25 Jahre Halte-Stelle
Seit 1988 gibt es eine Kontaktstelle für psychisch kranke Menschen in Dortmund - jetzt feierte sie Geburtstag
Das Angebot der Halte-Stelle in der Blücherstraße 25a richtet sich an psychisch erkrankte Erwachsene mit andauernden Psychosen oder Persönlichkeitsstörungen und an psychisch kranke Menschen, die an Kontaktschwierigkeiten leiden, aber dennoch Kontakte suchen und dringend benötigen. Außerdem können Menschen, die nach einem Klinikaufenthalt (noch) nicht allein zurecht kommen und Erwachsene in akuten Lebenskrisen Rat und Hilfe suchen.
In den ersten Jahren noch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Sozialpsychiatrischen Dienst Nord, war sie von Beginn an ein offener niederschwelliger Treffpunkt, der nach wie vor ein breites Spektrum dieses Personenkreises erreicht. Wesentlich war und ist, dass die Besucher ihren Aufenthalt, Dauer und Häufigkeit selbst bestimmen. Einen therapeutischen Anspruch im Sinne eines Behandlungszieles gab es nicht.
Da etliche Besucher Interesse und Bedarf an weitergehenden Angeboten hatten (hauswirtschaftliches Training, kreative Arbeiten oder freizeitpädagogische Aktivitäten gab es nach und nach auch tagesstättenähnliche Angebote.
1992 begann der Aufbau des Arbeitsbereiches Betreutes Wohnen. Durch die Reduktion der Mitarbeiterzahl um die Hälfte auf nur 1,5 Planstellen konnten die intensiveren Angebote nicht mehr durchgeführt werden. 1994 zog die Halte-Stelle in die Leibnizstrasse, in der sie 16 Jahre lang blieb.
Zwar hatte man sich örtlich verbessert und war direkt benachbart zur Tagesstätte und dem Ambulant Betreuten Wohnen, dennoch stieß man schnell an räumliche Grenzen. Eine Küche, ein einzelner großer Gruppenraum, Toiletten, ein Vorratskeller und ein Büro in einem Nebengebäude erforderten viel Flexibilität und Toleranz.
Als die Stadt ihre Förderung im Jahr 2002 auf den Stand von 1994 einfror, musste das Angebot der Kontaktstelle erstmalig unterhalb der Woche an einem Werktag geschlossen werden, was für viele Besucher ein schmerzhafter Einschnitt war. Mit nur noch einer einzigen Vollzeitstelle auf zwei Mitarbeiter verteilt, reduzierte sich das Kontaktstellenangebot auf das Allernötigste.
Die Situation verbesserte sich erst Mitte 2006, als die Stadt die Fördermittel aufstockte und eine zweite Mitarbeiterstelle finanziert werden konnte. Inhaltlich wurden die Gruppenangebote ausgebaut und inbesondere auch für Klienten, die Arbeit suchen oder eine Ausbildung absolvieren wollen, Informations- und Unterstützungsangebote entwickelt.
Im Juli 2010 zog die Kontaktstelle gemeinsam mit den Arbeitsbereichen Tagesstätte, Ambulant Betreutes Wohnen und der Verwaltung in die Blücherstrasse 25 a in einen barrierefreien Neubau, in dessen Erdgeschoss auf 210 Quadratmetern sich die Räume und ihre Nutzungsmöglichkeiten deulich verbessert haben.
In einer kleinen Werkstatt gibt es Arbeits- und Beschäftigungsangebote. So werden an Werktischen kleinere Werkstücke, wie z.B. Zeitungsständer, CD-Ständer, Mobilés und anderes gefertigt. Im Jahr 2000 kam dann noch der Second Hand Laden in Eving, Bayrische Str. 69, dazu. Dorrt liegt der Schwerpunkt auf der Eingliederung der Klienten ins Berufsleben. Seit der Gründung haben etwa 50 Frauen eine einjährige Maßnahme absolviert, 54 Prozent von ihnen konnten in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis vermittelt werden.
Beim Betreuten Wohnen versorgt die Halte-Stelle rund 200 Klienten, insgesamt werden mehr als 300 Klienten von der Einrichtung betreut.
Weitere Informationen über den gemeinnützigen Verein gibt es im Internet unter www.halte-stelle.de, telefonisch ist die Haltetstelle unter 532 011 31 zu erreichen.
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.