Wie soll die Dortmunder Bäderlandschaft künftig aussehen?
Zukunft der Bäder
Wie die Bäderlandschaft in den nächsten Jahrzehnten aussehen soll, will die Stadt jetzt herausfinden und startete einen umfangreichen Informations- und Beteiligungsprozess. Das Ziel ist eine gesamtstädtische Bäderleitplanung.
Sie soll Basis für alle weiteren Entscheidungen der Politik sein, um Standorte oder Sanierungen. Am Ende soll eine Bäderlandschaft stehen, die sich an Bedürfnissen und Ansprüchen der unterschiedlichen Nutzer ausrichtet, die attraktiv, nachhaltig und zukunftsfähig ist.
Workshop für Akteure
Sportdirektor André Knoche, hat im Sportausschuss über den zeitlichen Ablauf des Prozesses informiert, der mit einem Informationsworkshop unter Beteiligung von Oberbürgermeister Thomas Westphal, Sportdezernentin Birgit Zoerner und rund 50 Vertretern aus Schule, Sport und Politik, begann. Ausgangspunkt der weiteren bis zum Sommer geplanten Veranstaltungen und Diskussionen ist der gesamte Bedarf an Wasserfläche in Dortmund. In einem weiteren Ziele-Workshop wird ein konkreter Handlungsleitfaden erarbeitet. Begleitet werden einzelnen Arbeitskreise von externen Fachplanern. Als Ergebnis des Ziele-Workshops sollen die einzelnen Standorte der Bäder mit Blick auf ihre zukünftige Ausrichtung betrachtet werden.
Leitfaden für Politik erstellen
Am Ende steht ein Handlungsleitfaden zur möglichen Zukunft der Bäderlandschaft . Was davon im Einzelnen und was am welchem Standort umgesetzt wird, entscheidet dann in den Folgejahren die Politik. Der Oberbürgermeister betonte, dass am Ende dieses Prozesses vor dem Hintergrund einer veralterten Infrastruktur ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept stehen soll. Ergebnisoffen werde mit allen erarbeitet, welcher Bedarf in Dortmund für eine adäquate Bäderlandschaft besteht.
Aktuelle Situation ermitteln
Ziel des Prozesses sei es, aus den Bereichen Schule, Verein, Sport und Freizeit möglichst viele Menschen zu beteiligen, um neben den Daten zur aktuellen betriebswirtschaftlichen und baulichen Situation möglichst viele Informationen über die Nutzer-Ansprüche zu bekommen. Sportdezernentin Birgit Zoerner appellierte an den Kreis, alle Dinge anzusprechen, die nötig sind, und engagiert zu diskutieren. "So lassen sich die Dinge auf den Punkt bringen, die dann entscheidungsreif sind." .
In Arbeitskreisen meldeten Schulen und Vereine mit Blick auf das aktuelle Verhalten der Nutzer ihre Ansprüche an eine optimale Dortmunder Bäderlandschaft.
Externe Berater
Begleitet werden die Arbeitskreise von externen Fachplanern, die auch bei der Auftaktveranstaltung die Teilnehmer über den Zustand der Bäder informierten. Als Ergebnis des Workshops werden die Bäder mit Blick auf ihre zukünftige Ausrichtung betrachtet. Kein Standort eines Bades werde aktuell in Frage gestellt. Am Ende stehe ein Handlungsleitfaden zur möglichen Zukunft der Bäderlandschaft, um der Bedeutung des Schwimmens in Dortmund gerecht zu werden. Eine Darstellung der Ergebnisse erfolgt an die Politik auf einer Veranstaltung am 28. Juni. Der Rat wird sich am 18. November mit dem Thema befassen. Was davon im Einzelnen und wo umgesetzt wird, entscheidet dann in den Folgejahren die Politik.
Freibad Stockheide: CDU wirft neue Idee auf
Ute Mais: "Schwimmbad-Infrastruktur im Norden nachhaltig erneuern"
Die CDU-Fraktion wirft in einer Medieninformation rund um die Diskussionen um die Sanierung und Öffnung des Freibades Stockheide nun eine neue Idee in den Raum: "Ein Konstrukt von Frei- und Hallenbad am Standort Stockheide im Hoeschpark– so könnte die Zukunft der Badelandschaft im Stadtbezirk Innenstadt-Nord aussehen."
"Hallenbad im Hoeschpark neu bauen"
„Das bedeutet: Sanierung des Freibads Stockheide und Neubau des Hallenbads Nordbad im Hoeschpark. Der jetzige Standort Nordbad könnte dann z.B. mit einem Kitaneubau sinnvoll genutzt werden. Ob als Allwetterbad mit zu öffnendem Dach oder als separaten Hallenbau – darüber könnte ein planerischer Ideenwettbewerb entscheiden“, so Mais.
"Sanierung des Nordbades zu teuer"
Dieser Vorschlag würde den Standort Stockheide stärken und gleichzeitig Synergieeffekte schafft. „Ähnlich wie am Standort Wischlingen, wo der Ersatzbau des Hallenbades West in die vorhandene Badlandschaft integriert wurde, könnten auch hier Kosten gespart werden“ fügt Mais noch hinzu.
Und weiter: „Das Thema „Sanierung Freibad Stockheide“ beschäftigt die Politik seit vielen Jahren. Doch anstatt einmal richtig Geld in die Hand zu nehmen, um zwingend notwendige Sanierungsarbeiten durchzuführen, wurde das Bad lediglich immer mal wieder ertüchtigt. Inzwischen jedoch drängt die Zeit, denn die Schätzungen für eine Sanierung des Freibads liegen mittlerweile bei gut 6 Mio. Euro. Die Kosten für die Sanierung des Nordbad übersteigen eine Rechtfertigung zur Aufrechterhaltung des Badbetriebes dort.“
Für die CDU-Fraktion ist wichtig, dass die Bäderlandschaft in Dortmund endlich auf stabile und
nachhaltige Beine gestellt wird. „Einmal richtig zu investieren, anstatt immer mal wieder ein paar
Euro in die Hand zu nehmen - ist wirtschaftlich gesehen die vernünftigste Lösung und signalisiert,
dass der Sport in Dortmund ein wichtiger Bestandteil des sozialen Miteinanders, eine
Unterstützung der Integration und ein Aushängeschild Dortmunds ist“, so Mais abschließend.
Grüne in der Nordstadt stehen weiterhin zur Sanierung
Beide Schwimmbäder haben einen hohen Sanierungsbedarf. Aus diesem Grund schlug die CDU vor, die bisherigen Bäder stillzulegen und ein neues Kombibad am Standort Stockheide neu zu bauen. Das finden die Nordstadtgrünen bedenklich.
Stellungnahme von Katrin Lögering, Mitglied im Sportausschuss des Rats:
"Der CDU-Vorschlag ist vielleicht gut gemeint, aber wenig zielführend. Die beiden Sanierungsmaßnahmen müssen getrennt voneinander gesehen werden. Beim Nordbad muss zuerst geprüft werden, ob eine Sanierung am gleichen Standort oder ein Neubau woanders sinnvoller ist. Aber auch ein neues Hallenbad muss zentral liegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch in den Abendstunden gut erreichbar sein. Ein Grüne-Wiese-Hallenbad, das nur mit dem Auto erreichbar ist, schließt viele Kinder und Jugendliche, ältere Menschen, aber auch sozial Benachteiligte aus. Diese Position werden wir auch im Beteiligungsprozess zum Bäderkonzept vertreten."
These von Marko Unterauer, Fraktionssprecher in der Bezirksvertretung:
"Mit der Grundsanierung beim Freibad Stockheide muss endlich begonnen werden. Zuerst muss der Beckenkopf wieder fit gemacht werden, damit das Freibad schnellstmöglich wieder genutzt werden kann. Danach kommen sukzessive die Gebäude dran. Jede weitere Verzögerung macht die Sanierung nur noch teurer. Wir betrachten die grundhafte Sanierung der Stockheide als Investition in die Lebensqualität und die soziale Infrastruktur der Nordstadt und darüber hinaus. Und die sollte uns wertvoll genug sein."
Autor:Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.