiv beeinflussen können.
3. Preis 750 € in der Kategorie Initiativen und Organisationen für das Projekt „Kläranlage – Stoffe trennen des Kinder- und Jugendtechnologiezentrums Dortmund (KITZ.do).
Das KITZ.do ist eine einzigartige Einrichtung in Dortmund, die systematisch die frühzeitige Orientierung von Kindern und Jugendlichen hin zu Naturwissenschaften und Technik in der Breite fördert. Es wurde ein neues Projekt iniziiert, das sich mit dem Thema "Kläranlage- Stoffe trennen" auseinandersetzt. Das Problem- und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit der Natur zu entwickeln und zu fördern, kommt schulischen und außerschulischen Bildungseinrichtungen zu. Mit dem Projekt "Kläranlage-Stoffe trennen" wird der Kreislauf des Wassers besprochen, um die Zusammenhänge in der Natur zu verstehen. Danach wird selbst hergestelltes Abwasser aus feinem Kies, Sand, Papier, Speiseöl, Phosphorverbindung z.B. Düngemittel, Kohlestaub, aufbereitet und gereinigt. Dabei lernen die Schüler/innen die Methoden der mechanischen, biologischen und chemische Reinigung kennen. Zur Überprüfung der Wasserqualität wird das gereinigte Abwasser analysiert und mit dem verschmutzen Abwasser verglichen, ebenso mit den Wasserproben aus den einzelnen Klärstufen und Leitungswasser. Ergänzend soll mit Jugendgruppen und Praktikanten das Modell einer Kläranlage nachgebaut werden, um im KITZ.do oder bei Veranstaltungen die Funktionsweise einer Kläranlage beispielhaft aufzeigen zu können. KITZ.do will damit durch gezielte Maßnahmen Jugendlichen den Zusammenhang zwischen Natur, Nutzung der Ressourcen und wissenschaftlichen Methoden begreiflich machen, um möglichst früh ein Bewusstsein dafür zu schaffen.
3. Preis 750 € in der Kategorie Initiativen und Organisationen für das Projekt „Nachbarschaftshelfer und Nachbarschaftshelferinnen“ der Dortmunder Seniorenbüros.
Früher gab es in vielen Stadtteilen funktionierende Nachbarschaften. Man half sich über Generationen hinweg. Heute kennt man sich in der Straße, manchmal sogar im Haus kaum noch. Dennoch ist eine solche Nachbarschaft oftmals dringend nötig. Nachbarschaftshelferinnen und - helfer wollen hier eine Lücke schließen. Es geht dabei um kleine Hilfen beim Einkauf, einmal zuhören und Trost geben, eine Glühbirne eindrehen oder kleine Unterstützungen für Familien, also um all das, was früher unter Nachbarn selbstverständlich war. Die Seniorenbüros koordinieren, begleiten und unterstützen die freiwillig Engagierten durch regelmäßige Austauschtreffen, persönliche Beratungen und Schulungen. Die Familienbüros und andere Träger sozialer Einrichtungen sind vor Ort Kooperationspartner der Seniorenbüros. Auch Kirchen, Verbände, Vereine und soziale Einrichtungen leisten in den Stadtbezirken Unterstützung. Die Wohlfahrtsverbände übernehmen die Trägerschaft des Ehrenamtes und sorgen für den Versicherungsschutz der Nachbarschaftshelfer. Mit einer Postkartenaktion werben in den Stadtteilen bekannte Personen für das Projekt, so z.B. mit Aktionsständen, bei Gemeinde- und Nachbarschaftsfesten. Es wird bei Bürgerinnen und Bürgern unterschiedlichen Alters und Ethnie um die Bereitschaft zu bürgerschaftlichem Engagement geworben. Die bereits tätigen Nachbarschaftshelferinnen und -helfer stellen ihre Arbeit bei Veranstaltungen vor und tragen damit die Idee weiter. Ca. 100 Nachbarschaftshelferinnen und Nachbarschaftshelfer sind bereits in zehn Stadtbezirken tätig.
Die übrigen Projekte erhielten Urkunde und Siegel in elektr. Form:
Gründungsinitiative Bunte Schule Dortmund-Interkulturelle Waldorfschule
Förderverein Interkulturelle Waldorfinitiativen Ruhrgebiet e.V.
Borsigplatz VerFührungen
„Borsigplatz VerFührungen“ Annette Kritzler
„KulturMeileNordstadt“
KulturMeileNordstadt e.V.
Benefizveranstaltung für das Kinderschutz-Zentrum Dortmund“
United Dancers und Anja Heimann
Gefundenes umgestalten
Künstlerin Gudrun Mon Alvarez
Aplerbecker Bücherflohmarkt
Arbeitskreis Eine Welt/REL
SPOMI - SPORT miteinander
Reha- und Behindertensport-Gemeinschaft Dortmund 51
MOSAIK e.V. Leben in Vielfalt
MOSAIK e.V. Leben in Vielfalt
W.I.R. auf Phönix – Mehrgenerationenhaus in Dortmund-Hörde
W.I.R. e.V. Wohnen Innovativ Realisieren
Kinderhände verschönern Tisch und Wände
Minister-Stein-Schule Förderschule
Soziales Lernen – das Partnerklassenprinzip
Kreuzgrundschule
Förderung des Elephantenprojekts Vesswic (Sumatra)
durch ein Dortmunder Bildungsprojekt
Freies Bildungswerk Scharnhorst e.V.
MITYANA Womens Project Uganda
Kolpingwerk BV Dortmund Sozial- und Entwicklungshilfe e.V.
Sicher handeln in Notfällen!
Kinderschutzbund Dortmund e.V.
Return Suchtselbsthilfe e.V.
Return Suchtselbsthilfe e.V.
Ökologische Kinderrechte - Projekt: Fahnen für Rio
terre des hommes-Arbeitsgruppe Dortmund
Helfen und Fair handeln
Blumenstudio Evels
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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